Pétanque. Joachim Kopp. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Joachim Kopp
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Сделай Сам
Год издания: 0
isbn: 9783767921085
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Hersteller noch das Kugelmodell ein. Meine Kugeln tragen fünf unterschiedliche Prägungen:

      OBUT® (Hersteller)

      700 (Gewicht einer Kugel in Gramm)

      5F34 (Seriennummer des Satzes)

      MATCH+ (Kugelmodell)

      Joachim Kopp (mein voller Name, es sind auch Initialen üblich)

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      Die vorgeschriebenen Prägungen der Wettkampfkugeln sind gut zu erkennen: Notwendig sind Angaben zu Gewicht (720 g) und Hersteller (OBUT).

      Diese Kugeln habe ich im Herbst 2018 gekauft. Sie haben 165 Euro zuzüglich 20 Euro für die Namensprägung (alles inklusive MWSt) gekostet. Es sind gute Kugeln aus halbweichem Stahl, aber nichts Exklusives. Ich habe den Namen einprägen lassen, weil Kugeln gerne verwechselt werden. Wenn auf einem Turnier eine meiner Kugeln verwechselt werden sollte, dann kann anhand der Einschreibeliste sofort festgestellt werden, in welchem Verein ich spiele. Von Zeit zu Zeit schmiere ich Farbe in meine Namensprägung, damit das Erkennen der Kugel im Spiel erleichtert wird, denn es ist lästig, nach jeder Aufnahme das Spiel »meine Kugel – deine Kugel« zu spielen. Manche nehmen einfach einen dicken Flipchart-Marker und markieren ihre Kugeln auf diese Weise. Eigentlich soll diese Funktion die Riffelung einer Kugel übernehmen, aber in der Praxis sind oft nur noch blanke oder einstreifige Kugeln zu sehen.

      Die Riffelung (la strie = Rille, Riefe) der Kugel beeinflusst das Spielverhalten in der Praxis nicht merklich. Allerdings gleitet das sogenannte »Waffeleisen«, eine Kugeloberfläche, die durch die Riffelung in kleine Felder aufgeteilt ist, schwerer aus der Hand als eine glatte Kugel.

      Die Größe der Kugel muss zur eigenen Hand passen. Eine zu kleine Kugel reagiert beim Wurf sehr nervös auf den geringsten Haltungsfehler, während eine zu große Kugel sich nicht richtig steuern lässt (Rückdrall, Effet). Wenn die Kugel in der Hand kein gutes Gefühl vermitteln kann, dann stimmt die Größe nicht. Bei einer passenden Kugel reichen die Finger-kuppen knapp über den »äquator« der Kugel.

      Was die Größenklassen der Kugeln für »Tireurs«, »Milieus« oder »Pointeurs« (Schießer, Mittelspieler, Leger) betrifft, hält sich folgende Legende mitunter noch zäh: Ein Tireur soll Kugeln von 75 mm Durchmesser aufwärts haben, damit das größere Geschoss eine höhere Trefferwahrscheinlichkeit aufweist. Im Gegenzug soll der Pointeur mit möglichst kleinen Kugeln spielen, um dem Tireur ein schwierigeres Ziel zu bieten und um die Kugel schlanker durch Kugelhaufen steuern zu können.

      Das gehört, mit Verlaub gesagt, ins Reich der Fabeln, denn das einzig wahre Maß für einen guten Spieler ist genau an die Hand angepasst und sonst nichts. Wenn mir die Kugel gut in der Hand liegt, dann kann ich auch gut spielen. Ich kenne eine Frau mit einer kleinen Hand, die deshalb 72 mm führt – sie schießt gut.

      Große Kugeln haben eine bessere Überschreitfähigkeit über kleine Bodenunebenheiten beim Legen, das bedeutet, sie laufen besser geradeaus als kleine. Aber das kann man nicht unabhängig vom Gewicht sehen, weil große und schwere Kugeln (schwerer als 710 g) noch besser geradeaus laufen. Somit sind wir beim Gewicht angelangt.

      Eine Kugel kann laut Reglement zwischen 650 g und 800 g wiegen. Das ist ein enormer Unterschied von 150 g. Beim Gewicht (poids) ist jetzt wirklich die hauptsächliche Funktion des Spielers zu berücksichtigen:

      Der Leger bevorzugt schwere Kugeln, weil diese besser mit kleinen Unebenheiten fertig werden. Auch verspringen schwere Kugeln weniger beim Aufprall als leichte. Ab 710 g aufwärts.

      Der Schießer muss bei einem Turnier viele Stunden lang vorrangig schießen. Das braucht bei einer leichten Kugel unter 700 g einfach weniger Kraft und vermindert über die Jahre auch die Beanspruchung für Bänder und Gelenke.

      Der Milieu legt und schießt und macht deshalb einen Kompromiss. Seine Kugeln bewegen sich zwischen 690 und 710 g, ich spiele 700 g.

       Welche Kugel passt zu Ihnen?

      Für die richtige Größe kann als Näherung der Abstand zwischen der ersten Handwurzelfalte und der Fingerspitze des Mittelfingers dienen.

      Daraus können folgende Werte resultieren (nach www.planetboule.de):

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       gemessener Abstand/

       Durchmesser der Kugel (diametre)

      ab 135 mm / 71 mm

      ab 150 mm / 72 mm

      ab 165 mm / 73 mm

      ab 180 mm / 74 mm

      ab 195 mm / 75 mm

      ab 210 mm / 76 mm

      ab 225 mm / 77 mm

      ab 240 mm / 78 mm

      Aber bitte: Das ist nur eine Näherung. Sie und Ihr Gefühl für die Kugel sind der wirkliche Maßstab. Gehen Sie auf einen Bouleplatz und fragen Sie Spieler nach der Größe ihrer Kugel und nehmen Sie verschiedene Größen in die Hand. Ihr Gefühl sagt Ihnen dann schnell, was für Sie passt. Falls Sie sich bezüglich des Kugeldurchmessers unsicher sind, dann nehmen Sie die Kugel lieber 1 mm kleiner. Fast alle Boulistes fangen mit größeren Kugeln an und nehmen später dann kleinere.

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      Legen aus der Hocke – der hintere Arm macht eine Ausgleichsbewegung zum Wurf; das gesenkte Knie stabilisiert den Oberkörper nach hinten.

      Jetzt kommt die finale Eigenschaft: das Metall. Um es gleich vorweg zu sagen, es gibt gegossene Kugeln aus Messinglegierungen (Allergiker!) von guter Qualität, die sich jedoch schneller abspielen als weicher Stahl. Die Stanzungen sind dann nicht mehr lesbar, was die Kugeln im Wettkampf ungültig macht – allerdings sind meine Kugeln in den letzten 25 Jahren nie geprüft worden.

      Das Metall der Kugel ist zumeist Stahl in verschiedenen Härten und mit unterschiedlichen Eigenschaften:

      Ab 130 kg/mm2 Härtegrad aufwärts ist die Kugel hart (dure) und hat deshalb einen hohen Abprall-Effekt. Für den Leger ist dies von Vorteil, weil die Schusskugel dann weniger im Umfeld der Zielkugel liegen bleibt. Außerdem nützen sich harte Kugeln kaum ab und sind deshalb sehr langlebig.

      Bei ca. 110 kg/mm2 Härtegrad spricht man von weichen (tendre) Kugeln, die der Schießer bevorzugt. Eine weiche Kugel hat einen geringeren Rebond (Abprall-Effekt) als eine harte. Das erhöht die Chance, dass die Schusskugel im Zielbereich liegen bleibt. Weiche Kugeln nutzen sich naturgemäß stark ab. Das ist angenehm, weil die Kugel Struktur bekommt und sich dadurch besser anfühlt. Dafür ist eine weiche Kugel kurzlebiger.

      Der Milieu benutzt meist Kugeln von 115 bis 120 kg/mm2 Härtegrad, das sind halbweiche (demi-tendre) Kugeln. Sie stellen analog zur Gewichtsfrage einen Kompromiss dar und sollen für das Legen und Schießen gleichermaßen brauchbar sein.

      Aufpassen sollten Sie, wenn Hersteller aufgrund von speziellen Bearbeitungen des Stahls und der Kugeloberfläche Versprechungen zu einem geringen Rebond machen: So sollte eine halbweiche Kugel durch solche Behandlungen das Verhalten einer weichen aufweisen. Ein lizenzierter Trainer hat zu Vergleichszwecken weiche und halbweiche Kugeln mit angeblich reduziertem Rebond aus gleicher Höhe auf planen Stein fallen lassen: Die halbweichen Kugeln seien eindeutig höher zurückgeprallt als die weichen.

      Weiter werden rostende oder nichtrostende Kugeln angeboten (nichtrostende