Lifestyle Schlank! Selbstcoaching statt Diät mit Coaching- und Audioübungen.. Julia Sahm. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Julia Sahm
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Сделай Сам
Год издания: 0
isbn: 9783767920828
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Menschen haben unterschiedlichen Zugang zu Nahrung und Bildung, sie sind unterschiedlich intelligent oder körperlich stark. Chancengleichheit ist in den meisten Fällen mehr eine romantische Vorstellung als Realität. Aber eines haben alle Menschen gemeinsam: Jeder Mensch hat am Tag 24 Stunden zur Verfügung – egal, ob er Farmer in Australien ist, Hedgefonds-Manager in Zürich oder Filmstar in Hollywood. Du hast also nicht einfach keine Zeit, weil du mit weniger Zeit geboren wurdest. In Wahrheit bestimmst allein du selbst, was du mit deiner Zeit anfängst. Du organisierst die 24 Stunden, die dir pro Tag zur Verfügung stehen. Es ist also eine Frage der Priorität und der Kreativität, wie du dir den Tag einteilst. Wenn du einen sehr zeitintensiven Job hast, der dir mindestens genauso wichtig ist wie deine Figur und Gesundheit, ist das natürlich okay. Dann gibt es bestimmt andere Möglichkeiten, Zeit einzusparen, um Sport zu machen, kalorienarm zu kochen oder einzukaufen. Du könntest beispielsweise morgens 30 Minuten früher aufstehen, und schon hättest du 30 Minuten mehr Zeit in deinem Leben zur Verfügung. Du könntest auch darüber nachdenken, welche anderen zeitintensiven Gewohnheiten du pflegst, und abwägen, ob du bei diesen nicht jeden Tag ein paar Minuten einsparen könntest. Viele Menschen verbringen viel Zeit mit den sozialen Netzwerken, sehen fern, lesen Zeitschriften oder gehen Kaffeetrinken. Das heißt nicht, dass du diesen Aktivitäten in Zukunft nicht mehr nachgehen sollst. Aber vielleicht könntest du überall ein paar Minuten kürzen, und schon stünde dir mehr Zeit zur Verfügung. Und noch viel wichtiger: Du hättest eine Rechtfertigung weniger, aus diesem Grund nicht schlank zu sein.

       Ich fange nächste Woche an

      Folgenden Satz höre ich in meiner Praxis ebenfalls sehr häufig: „Ich fange nächste Woche an.“ Kommt dir das vielleicht bekannt vor? Ja? Dann hast du bestimmt auch schon einmal die Erfahrung gemacht, dass bis zur nächsten Woche erneut unendlich viele weitere Gründe zum Vorschein kommen können, die dich dein Vorhaben nochmals um eine Woche verschieben lassen. Und so geht das immer weiter ...

       Verharmlosungen und Vergleiche in die falsche Richtung

      Das Einzige, was dich von deinem Ziel, einen schlanken Lifestyle zu etablieren, abhält, sind die Geschichten, die du dir selbst erzählst. Zu den Rechtfertigungen gehören nicht nur die offensichtlichen Geschichten wie beispielsweise: „Ich habe keine Zeit, kein Geld, keine Disziplin usw.“, sondern auch Verharmlosungen und Vergleiche. Vielleicht hast du dir selbst schon einmal einen der folgenden Sätze gesagt:

      Immerhin habe ich seit einem Jahr nicht mehr zugenommen.

      Mein Freund/meine Freundin isst viel mehr als ich.

      Früher war ich noch viel dicker.

      Na ja, so dick bin ich gar nicht.

      Es gibt viel dickere Menschen als mich.

      Ich fühle mich wohl mit meinem Übergewicht.

      Stell dir vor, du würdest dir dieselben Geschichten andersrum erzählen:

      Ich bin viel dicker als die meisten meiner Freunde und Bekannten.

      Früher war es Babyspeck, heute ist es Fett.

      Die meisten meiner Freunde essen weniger und kalorienärmer als ich.

      Ich habe seit einem Jahr kein Kilogramm abgenommen.

      Ich fühle mich schlecht mit meinem Übergewicht.

      Es gibt wirklich wenige Menschen, die noch dicker sind als ich.

      Wie würdest du dich fühlen, wenn du dich mit denen vergleichen würdest, die schlanker sind als du, anstelle mit denen, die noch ein paar Kilogramm mehr auf die Waage bringen? Und wie würdest du dich fühlen, wenn du die Tatsachen in Zukunft nicht mehr verharmlosen würdest, sondern ihnen in die Augen schauen würdest? Vermutlich würdest du dich ganz schön schlecht fühlen. Genau aus diesem Grund neigen wir Menschen eben auch zu Rechtfertigungen. Eigentlich eine schöne Eigenschaft. Denn wer möchte sich schon schlecht fühlen?

      Das Fatale daran ist nur, dass wir keinen Drang verspüren, uns zu ändern, wenn wir uns nicht zuerst wirklich schlecht fühlen. Wenn du, anstatt den Tatsachen ins Auge zu schauen, ständig versuchst, dich selbst durch deine Geschichten besser zu fühlen, bleibst du für immer in deinem Zustand gefangen. Das bedeutet auch, dass du dich mit weniger zufrieden gibst, als du eigentlich verdient hast.

      Der erste Schritt, aus diesem Teufelskreis auszubrechen, ist also, herauszufinden, was für Geschichten du dir selbst erzählst. Auch wenn die Wahrheit wehtut, ist sie deine einzige Möglichkeit, dich zu befreien. Denn sobald du ehrlich zu dir selbst bist, kannst du anfangen, dich zu verändern, anstatt dein Vorhaben weiter vor dir herzuschieben.

       ÜBUNG

       Meine Rechtfertigungen

      Gehe nun in dich und denke darüber nach, welche Geschichten du dir selbst erzählst. Schreibe die fünf häufigsten Rechtfertigungen auf, die dazu führen, dass du dein Vorhaben nicht durchziehst.

      1. _________________________________________________

      2. _________________________________________________

      3. _________________________________________________

      4. _________________________________________________

      5. _________________________________________________

      Super, das hast du sehr gut gemacht. Mit dieser Übung hast du zumindest schon einmal die fünf häufigsten Geschichten, die du dir selbst erzählst, entlarvt. Für die Zukunft gilt es, diese Geschichten als das zu sehen, was sie sind: Lügen, die du dir selbst erzählst! So hart das klingt, so wichtig ist es, dass du dir diese Tatsache wirklich ins Bewusstsein bringst. Denn abgesehen davon, dass dich diese Lügen daran hindern abzunehmen, schwächen sie außerdem deine Beziehung zu dir selbst. Denn für die Beziehung zu dir selbst gilt nichts anderes als für die Beziehung zu anderen Menschen. Wenn du deinen Partner oder deine Freunde ständig belügen würdest, würde sich das ebenfalls negativ auf diese Beziehungen auswirken. Selbstvertrauen bedeutet im Prinzip nichts anderes, als dir selbst zu vertrauen. Jedes Mal, wenn du dich also selbst belügst, schwächst du damit dein Selbstvertrauen. Mangelndes Selbstvertrauen wiederum führt zu Unzufriedenheit, Stress, Frust, Trauer, was wiederum emotionalen Hunger auslöst. Es ist ein Teufelskreis. Durchbrechen kannst du diesen ganz einfach, indem du damit aufhörst, dich selbst zu belügen. Sei in Zukunft einfach ehrlich zu dir! Anstatt zu sagen: „Ich habe keine Zeit“, sage dir: „Ich nehme mir keine Zeit.“ Anstatt zu sagen: „So dick bin ich ja gar nicht“, sage dir: „Wenn ich ehrlich bin, fühle ich mich wirklich unwohlk.“ Anstatt zu sagen: „Ich fange nächste Woche an“, sage dir: „Ich fange jetzt an.“ Und halte dich dann auch daran. Auch das ist ganz wichtig: Immer, wenn du dir etwas vornimmst und es dann aus eigener Kraft auch durchziehst, stärkt das dein Selbstvertrauen ungemein. Eigentlich ist das auch logisch, denn du lernst dabei, dass du dir selbst vertrauen kannst. Nimm dir aus diesem Grund lieber kleinere Dinge vor und setze sie wirklich um, anstatt dir zu große Dinge vorzunehmen und diese dann immer wieder zu verschieben oder wegen sonstiger Ausreden nicht umzusetzen.

      Diese Übung soll dazu dienen, dass du dich in Zukunft schneller bei deinen Lügen ertappst. Hinterfrage dich selbst einfach, so oft es geht: Stimmt das, was ich mir hier erzähle, wirklich, oder erzähle ich mir gerade