Der Philipperbrief des Paulus. Eve-Marie Becker. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Eve-Marie Becker
Издательство: Bookwire
Серия: NET – Neutestamentliche Entwürfe zur Theologie
Жанр произведения: Документальная литература
Год издания: 0
isbn: 9783772003998
Скачать книгу
Non-Literary Sources (Grand Rapids: Eerdmans, 1976 [repr.]).

      U. B. MüllerMüller, Ulrich B., Der Brief des Paulus an die Philipper (ThHK 11/1; Leipzig: Evangelische Verlagsanstalt, 20022).

      T. Muraoka, A Greek-Hebrew/Aramaic Two-Way Index to the Septuagint (Leuven: Peeters, 2010).

      W. A. Oldfather, EpictetusEpiktet/Epictetus. Discourses Books 1-2 (LCL 131; Cambridge: Harvard University Press, 1998 [reprint]).

      W. L. Petersen, “Can ΑΡΣΕΝΟΚΟΙΤΑΙ be translated by ‘Homosexuals’ (I Cor 6.9; I Tim 1.10),” in: VC 40 (1986), 187-191.

      J. ReumannReumann, John, Philippians. A New Translation with Introduction and Commentary (AncB 33B; New Haven: Yale University Press, 2008).

      P. L. Schmidt „Hyginus,” in: DkP 2 (1979), 1263-1264

      W. Schrage, Der erste Brief an die Korinther. 2. Teilband. 1 Kor 6,12-11,16071 Kor06,12-11,16 (EKK 7/2; Neukirchen-Vluyn: Neukirchener, 1995).

      R. Scott Smith/S. M. Trzaskoma, Apollodorus’ Library and Hyginus’ Fabulae. Two Handbooks of Greek Mythology (Indianapolis: Hackett Publishing, 2007).

      G. TheißenTheißen, Gerd, Erleben und Verhalten der ersten Christen. Eine Psychologie des Urchristentums (Gütersloh: Gütersloher Verlagshaus, 2007).

      M. E. ThrallThrall, Margaret E., The Second Epistle to the Corinthians Vol. 2 (ICC; Edinburgh: T & T Clark, 2000/2004).

      V. L. Wimbush (ed.), Ascetic Behavior in Greco-Roman Antiquity. A Source Book (Minneapolis: Fortress, 1990).

      D. F. Wright, “Homosexuals or Prostitutes? The meaning of ΑΡΣΕΝΟΚΟΙΤΑΙ (1 Cor 6:9071 Kor06,9; 1 Tim 1:10151 Tim01,10),” in: VC 38 (1984), 125-153.

      D. ZellerZeller, Dieter, Der erste Brief an die Korinther (KEK 5; Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht, 2010).

      V Der Philipperbrief in der Geschichte seiner Kommentierung im KEK

      Der Philipperbrief wurde im KEK bisher durch vier Kommentatoren bearbeitet: Heinrich A. W. MeyerMeyer, Heinrich A. W. (1800-1873) kommentierte den Brief erstmals 1847,Meyer, Heinrich A. W.1 drei weitere Bearbeitungen (1859, 1865 und 1874) erfolgten bis kurz nach seinem Tod – die letzte zudem von seinem Sohn mit einer eindrucksvollen Biographie erweitert.Meyer, Heinrich A. W.2 August H. FrankeFranke, August H. (1853-1891) schloss seinen Kommentar zum Philipperbrief 1886 ab.Franke, August H.3 Weitere Bearbeitungen wurden hier wohl wegen des frühen Todes Frankes – nur fünf Jahre später – nicht vorgenommen. Die Neukommentierung des Philipperbriefes durch Erich HauptHaupt, Erich (1841-1910) im Jahre 1897 dagegen erfuhr fünf Jahre später eine weitere Auflage (1902).Haupt, ErichGefangenschaftsbrief(e)4

      Die bislang letzte Kommentierung des Philipperbriefes im KEK erfolgte durch Ernst LohmeyerLohmeyer, Ernst (1890-1946) im Jahre 1928/19305 – es handelte sich damit insgesamt um die achte Auflage des KEK zum Philipperbrief.Lohmeyer, Ernst6 Im Jahre 1953 wurde eine Bearbeitung, die die handschriftlichen Eintragungen Lohmeyers mit aufnahm, durch Werner SchmauchSchmauch, Werner (1905-1964) vorgenommen.Lohmeyer, Ernst7 Fünf Nachdrucke dieser Ausgabe, teils zusammen mit der Kommentierung des Kolosser- und Philemonbriefes, erfolgten in den nächsten 20 Jahren (1954, 1956, 1961, 1964 und 1974). Der vierte Nachdruck erschien 1964 zusammen mit einem von Schmauch erstellten „Beiheft“, das dieser offenbar nur wenige Tage vor seinem Tod fertigstellen konnte.Schmauch, WernerLohmeyer, Ernst8

      Die bisherige Kommentierungsgeschichte des Philipperbriefes im KEK reicht von 1847-1974. Der Philipperbrief im KEK liegt – bisher letztmalig – als Ausgabe der vierzehnten Auflage von 1974 in der Kommentierung durch LohmeyerLohmeyer, Ernst vor. Wie nicht zuletzt an der Zahl der (Wieder-) Bearbeitungen oder Nach- bzw. Neudrucke erkennbar, sind Meyer und Lohmeyer die bis heute prägenden Kommentatoren des Philipperbriefes im KEK. Doch allein der Meyer-Kommentar erfuhr eine Übersetzung in die englische Sprache (1875)Meyer, Heinrich A. W.9 und fand nur wenige Jahre später noch einmal gesondert Eingang in die amerikanische Welt (1885/1889).Meyer, Heinrich A. W.10

      1. Die erstmalige Kommentierung des Philipperbriefes im KEK durch H. A. W. MeyerMeyer, Heinrich A. W. (1847-1874/75)

      Der Kommentar Heinrich A. W. MeyerMeyer, Heinrich A. W.s zum Philipperbrief erschien erstmals im Jahre 1847, und zwar zunächst als Einzelband.Haupt, ErichLohmeyer, Ernst1 In erstaunlicher Offenheit und Klarheit teilt Meyer nach der Widmung des Bandes an den „Consistorial-Director v. Derschau“ zu Beginn seiner „Vorrede“ mit, wie sich die Kommentierung des Philipperbriefes in sein persönliches akademisches Lebenswerk einfügt: Sowohl die Bearbeitung der synoptischen Evangelien als auch die Ausführung „combinirter Aemter“ sowie – nach überstandener Krankheit – ein längerer Erholungsaufenthalt „in fernen Bergen und Thälern“ haben Meyer in seiner Arbeit am Philipperbrief Unterbrechungen aufgenötigt (IX).2 Meyer sieht die Verzögerung nicht nur als Problem, sondern auch als Chance:

      „Muss ich […] Nachsicht in Anspruch nehmen, so geschieht diess mit dem Vertrauen, dass durch jene Verzögerung um so weniger verloren worden, als nun noch die neuesten Kommentare und Monographien, deren Benutzung und theilweise Bestreitung manches Interessante und Wichtige an die Hand gab, berücksichtigt werden konnten“ (IX).

      Meyer kann gerade wegen der zeitlichen Verzögerung seinen Kommentar in die aktuellsten Forschungsdebatten seiner Zeit stellen, die, wie wir gleich sehen, besonders durch die Arbeiten Ferdinand Christian BaursBaur, Ferdinand Christian und Albert SchweglersSchwegler, AlbertSchwegler, Albert3 bestimmt sind. Unverkennbar tritt in Meyers „Vorrede“ die „PersonPerson, persona des Kommentators“ hervor – ein Umstand, der gleichwohl für diese Epoche der Kommentierungsarbeit nicht ungewöhnlich ist: Denn auch zeitlich benachbarte Kommentatoren wie Bernhard WeißWeiß, Bernhard oder Wilhelm M. L. de WetteWette, Wilhelm M. L. de – und später auch Meyers Nachfolger in der KEK-Serie FrankeFranke, August H.Franke, August H.4 – legen in ihren Widmungen bzw. Vorworten oder Vorreden in ähnlicher Offenheit dar, welche Bedingungen und persönlichen Interessen ihren Zugang zur Kommentierungsaufgabe bestimmt haben.Wette, Wilhelm M. L. deWeiß, Bernhard5 Der Kommentator weist sich im 19. Jahrhundert selbstbewusst als forschendes Subjekt aus und tritt als ebensolches aktiv und autoritativ in die Forschungsdiskurse seiner Zeit.Person, persona6

      1.1. Der zeitgeschichtliche Kontext der Erstausgabe 1847

      Im zeitlichen Umfeld des Meyer-Kommentars aus dem Jahre 1847Weiß, BernhardLohmeyer, Ernst1 sind einige wichtige Kommentare zum Philipperbrief entstanden, die die Geschichte seiner Interpretation und so auch die Kommentierung Meyers beeinflusst haben.Meyer, Heinrich A. W.2 Zu nennen sind etwa die Kommentare von Conrad S. MatthiesMatthies, Conrad S. (1835)Matthies, Conrad S.Wette, Wilhelm M. L. deMeyer, Heinrich A. W.3 und Wessel A. van HengelHengel, Wessel A. van (1838)Hengel, Wessel A. van4. Dazu kommt die in einer kombinierten Ausgabe erschienene Kommentierung des Philipperbriefes durch Wilhelm M. L. de WetteWette, Wilhelm M. L. de (1843, 18472),Wette, Wilhelm M. L. de5 die der Kommentarkonzeption Meyers zeitlich und sachlich am nächsten steht, sowie der etwas später entstandene, eher als Monographie konzipierte Kommentar von Bernhard WeißWeiß, Bernhard (1859),6 mit dem sich Meyer dann in der dritten Auflage seines Kommentars explizit (kritisch) auseinandersetzt (1865)Meyer, Heinrich A. W.7. Die Bedeutung des Philipperbriefes für die protestantische Exegese und Theologie in der Mitte des 19. Jahrhunderts ist keineswegs gering, auch wenn diesem Brief gerne unterstellt wird, „nicht im Zentrum der Paulusforschung“ zu stehen (oder gestanden zu haben).8 Stellvertretend für viele Exegeten beschreibt Weiß (1827-1918) die paradox anmutende Notwendigkeit der Kommentierungsaufgabe wie folgt:

      „Daß es gerade der Philipperbrief war, den ich erwählte, dafür könnte ich mancherlei Gründe anführen, die verhältnißmäßig geringe Zahl seiner neueren Bearbeitungen, wie die verhältnißmäßig große Zahl der dogmatischen loci, die er enthält“ (vi).

      Gerade letztere Feststellung mag sich auf die theologische Bedeutung von Phil 2,5ff. beziehen – einen Text, den wir später eigens betrachten werden,9