Diesen zweiten von mir empfohlenen Test sollte man nicht mit dem Zählen des Cranial Rhythmic Impulse (CRI) verwechseln, denn er ist einfühlsamer und aussagekäftiger. Über beide von mir erwähnten Tests könnte man noch länger sprechen; ich habe aber hoffentlich genug gesagt, um eure Aufmerksamkeit darauf zu richten.
Transmutation: Die Umwandlung einer Sache in eine andere; die Veränderung eines chemischen Elements in ein anderes.
Die Fähigkeit zur Transmutation ist ein natürliches Phänomen, das im Körper ein Leben lang vorhanden ist. Zur rhythmischen Fluktuation des Liquor cerebrospinalis gehört diese Fähigkeit zur Transmutation. Sie schafft einen rhythmisch balancierten Austausch mit dem Plexus choroideus, den physiologischen Zentren im Boden des vierten Ventrikels, den Neuronen des zentralen und peripheren Nervensystems, der Hypophyse-Hypothalamus-Achse, der Epiphyse und anderen Hormondrüsen im gesamten Körper, dem lymphatischen System und tatsächlich mit allen Zell- und Flüssigkeitssystemen des Körpers.
Diesen Transmutationsfaktor in der Fluktuation des Liquor cerebrospinalis kann der Behandler im Patienten vom Behandler bereichern, revitalisieren und maximieren. Wenn er sein waches Wahrnehmen, Palpieren und angewandtes palpatorisches Können nutzt, kann er auf kontrollierte Art und Weise die existierenden longitudinalen, alternierend lateralen oder spiralförmigen Fluktuationsmuster des Liquor cerebrospinalis komprimieren, um diesen herunterzubringen, bis sie jene flüchtige rhythmische Funktionsperiode erreicht, die man ‚Stillpunkt‘ nennt. Indem man sie zu diesem Stillpunkt herunter und durch ihn hindurch bringt, kommt es zu einem sofortigen rhythmisch ausbalancierten Austausch zwischen allen Körperflüssigkeiten. Seine physiologischen Folgen sind weitreichend.
Dazu zwei dramatische Fallbeispiele: 1947 wurde ein neun Monate altes Baby zu mir gebracht, das schrie und weinte. Es litt bereits seit acht Monaten vom Kopf bis zu den Fußsohlen an einer ausgeprägten Dermatitis, mit Hautrissen, nässend und an vielen Stellen sogar blutig, und war schon erfolglos einem Dutzend Ärzte vorgestellt worden. Was konnte ich für dieses Kind tun? Ich hatte keine Ahnung. Dann behandelte ich es mit Hilfe einer CV4-Technik, einer ‚Kompression‘ des vierten Vent-rikels also. Innerhalb von 18 Stunden nach dieser Behandlung war dem Kind eine komplett neue Haut gewachsen, ohne jeglichen Makel. Als es drei Tage später erneut zu mir in die Praxis gebracht wurde, war die neue Haut immer noch intakt, jedoch mit einzelnen kleinen Flecken. In den folgenden Monaten verbesserte sich die Situation noch weiter.
Ebenso dramatisch war der Fall eines 55-jährigen Mannes. Seine rheumatoide Arthritis hatte den Zustand der chronischen Behinderung erreicht, bereitete ihm jedoch keine Schmerzen. Ich sagte zu ihm zwar, dass ich für seine ‚Arthritis‘ nichts tun könne, gab ihm aber, da er nun schon mal in meiner Praxis war, eine Behandlung. Aufgrund der peripheren Resistenz – bedingt durch die lymphatischen Stase in seinem gesamtem Körper – benötigte ich 45 Minuten, um eine CV4-Technik durchzuführen und die Fluktuation hinunter zum Stillpunkt und durch ihn hindurch zu bringen. Eine Woche später kam der Patient wieder und bestand auf einer weiteren Behandlung. Er zeigte mir seine von mir zuvor nicht untersuchten Unterschenkel, die von einer trockenen Exanthemkruste bedeckt waren. Seinen Angaben zufolge war dies ein seit Jahren nässendes Exanthem gewesen. Ich behandelte ihn erneut mit einer CV4-Technik; diesmal dauerte es 30 Minuten. Innerhalb einer weiteren Woche heilte die Haut auf seinen Beinen komplett und blieb auch gesund.
Howard Lippincott, DO beschreibt die Resultate der CV4-Technik so:
„Es ist schwer, zurückhaltend zu sein, wenn es um den Nutzen geht, den wir durch die Kompression des vierten Ventrikels erreichen. Denn wenn diese mächtige Flüssigkeit durch besagte Technik aktiviert wird, kommt es zu Ergebnissen, die Begeisterung rechtfertigen.
Es kommt zu einer günstigen Wirkung auf das gesamte zirkulatorische System, mit Abnahme von Stauungen, Ischämien und Ödemen, soweit dies ohne Chirurgie überhaupt möglich ist.
Die Stoffwechselvorgänge werden verbessert, einschließlich der Ernährung aller Gewebe und der schrittweisen Absorption fibröser und kalziumhaltiger Ablagerungen, die nicht physiologischer oder kompensatorischer Natur sind.
Die Kompression des vierten Ventrikels verbessert auch die Funktion der Organe, und bei Infektionen wird das Immunsystem durch die Wirkung auf die Milz, Pankreas und Leber gestärkt.
Das endokrine System wird entsprechend der unmittelbaren Bedürfnisse des Körpers reguliert.
Der Liquor cerebrospinalis hat das Kommando über den Stoffwechsel, einen Großteil der unwillkürlichen Funktionen, und den autoprotektiven Mechanismus des Organismus.
Dr. Sutherland machte darauf aufmerksam, dass sekundäre osteopathische Dysfunktionen nach der Kompression des Ventrikels weniger offensichtlich sind. Die Kompression ist daher nützlich, um die primäre Dysfunktion zu bestimmen.“ 21
Wie man sieht, wird die unwillkürliche Mobilität des Körpers, mit seinen Mikrobewegungen der Flexion/Außenrotation und Extension/ Innenrotation revitalisiert. Außerdem wird die Lebens-Batterie – die wir vergleichbar mit Voltspannung evaluieren – sofort transmutiert/umgewandelt in Richtung auf den physiologischen Idealzustand für diesen Patienten, seien das nun 110 oder 220 Volt.
Eine kontrollierte Kompression der Fluktuation des Liquor cerebrospinalis, indem man sie zur ihrer kurzen rhythmischen Periode bzw. ihrem Stillpunkt herunter und durch diesen hindurch bringt, lässt sich von den Ossa parietalia, dem Os frontalis bzw. den Ossa frontalia, den Ossa temporalia oder dem Os sacrum aus durchführen. Es muss aber nicht unbedingt eine Kompression des vierten Ventrikels (CV4-Technik) sein. Im Gegenteil: Bei einem schweren kranialen Trauma oder bei vermuteten Frakturen des Kraniums sollte diese Technik vom Sakrum aus angewendet werden.
Was ist dieser Transmutationsfaktor? Dr. Sutherland sagte, dass es immer dann, wenn die Fluktuation des Liquor cerebrospinalis zu dieser kurzen, rhythmischen Zeitspanne – dem Stillpunkt – heruntergebracht wird, zu einen rhythmisch balancierten Austausch mit dem Atem des Lebens kommt. Er hatte keine Erklärung für diesen Transmutationsfaktor und begründete auch nicht, warum die Fluktuation des Liquor cerebrospinalis an erster Stelle steht. Die Resultate der Veränderungen in allen Körperflüssigkeiten können vor und nach dem Anwenden dieser Techniken für den Liquor cerebrospinalis gemessen werden, und die Testergebnisse werden für sich sprechen. Das Prinzip des Lebensatems, das dabei wesentlich ist und den hauptsächlichen Transmutationsfaktor innerhalb der Selbstorganisation des Körpers bildet, bleibt unsichtbar und nicht messbar. Das Bewusstsein des Behandlers kann dieses Prinzip der Transmutation als eine Tatsache annehmen, als etwas, was sich in der Arbeit mit dem Liquor cerebrospinalis nutzen lässt. Die Resultate sind vom Behandler durch Palpation und angewandtes palpatorisches Können, aber auch durch Labortests messbar.
Folgende Fallgeschichten, von denen einige ein reines Experiment waren, zeigen die Wirkung wiederholter Kompression des vierten Ventrikels als einzige Anwendung:
1945, als meine Tochter drei Jahre alt war, hatte sie eine Lobärpneumonie. Innerhalb von drei Tagen war sie durch den gesamten Krankheitsprozess durchgegangen und ihre Lungen waren wieder frei. Innerhalb von acht Tagen entsprach ihre Vitalität wieder komplett der physiologischen Gesundheit. Ähnliche Ergebnisse bekam ich in einer Reihe von Lobärpneumonie-Fällen bei Erwachsenen.
1955 hatte mein damals 20-jähriger Sohn schweres Pfeiffer’sches Drüsenfieber. Nach 30 Tagen drückte sein Gesamtmuster wieder Gesundheit aus, sein Differenzialblutbild inbegriffen. Er war lange vor seinen ebenfalls erkrankten Klassenkameraden wieder gesund. Dies geschah erneut in mehreren ähnlichen Fällen.
Bei über 50 Fällen von nervösem