The Rising of the Shield Hero – Light Novel 02. Aneko Yusagi. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Aneko Yusagi
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783842073029
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zuvor ebenfalls hinterfragen sollten: Wie viel Wahrheit steckt wirklich hinter dem Vorwurf bezüglich des Sexualdelikts?«

      »Ah … Nun …«, stammelnd wich der König Itsukis Blick aus.

      »Ihr irrt euch, werte Helden Itsuki und Ren, das war ganz anders«, ertönte ein weibliche Stimme im Saal. Die Besitzerin trug protzigen Schmuck, dickes Make-up, und ihre zweifelhaften Absichten standen ihr ins Gesicht geschrieben.

      Genau, sie war die Wurzel allen Übels! Sie hatte mich in Verruf gebracht. Dieses Miststück war das Letzte!

      Main Suphia. Eigentlich hieß sie wohl Malty, aber was kümmerte mich ihr Name?

      Ihr Charakter war so mies wie ihr Haar rot. Niederträchtig durch und durch, allein ihr Äußeres war schön.

      Von den Abenteurern, die das Reich versammelt hatte, hatte einzig sie sich mir als Gefährtin anschließen wollen. Doch dann hatte sie mir all mein Geld geklaut, war zu Motoyasu gelaufen und hatte mich als Vergewaltiger hingestellt. So ein abscheuliches Wesen besaß sie.

      Mittlerweile hatte ich das Bedürfnis, diese Teufelin, der ich nur noch mit Verachtung entgegentreten konnte, ausnahmslos Bitch zu nennen.

      Zu allem Überfluss war sie auch noch die Prinzessin dieses Reichs.

      In jenem Buch, dem Traktat der Waffen der vier Heiligen, dessentwegen ich in diese fremde Welt gerufen worden war, war auch eine Prinzessin vorgekommen, die sich wie eine Schlampe verhielt. Ich hatte den Verdacht, dass es sich um ebendiese handelte.

      »Der Held des Schildes hatte bei dem Duell, Mann gegen Mann, unter seinem Umhang Monster versteckt. Darum hat mein Vater, der König dieses Landes, so geurteilt, wie er es verkündet hat.«

      Was redete sie für einen Blödsinn? Mann gegen Mann hatte ich kämpfen sollen, obwohl ich keinerlei Möglichkeit zum Angreifen besaß. So etwas konnte man kaum als ein faires Duell bezeichnen, eher als dreckige Schikane. Und genau darum hatten sie mich ja auch dazu gezwungen.

      Itsuki und Ren wirkten nicht überzeugt.

      »Ich verstehe den Gedanken, aber …«

      »Dem kann man so unmöglich zustimmen!«

      Diese Bitch bastelte sich nur irgendwelche Ausreden zurecht. Da zeigte sich die pure Verschlagenheit!

      »Es war trotzdem ein Regelverstoß, dass du hinterrücks Magie auf ihn abgefeuert hast.«

      »Gut, er hat vielleicht nichts geleistet, aber offenbar hat er ja auch gar keine Aufträge von der Gilde bekommen. Eine minimale Unterstützung steht ihm doch wohl zu, oder? Und es entspricht auch den Tatsachen, dass er anstelle der Ritter das Dorf verteidigt hat, oder etwa nicht?«

      Main schnalzte leise mit der Zunge.

      Wie schändlich zu versuchen, die Sache vertuschen zu wollen. Sie hatte es hier mit Helden zu tun und hätte wissen müssen, dass die bei so einer Angelegenheit nicht schweigen würden.

      Wie die Dinge standen, sprach die Beweislage zu meinen Gunsten. Zudem hatte es zum Zeitpunkt der falschen Beschuldigung keine weiteren Zeugen gegeben.

      »Alsdann. Du sollst einen Minimalsold erhalten. Nimm ihn lieber an.«

      Auf Geheiß des Königs wurde mir mein Beutel überreicht.

      »Und nun lasst uns bitte gehen, Eure Majestät«, sagte Raphtalia. »Und den werten Helden möchte ich für ihr aufrichtiges Urteil danken!« Leichten Schrittes ging sie mir voraus aus dem Thronsaal.

      »Seht, wie sich der Verlierer davonschleicht!«

      Ren und Itsuki zuckten bloß schweigend mit den Schultern: Motoyasu musste gerade reden.

      Ja, da hob sich augenblicklich meine Stimmung, wenn nicht alle immer nach seiner Pfeife tanzten!

      Sowohl Ren als auch Itsuki schienen Zweifel an Motoyasu zu hegen. Dennoch machten sie weiterhin gute Miene zum bösen Spiel – unverzeihlich!

      »Und jetzt lass uns zum Zelt des Sklavenhändlers gehen, damit er mir ein neues Sklavensiegel aufspricht.«

      »Bitte?«

      Wir verließen gerade das Schloss, als Raphtalia sich mit diesen Worten zu mir umdrehte.

      »Sonst wirst du mir nie voll und ganz vertrauen können, Herr Naofumi.«

      »Nicht doch … Das Sklavensiegel brauchen wir nicht mehr!«

      »Doch, doch.«

      »Hm …«

      »Du bist jemand, der nur jemandem vertraut, der an dich gebunden ist. Versuch gar nicht erst, es abzustreiten.«

      Vielleicht hatte ich bei ihrer Erziehung etwas falsch gemacht. Sie lag mit ihren Worten zwar nicht vollkommen falsch, aber Raphtalia … Ihr könnte ich auch ohne dieses Siegel vertrauen. Wenn sie nur an sich selbst denken würde, hätte sie direkt nach dem Duell zu Motoyasu überlaufen können. Bei mir zu sein brachte ihr nicht wirklich Vorteile, so wie mich hier alle hassten.

      »Hör zu, Raphtalia.«

      »Was denn?«

      »Wollen wir das mit dem Fluch nicht einfach bleiben lassen?«

      »Nein, ich will es so.«

      Warum war sie nur so fixiert darauf?

      »So erhalte nämlich auch ich den Beweis dafür, dass du mir vertraust.«

      Als ich das hörte, merkte ich instinktiv, wie sehr ich sie beschützen wollte.

      Gefühle stiegen in mir auf … War das Liebe? Doch etwas hielt mich zurück.

      Äußerlich mochte sie erwachsen wirken, aber es war noch nicht lange her, da hatte sie noch wie ein Kind ausgesehen. Eine Besonderheit der Subhumanoiden war: Stieg ihr Level in jungen Jahren schnell an, wuchsen sie schneller, als es ihrem Alter entsprach.

      Raphtalia hatte bei der ersten Welle ihre Eltern verloren. Ich denke, bei meinen Gefühlen handelte es sich daher um Elternliebe.

      Ja, das mussten elterliche Gefühle sein. Ich musste ein guter Ersatz für ihren Verlust werden.

      »Na dann, lass uns losziehen!«

      Nach ihren entschlossenen Worten hatte ich keine Argumente mehr, sie aufzuhalten. Ich würde sie gewähren lassen.

      Und so gingen wir zu jenem Zelt, in dem mit Sklaven gehandelt wurde.

      Kapitel 1: Die Monsterei-Lotterie

      »Wenn das mal nicht der werte Held ist! Was kann ich heute für Euch tun?«

      Der Sklavenhändler in seinem feinen Anzug hieß uns mit weit ausladender Geste willkommen.

      »Huch?«

      Bewunderung lag in seiner Stimme, als er Raphtalia sah.

      »Eine erstaunliche Verwandlung«, sagte er, warf mir einen Blick zu und ließ dabei deprimiert die Schultern sinken. »Wer hätte geahnt, dass sie zu einer solchen Schönheit heranwachsen würde?«

      Damals hatten mir alle misstraut. Ich hatte zwar etwas Geld besessen, aber ich war in Not gewesen, weil ich über keinerlei Angriffskraft verfügte. In dieser Situation hatte er mich angesprochen und mir angeboten, mir einen Sklaven zu verkaufen.

      Er war ein dicklicher Gentleman mittleren Alters und der Inbegriff von dubios.

      Irgendwas in meinem Blick hatte ihm wohl zugesagt, sodass er mir auf seine Art etwas Gutes tun wollte. So war ich zu Raphtalia