The Rising of the Shield Hero – Light Novel 02. Aneko Yusagi. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Aneko Yusagi
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783842073029
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… In seiner Heimat war die Wissenschaft wohl weit fortgeschritten, sodass man dort virtuelle Computerwelten betreten konnte, sogenannte VRMMO**.

      Es schien Japan also mehr als einmal zu geben, und ich, der aus einer älteren Zeit kam, hätte gern einmal in Rens Welt vorbeigeschaut.

      Für sein Alter war er groß, und er war der Schwertkämpfer-Schönling mit dem weiblichen Gesicht. Charakterlich … Ich vermutete, in Wirklichkeit war er heißblütig und seine Coolness lediglich Fassade. Insgeheim blickte er auf andere herab und wahrscheinlich glaubte er an so etwas wie: »Mit dem Wissen aus dem Spiel, das ich kenne, rette ich diese Welt. Ich bin der eigentliche Held.«

      »Und nun Itsuki … Von deinen Taten redet man im ganzen Reich. Du hast deine schwierigen Aufgaben vortrefflich gemeistert. Auch du sollst 3.800 Silbermünzen erhalten.«

      »Das ist wohl angemessen«, murmelte Itsuki, warf jedoch eindeutig einen neidischen Blick zu Motoyasu hinüber.

      Er hieß Itsuki Kawasumi und war siebzehn, ein Jahr älter als Ren. Er wirkte zunächst wie ein sanfter, höflicher junger Mann, doch dieser Eindruck verflüchtigte sich rasch.

      Seine legendäre Waffe war der Bogen.

      Ich hatte nicht viel mit ihm gesprochen und kannte ihn daher nicht gut. Wie Motoyasu und Ren verfügte auch er über Spielwissen und stammte aus einem anderen Japan.

      Von allen Helden wirkte er am jüngsten, obwohl Ren ein Jahr jünger war.

      Aber worum handelte es sich eigentlich bei den erwähnten Aufträgen? Ich hörte davon zum ersten Mal.

      »Hm, der Schild muss sich wohl ein bisschen mehr anstrengen!«

      Jetzt verwendete der nicht einmal mehr meinen Namen! Wer war schon der Schildheld?

      Ich ärgerte mich so sehr, dass ich schon glaubte, mir würde eine Ader im Kopf platzen.

      Das sagst ausgerechnet du, nach allem, was du gestern abgezogen hast?!

      Als ich meinen Beutel entgegennehmen wollte, wurde er mir aus irgendeinem Grund vorenthalten.

      »Als Bezahlung für die Aufhebung des Sklavensiegels werde ich deinen Verdienst einbehalten!«

      Du elender …

      Raphtalia hob die Hand. »Entschuldigt bitte, Eure Majestät …«

      »Was gibt es, Subhumanoide?«

      »Worum handelt es sich bei diesen Aufträgen?«

      Raphtalia war es also auch aufgefallen. Sie sah darüber hinweg, dass ich keine Belohnung bekommen sollte und betrachtete die Angelegenheit unter einem anderen Gesichtspunkt.

      »Wir haben die Helden beauftragt, die im Reich anfallenden Probleme zu lösen.«

      »Aber warum hat Herr Naofumi keinen solchen Auftrag erhalten? Ich höre zum ersten Mal davon!«

      »Pah, was kann der Schild schon ausrichten?!«

      Sei still, du dreckiger …!

      Im Thronsaal brach verhaltenes Gelächter aus.

      Ach, Mist! Ich halte das nicht mehr aus und ihr geht es sicher genauso.

      »…«

      Doch entgegen meiner Erwartung hörte ich nur das Knacken ihrer Fingerknöchel, während sie ihre Fäuste ballte. Als ich zu ihr hinüberblickte, erkannte ich, dass sie so versuchte, ihren aufkommenden Zorn zu bekämpfen. Wortlos stand sie da und zitterte.

      Ja. Sie scheint es zu unterdrücken.

      Die anderen drei Helden fingen an, über mich herzuziehen.

      »Na, er hat ja auch wirklich überhaupt nichts geleistet.«

      »Stimmt, oder? Bei der Welle war nichts von ihm zu sehen. Was hat er eigentlich gemacht?«

      »So unfähig zu sein, ist eine Schande für die ganze Heldengruppe.«

      Ich kochte vor Wut. Sollte ich nicht wenigstens eine sarkastische Erwiderung von mir geben?

      »Die Dorfbewohner sich alleine zu überlassen und sich nur auf den Endgegner zu fokussieren … Da habt ihr wirklich Großes geleistet, ihr seid wahrhaftige Helden!«

      Ja, die Typen hatten während der Welle ihr Augenmerk einzig auf den Boss gerichtet. All den Menschen, die unmittelbar den tödlichen Angriffen ausgeliefert gewesen waren, hatten sie keinerlei Beachtung geschenkt. So war es Raphtalia und mir zugefallen, die Dorfbewohner zu retten.

      »Ha! So was ist die Aufgabe der Ritter.«

      »Leider gehören die jedoch der Schneckenfraktion an. Hätten wir uns auf deren Hilfe verlassen, hätte es viele Tote gegeben … Aber das verstehen Endgegner fokussierte Typen wie ihr wohl nicht.«

      Motoyasu, Ren und Itsuki drehten sich zum Anführer der Ritter um. Der nickte mit wutverzerrtem Gesicht.

      »Es ist vollkommen richtig, dass die Helden sich um die Bekämpfung der Monster direkt am Ursprung kümmern, sonst entsteht nur noch größerer Schaden. Also bildet Euch bloß nichts ein!«

      Du Sack … Ausgerechnet du sagst das?

      Hier im Schloss spielte er sich groß auf, aber mehr steckte nicht dahinter. So ein Wichtigtuer! Und überhaupt, auch ich gehörte zu den Helden. Was hatte der Schild seiner Ansicht nach sonst für eine Bedeutung?

      »Wie auch immer. Wir haben noch allerhand Verpflichtungen, daher empfehlen wir uns.«

      Es hatte keinen Sinn, sich hier aufzuregen. Es war wohl das Beste, wenn wir uns einfach verzogen.

      »Halt, Schild!«

      »Ach? Was gibt’s denn noch? Ich habe nicht die Zeit, wie ein Möchtegernkönig den ganzen Tag im Schloss auf der faulen Haut zu liegen.«

      »Du bist eine herbe Enttäuschung. Geh mir bloß aus den Augen! Und lass dich hier nicht noch einmal blicken.«

      Wa…?! Dieses Arschloch strapazierte meine Nerven enorm!

      »Da haben wir aber Glück, Herr Naofumi«, während Raphtalia ihre Worte formulierte, strahlte sie übers ganze Gesicht.

      »Was?«

      »Wir müssen nicht mehr herkommen und hier sinnlos unsere Zeit verschwenden. So können wir uns wichtigeren Dingen widmen!«

      »Hm … Hast recht.«

      Ich hatte das Gefühl, dass ich mich immer mehr auf Raphtalia verlassen konnte.

      Sie drückte fest meine Hand. Bestimmt war sie auch wütend. Allein wäre es nicht auszuhalten gewesen, aber gemeinsam, das spürte ich, würden wir diese Herausforderung meistern.

      »Einen Moment bitte«, rief Itsuki dem Drecksack zu.

      »Was gibt es, Held des Bogens?«

      Was sollte das jetzt? Der hatte doch sicher eh nichts Vernünftiges beizutragen.

      »Es geht um das Unrecht, das Naofumi gestern widerfahren ist«, sagte er. »Wie denkt Ihr über diese Angelegenheit?«

      Sofort verfinsterte sich die Atmosphäre im Saal.

      »Worauf möchtest du hinaus?«

      »Bei dem Heldenduell um Raphtalia gab es einen Regelverstoß, aber trotzdem wurde ihr … Wie hieß das noch mal …? Ah, das Sklavensiegel entfernt. Und nun soll Naofumi dafür die Rechnung tragen?«

      Was war hier los? Itsukis Blick war ungewöhnlich stechend. Er schien den König ernsthaft ins Verhör nehmen zu wollen.

      »Stimmt, das habe ich auch gesehen. Den Regeln nach zu urteilen, hatte Naofumi Motoyasu besiegt.«

      »Hey, ich habe nicht verloren!«, protestierte Motoyasu, aber Ren und