Schreiben und Reflektieren. Monique Honegger. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Monique Honegger
Издательство: Bookwire
Серия: Forum Hochschuldidaktik und Erw.Bildung
Жанр произведения: Документальная литература
Год издания: 0
isbn: 9783035503470
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       Das Lernjournal im Kommunikationsunterricht

       Definition eines Entwicklungszieles

       Kommunikative Anlässe für subjektive Reflexivität

       Schlussfolgerung

       Literatur

       Autorinnen und Autoren

      Dozierende an Hochschulen lehren, prüfen, beraten, forschen, leiten zur Reflexion an und organisieren Wissens- und Technologietransfer durch Weiterbildung und Dienstleistungen. Sie betreiben Projektmanagement und engagieren sich in der Qualitätsentwicklung ihrer Hochschule.

      Herausfordernde Themen der letzten Jahre im Hochschulkontext sind die Umsetzung von Konzepten der Kompetenzorientierung und die Gestaltung von Lehr-/Lerneinheiten im Rahmen des Selbststudiums. Mit der damit verbundenen Rollenvielfalt von Dozierenden steigen die Ansprüche an das adäquate Handeln von Lehrenden.

      Seit 2009 unterstützt das an der Pädagogischen Hochschule Zürich angesiedelte Zentrum für Hochschuldidaktik und Erwachsenenbildung (ZHE) Hochschulen aus allen Feldern und ihre Dozierenden bei den oben beschriebenen Herausforderungen durch Weiterbildung und Beratung.

      Aktuelle Themenschwerpunkte des ZHE sind Studierendenorientierung, Rollenvielfalt Dozierender, kompetenzorientierte Lehre, erwachsenenbildnerisches Handeln in der Lehre an Hochschulen, Beratungskonzepte (wie Mentoring und Tutoring) sowie Handlungsfelder von Leitenden zwischen Management und Didaktik. Und nicht zuletzt eben: Schreiben und Reflektieren.

      Diese Thematik verbindet sozusagen alle genannten Kernthemen: Studierende eignen sich handelnd resp. schreibend Kompetenzen an und werden dabei begleitet. Die vorliegenden Texte leuchten dabei mehrperspektivisch Sinn, Unsinn, Möglichkeiten und Grenzen dieses Zuganges aus.

      Herausgebende des vorliegenden fünften Bandes sind Monique Honegger (Teammitglied Hochschuldidaktik im ZHE und Leiterin des Schreibzentrums der PH Zürich), Daniel Ammann und Thomas Hermann (Dozenten für Medienbildung und Mitarbeiter des Schreibzentrums der PH Zürich).

      Wir wollen mit dieser Reihe Diskussionen, Auseinandersetzungen um aktuelle und praxisrelevante hochschuldidaktische Fragen anregen und Dozierenden an Fachhochschulen sowie Ausbildungs- und Weiterbildungsverantwortlichen anderer Institutionen der Erwachsenenbildung Reflexions- und Handlungsinstrumente zur Verfügung stellen.

      Geplant sind folgende Bände

      ▸Lateral führen an Hochschulen (Frühling 2016)

      ▸Innovative Gestaltung von Weiterbildungen (Herbst 2016)

      Die bisher publizierten Bände finden Sie hier:

      www.hep-verlag.ch/reihe/forum-hochschuldidaktik-und-erw-bildung Wir wünschen Ihnen eine anregende Lektüre!

      Geri Thomann, Prof. Dr.

      Leiter ZHE – Zentrum für Hochschuldidaktik und Erwachsenenbildung [email protected] http://hochschuldidaktik.phzh.ch/

      Reflexion und Lernen gehen miteinander einher. Dabei wird auch geschrieben.

      In Lehr- und Studiengängen sowie in Weiterbildungsangeboten zahlreicher Berufsfelder wird reflexives Schreiben verlangt. Schreibendes Reflektieren, das Aufzeigen der persönlichen Lernleistungen und das Einholen von Feedbacks verankern das Lernen oder bewirken es oder haben mit dem Lernen zentral zu tun.

      Damit reflexive Lernroutinen in Studium und Berufsbildung mehr als Alibi- oder Schreibübungen sind, braucht es klare schriftliche Lernaufgaben zur Reflexion und professionelle Begleitung. Der vorliegende Band führt in die Theorie und Praxis des Reflektierens ein und erlaubt sich hierzu auch einige kritische Fragen. Es kommen Dozierende unterschiedlicher Fächer, Reflexionsexpertinnen und Schreibexperten zu Wort. Ziel ist es, konkrete Anregungen für die Tätigkeit im Hochschulbetrieb, in der Lehre und in Weiterbildungen für Erwachsene zu geben.

      Mit dem ersten Beitrag, »Dimensionen schriftlicher Reflexion«, steigen die drei Herausgebenden gleich ins Thema ein; in einer kurzen Einführung loten sie das Spannungsfeld von Lust und Zwang beim reflektierenden Schreiben aus. Corinne Wyss und Daniel Ammann thematisieren im zweiten Beitrag, inwiefern Reflexion in der Lehrerbildung eine Rolle spielt, und entwerfen ein Modell für die Praxis. Auf der Basis bestehender Leitfäden diskutieren Thomas Hermann und Yves Furer die Funktionen schriftlichen Reflektierens. Monique Honegger und Mirjam Beglinger fokussieren in der Folge die Frage, ob es – mit Blick auf die etablierte und bisweilen als wenig sinnstiftend erlebte Tradition des schriftlichen Reflektierens in psychosozialen Berufsrichtungen – sinnvoll ist, Schreiben und Reflektieren miteinander zu verbinden.

      Einen praktischen Einblick in eine schreiberfahrene Unterrichtspraxis liefert Schreibexpertin Swantje Lahm mit ihrem Beitrag über Lernen durch reflektierendes Schreiben in Lehrveranstaltungen. Tobias Zimmermann und Alex Rickert beleuchten den Austausch in Onlineforen und die Bedeutung von Kategorien zur Steigerung der Lernwirksamkeit.

      Den Bereich der Künste tangierend, beschreibt Franziska Nyffenegger das Erleben von reflexivem Schreiben in der Designausbildung. Martin Keller verrät in seinen Denkangeboten elf praktische Tipps zum effizienten Reflektieren. Abschließend zeigen Patrick Studer und Diego Jannuzzo reflexive Praktiken in technischen Studiengängen.

      Monique Honegger, Daniel Ammann und Thomas Hermann

      Schreiben macht nicht immer Spaß. Ebenso wenig Reflektieren. Dennoch kommt es bisweilen vor, dass Schreibende aus dem Erleben des Zwangs in eine lustvolle Schreibe finden und umgekehrt. Ebenso erleben Reflektierende es als lustvoll, über ihr Tun und ihr Lernen und Denken zu reflektieren, und plötzlich erleben sie die Reflexion nur noch als Zwang.

      In der einführenden Diskussion über die Dimensionen von schriftlicher Reflexion gelangten wir beim Erörtern der diversen Themenbereiche und Konzepte wiederkehrend an die Dichotomie von Lust und Zwang, die beim schriftlichen Reflektieren erlebt wird. In der Folge gehen wir der Frage nach, welche Rolle Lust und Zwang beim schriftlichen Reflektieren spielen.

      In einem ersten Schritt klären wir die Rahmenbedingungen der Reflexionspraxis in Hochschulen und Erwachsenenbildung, in einem zweiten Schritt steht das spezifische Wechselspiel von Lust und Zwang beim schriftlichen Reflektieren im Zentrum.

      Lernen geht – auch im Studium und in der Weiterbildung – nicht ohne Reflexion. Damit Lernende Erwartungen mit Geschehenem vergleichen können und um ihnen bewusste Lernschritte zu ermöglichen, werden sie angehalten, etwa vor einem Praktikum oder einem Versuch, ihre Erwartungen zu formulieren und diese dann nach der Praxis mit dem Erlebten, den effektiven Ereignissen und Ergebnissen zu vergleichen.

      Häufig geschieht dies in Form eines Lernjournals (vgl. z.B. Bräuer 2003; Berning et al. 2008; Bräuer & Schindler 2011; vgl. auch den Beitrag von Studer & Jannuzzo in diesem Band). Eine weitere verbreitete Form, Reflektieren in schriftlicher Form darzustellen, ist das Portfolio. Das Portfolio (auch als digitales E-Portfolio) versammelt diverse Lernerlebnisse oder fachliche Teilberichte, verbindet diese mit theoretischen Konzepten und Modellen und hält die Schreibenden dazu an, ihr persönliches Lernen zu dokumentieren und zu kommentieren (vgl. Miskovic 2006; Saxalber & Esterl 2010;