Clash. Belle Aurora. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Belle Aurora
Издательство: Bookwire
Серия: The Left Turn
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783967820027
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ist erlaubt“, bestätigte Hell lächelnd.

      Echt?

      Connor grinste frech und zeigte mir den Mittelfinger. Ich war sauer. Eigentlich mehr verlegen, aber dennoch sauer. Mein Wettkampfgeist war geweckt und ich verfolgte Connor. Jedes Mal, wenn ich versuchte nach dem Ball zu greifen, wich er mir aus. Wieder und wieder hielt er den Ball für mich außer Reichweite und als ich einen frustrierten Laut von mir gab, lachte er.

      „Yo, gib es auf.“

      Niemals. Ich sah Rot und rammte meinen Körper in Connors Seite, was ihn überraschte, und es gelang mir, den Ball zu schnappen. Ich machte einen aufgeregten Laut und rannte mit dem Ball tippend zu Lee. Ich hörte, dass jemand hinter mir war und warf mich panisch auf den Boden über den alten Ball und schützte ihn mit meinem Leben. Lee und Connor lachten auf, als Hell mich an der Taille hochhob und schüttelte.

      „Lass los“, sagte er lachend.

      Ich musste losprusten und rief: „Nein!“ Er schüttelte mich ein weiteres Mal, ich hielt den Ball aber in meinem Kung-Fu Griff und kicherte.

      „Ach komm schon Hell, lass sie werfen“, rief Lee, eindeutig hochgradig amüsiert.

      Hell seufzte und trug mich wie ein Surfboard zu dem Netz, während ich immer noch den Ball umklammerte. Dort stellte er mich auf die Füße und machte eine einladende Geste.

      „Na dann los.“

      Wirklich?

      Ich wartete kurz, ob mich wieder einer anspringen wollte, aber keiner rührte sich. Ich hob den Ball an und sah mich um. Drei große muskulöse Männer grinsten mich an. Ich warf. Daneben. Ich seufzte.

      „Lasst es mich noch mal versuchen.“

      Lee warf den Ball zu mir zurück, ich konzentrierte mich, ließ mir Zeit und warf erneut. Zu kurz. Ich stieß die Luft aus.

      „Das ist viel zu hoch, ich bin einfach zu klein.“ Plötzlich befand ich mich in der Luft. Ich quietschte, als Hell mich an den Oberschenkeln hochhob. Lee bracht mir den Ball. Connor betrachtete alles stumm und abschätzend. Ich griff nach Hells Armen und klammerte mich an seine starken Muskeln. „Oh Gott, lass mich runter.“

      Hell lachte nur. „Entspann dich. Ich lass dich nicht fallen. Du bist winzig, kleines Vögelchen.“

      „Nimm den Ball, Emmy“, sagte Lee sanft.

      Nachdem ich wieder zu Atem gekommen war, nahm ich den Ball entgegen. Dann hob ich ihn hoch und warf.

      Daneben.

      Lee fing den Ball und gab ihn mir erneut. Ich versuchte es noch einmal. Er rollte auf dem Rand herum und fiel daneben herunter. Ich gab einen enttäuschten Laut von mir. Dann grinste ich die Jungs an. Das war knapp gewesen. „Diesmal hat es fast geklappt.“

      Lee gab mir den Ball erneut und klatschte in die Hände. „Auf geht’s. Noch einmal, Emmy.“

      Ich holte tief Luft.

      „Wann immer du bereit bist“, sagte Hell.

      Ich hatte die Jungs gehört. Sie glaubten an mich. Ohne zu zögern, hob ich den Ball und warf ihn. Er segelte durch das Netz. Überrascht ließ ich einen Schrei fahren und reckte die Arme in die Luft. Ich jubelte und klatschte über meine großartige Leistung. Hell stellte mich wieder ab und streckte mir die Hand zu einem High Five entgegen. Lee ebenfalls und als ich mich zu Connor umdrehte, war er bereits wieder in den Bus gestiegen.

      Lee brachte den Ball zurück, holte unsere Tüte und ich ging mit Hell zurück zum Bus. An Bord sah ich, das Noah vor seinem offenen Laptop in der Nische saß und mich zu sich winkte.

      „Es sah aus, als hättest du da draußen Spaß gehabt.“

      Ich setzte mich ihm gegenüber und holte tief Luft. „Das stimmt.“

      „Gut.“ Noah sah erleichtert aus. „Leistest du uns jetzt also öfter Gesellschaft?“

      „Das würde mir sehr gefallen“, sagte ich, aber meine Stimme war zaghaft.

      Und mit diesem simplen Zugeständnis begann eine Freundschaft.

      „Siehst du das Haar hier?“ Hell zeigte auf ein lockiges Haar an seinem Unterarm. Ich lehnte mich näher und betrachtete es. Er nahm es zwischen die Finger und zog daran. Es war außergewöhnlich lang. „Ich nenne es den Goldjungen. Er ist so was wie ein Nationalheiligtum.“

      „Das verstehe ich.“ Ich lehnte mich wieder zurück und versuchte, über diese alberne Unterhaltung nicht zu grinsen. „Es ist wunderschön.“

      Der Bus war schon lange unterwegs und kurz nachdem es dunkel geworden war, krochen die Jungs wie die Nachteulen, die sie waren, aus ihren Betten. Und aus Gründen, die ich nicht benennen konnte, waren sie gesprächig.

      „Mein Gesicht war ganz aufgedunsen und bald waren meine Augen so zugeschwollen, dass ich nichts mehr gesehen habe. Ich sah aus wie Buddha“, sagte Lee. „Und von da an war klar, dass ich auf Krustentiere allergisch bin.“

      Er beendete seine Aussage mit einem Grinsen und verschränkte die Arme vor der Brust. Ich hatte das Gefühl, ich wusste, was hier los war und alles deutete auf Noah hin. Ich war nicht aufgebracht darüber, dass er eingegriffen hatte. Ehrlich gesagt, war ich das Gegenteil davon. Ich begann eine andere Seite an diesen Männern kennenzulernen und je mehr ich erfuhr, desto weniger gruselig waren sie mir. Ihre Geschichten zeigten, dass sie menschlich und fehlerbehaftet waren, genau wie der Rest der Menschheit. Und sowie das offensichtlich wurde, konnte ich nicht mehr aufhören zu lächeln.

      Noah erzählte gerade recht lebhaft eine Geschichte. „Und ich sagte, im Leben nicht.“ Er stöhnte und fuhr mit der Hand über das Gesicht. „Aber am Ende war es nicht einmal mein Auto.“ Er fing an zu lachen. „Ich hatte es auf der anderen Seite des Parkplatzes abgestellt. Ich war nur zu besoffen, dass ich das vergessen hatte.“

      Ich weiß nicht, was ich von Connor erwartet hatte, aber es war nah dran an dem, was ich hörte. „Ich sag ja nur. Sex klingt, wie wenn man in Flip-Flops durch den Regen rennt.“

      Er sah mich total unschuldig an. Ich stellte mir kurz vor, wie sich das anhörte und mir wurde leicht übel. Igitt. Er grinste und ich merkte, dass ich es laut gesagt hatte.

      Ich lehnte mich nach vorn und hörte mir jede noch so dumme kleine Kleinigkeit an, die sie mit mir teilten.

      „Ich hab es seither sicher schon zehnmal gewaschen“, sagte Hell feierlich. „Es stinkt immer noch nach Kotze.“

      Mehr Geschichten wurden erzählt.

      „Als ich wieder zu mir kam, war ich im Krankenhaus und mein Arm in Gips und am Kinn hatte ich eine Platzwunde.“ Lee zeigte auf die Narbe an seinem Kinn. „Siehst du?“

      Ich sah es. Die Geschichten schienen kein Ende zu nehmen.

      „Keiner hatte auch nur angedeutet, dass es ein elektrischer Zaun war.“ Noahs Lippen waren dünn und er schüttelte den Kopf.

      Das waren alles Geschichten von kleinen Jungs, keinen erwachsenen Männern. Ich versuchte es zu unterdrücken, aber es gelang mir nicht. Ich legte die Hand vor den Mund, um mein Lachen aufzuhalten. Leider gelang mir das nicht und ich musste nur noch mehr lachen.

      Connor sah mich unentwegt an und lächelte über meine hemmungslose Fröhlichkeit. Auf einmal versiegte sein Lächeln und er nickte mit dem Kinn zu mir. „Was ist mit dir?“

      Meine Fröhlichkeit schwand. „Mit mir?“

      „Ja. Dir.“ Seine Augen verengten sich und er leckte sich über die Lippen. „Was ist deine Story?“

      Hatte ich überhaupt eine? Wenn, dann war da nicht viel. Man konnte sie definitiv nicht mit einer von ihren vergleichen. Aber die erwartungsvollen Blicke der vier Männer sagten mir, dass ich an der Reihe war, zu erzählen.

      „Ich schätze, ich war ein ganz normales Kind. Ich wuchs in Bakersfield auf, mit meiner Mom. Meinen Vater habe ich nie kennengelernt.