Meine Grüne Hausapotheke. Eva Tragner. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Eva Tragner
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Сделай Сам
Год издания: 0
isbn: 9783702019860
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um dann den optimalen Zeitpunkt, in dem sie die höchste Konzentration an Meristemen enthalten, zu erkennen, sie zu ernten und zu verarbeiten. Das ist der Moment, in dem sich die Knospe von der schlafenden Winterknospe zu der sich öffnenden, lebendigen Frühlingsknospe wandelt. Man sieht und spürt sichtlich das beginnende Leben!

      Nur ganz wenige Knospen pro Baum oder Strauch sammeln, man sagt, die Knospen sammelt man im Fingerhut, damit der Baum selbst noch genug Knospen zum Wachsen und Gedeihen hat.

      Im Frühling kann man die Knospen auch von den gerade beim frischen Baumschnitt angefallenen Ästen verwenden.

      Knospen, die aus einem gemeinsamen Umfeld – einem so genannten „gemeinsamen Pflanzenbiotop“ – kommen, kann man auch miteinander kombinieren, da diese sich auch in der Natur oft ergänzen.

      Wichtig

      Bevor man auf Knospensuche geht, muss man ganz sicher sein, dass man den gewünschten Baum, Strauch oder die Pflanze zu 100 % erkennt. Am besten im eigenen Gartenareal beginnen oder im Sommer bereits Ausschau nach den gewünschten Bäumen halten und diese markieren. Bei mangelhaften Pflanzen- oder Baumkenntnissen kann es durchaus zu Verwechslungen kommen.

      Beispiele, Methoden, Möglichkeiten und Varianten von Knospenzubereitungen

      Gemmomazerat mit "Johannisbeerknospen“ -

      „natürliches Kortison“

      1 Teil Knospen (Schwarze Johannisbeere) • 3 Teile Alkohol, 80–90 Vol.-% • 3 Teile pflanzliches Bio-Glycerin • 3 Teile Wasser

      Wasser, Alkohol und Glycerin vermischen und über die gut zerkleinerten Knospen gießen. 4 Wochen (eine Mondphase) dunkel ausziehen und immer wieder gut schütteln. Filtrieren, evtl. verdünnen und in eine dunkle Pipettenflasche oder in eine Sprayflasche einfüllen und beschriften.

      Bei Bedarf 2–3-mal täglich 1–3 Sprühstöße in den Mund sprühen oder im Akutfall alle 30 Minuten einen Sprühstoß nehmen. Die Wirkstoffe werden über die Mundschleimhaut sehr gut aufgenommen.

      Mit einer Pipettenflasche 2-mal 10 Tropfen in etwas Wasser langsam trinken.

      Das Gemmomazerat hat eine kortisonähnliche Wirksamkeit, da im Körper die eigene Cortisol-Ausschüttung angeregt wird, man kann das Gemmomazerat gut als SOS-Spray verwenden, bei allergischen Reaktionen, es stärkt die Abwehrfunktion bei Infektionskrankheiten und wirkt allgemein immunstärkend. Bei chronischem Schnupfen, Allergien, Heuschnupfen, Asthma, Nebenhöhlenentzündungen (Sekrete können besser abfließen und das Druckgefühl lässt nach), es lässt die Schwellungen abklingen, hemmt Entzündungen der oberen Schleimhäute und des Atemsystems. Bei ersten Anzeichen von Mittelohrentzündungen oder Halsschmerzen, Hals und Lunge, bei schwerer Atmung mit Schleimbildung, Fieberblasen und Migräne. Es bringt Linderung bei Neurodermitis, Ekzemen, bei Hautjucken wirkt es juckreizmindernd. Durch die stoffwechselanregende Funktion ist es entgiftend und ausleitend, außerdem stärkt es die Blasen- und Nierenfunktion. Es gilt als wichtigstes Gemmopräparat und es verstärkt die Wirkung anderer Knospenzubereitungen.

      Baum-Homöopathikum

      Ich spreche hier von einer sehr einfachen und wirkungsvollen Anwendung: Einfach die Knospe vom Baum pflücken und direkt in den Mund nehmen, gut einspeicheln und langsam kauen, damit die Enzyme und deren Wirkung über die Mundschleimhaut aufgespalten werden und so wirken können.

      Nicht alle Knospen sind für diesen rohen Verzehr bekömmlich (aufgrund der Harze und Gerbstoffe schmecken diese sehr eigen), sehr gut geeignet sind Knospen der Linde, Johannisbeere, Apfel, Sanddorn, Rose, Holunder, Lärche, Tanne, Ginkgo. Lindenknospen beispielsweise sind ein Balsam für die Schleimhäute, man kaut unterwegs einfach eine Knospe als Halswehzuckerl.

      Als Dosierung des Baum-Homöopathikums reichen 2–3 Knospen am Tag.

      Anfangs sollte man immer etwas Wasser in der Nähe haben, um notfalls einen kleinen Schluck trinken zu können.

      „das natürliche Schmerzmittel“

      1 Teil Weidenrinde mit Knospen • 2 Teile Alkohol, 40 Vol.-%

      Frische Rinde schälen und gut zerkleinern. Einige zerkleinerte Knospen in ein Glas geben (bis ca. zur Hälfte), das restliche Glas mit Alkohol auffüllen und eine Mondphase dunkel ausziehen lassen, währenddessen immer wieder schütteln. Anschließend filtrieren und in dunkle Flaschen abfüllen. Als natürliches Schmerzmittel bei Bedarf 2-mal täglich (um 9 und um 17 Uhr) ca. 5–30 Tropfen über einen längeren Zeitraum in etwas Wasser einnehmen.

      Weidenrindentinktur ist fiebersenkend, kühlend, desinfizierend, schmerzstillend, entzündungshemmend und ausleitend. Mit Wasser verdünnt als Spülung bei Entzündungen im Mundraum, bei Zahnschmerzen, bei unreiner Gesichtshaut sowie bei Akne hilfreich. Innerlich und äußerlich als Schmerzmittel für den Bewegungsapparat, bei Ischiasproblemen, bei rheumatischen Beschwerden, Fieber und Migräne anzuwenden. Bei allen Entzündungen, wo Hitze ein Problem darstellt, auch verdünnt als Wickel anzuwenden. Aber auch bei Nieren-, Blasen- und Prostataentzündungen.

      3 Teile Honig • 1 Teil Essig • 1 Teil Knospen (siehe Tabelle, S. 16)

      Knospen gut zerkleinern und ins Glas füllen. Honig und Essig verrühren und auf die Knospen gießen. Ca. 1 Monat kühl und dunkel ausziehen lassen, zwischendurch öfters schütteln. Abseihen und in dunklen Flaschen lagern.

      1 TL verdünnt mit 250 ml Wasser als Medizin einnehmen (mind. 30 Minuten vor dem Essen) oder je nach Bedarf zwischendurch als isotonisches Getränk zum Stärken und Kräftigen trinken. Für eine optimale Haltbarkeit ist es besser, nur kleinere Mengen (Gläser) zuzubereiten. Manchmal lasse ich die Knospen auch im Glas und gebe sie zum Salat dazu.

      Allgemein ist Knospenoxymel entgiftend, ausleitend, entschlackend, regenerierend, aufbauend, mineralisierend, wundheilend, verdauungsregulierend, basenbildend und immunsystemstärkend.

      Die Hauptwirkung ergibt sich aus den jeweilig verwendeten Knospen!

      Ich verwende gerne Kombinationen aus:

      image Johannisbeer-, Sanddorn-, Hundsrosenknospen

      image Birken-, Hasel-, Erlenknospen

      image Apfel-, Himbeer-, Kirschknospen

      image Fichten-, Tannen-, Zirbenknospen

      Wacholder- und Walnussknospen immer einzeln verwenden, da sie sich in der Natur auch gerne einzeln behaupten.

      Oxymel, als isotonisches Getränk mit Wasser verdünnt getrunken, unterstützt unseren Kreislauf und fördert ein ausgezeichnetes Wohlbefinden.

      1 Fingerhutvoll Apfelblütenknospen • 100 ml Traubenkernöl

      Die Knospen gut zerkleinern, vielleicht etwas mörsern, mit Öl bedecken und ca. 1 Woche ausziehen lassen. Anschließend filtern und in einer dunklen Flasche kühl aufbewahren.

      Von diesem Knospenöl 1 Teelöfferl einnehmen oder kulinarisch verwenden, es stärkt so das Immunsystem, unterstützt den Verdauungstrakt und besonders Milz, Leber, Magen und Darm, aber es aktiviert auch sanft das Hormonsystem.

      Das Apfelknospenöl ist zart pflegend und reinigend und für die empfindliche, trockene Haut bestens geeignet. Es wird auf die noch feuchte Haut aufgetragen, da es dann noch besser einzieht.

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