Mein Wissen eignete ich mir durch verschiedene Kräuterausbildungen und meine täglichen Erfahrungen aus dem Leben mit Kräutern an.
Sehr gerne teile ich mein Wissen und meine Begeisterung an der Natur und unseren heimischen Heilpflanzen mit meinen Mitmenschen. Ich sehe mich als Vermittler aus dem Reich der Mutter Erde, den Pflanzen, den Menschen und dem Wissen unserer Ahnen und Vorfahren.
Besonders wichtig erscheint mir der fließende Übergang unserer Heilmittel „nährend – pflegend – heilend“.
Man kann es nicht voneinander getrennt sehen, dann werden sich auch unser Körper, unser Geist und unsere Seele im harmonischen Einklang befinden.
Ich zeige in diesem Buch Basisrezepte und die einfache Verarbeitung der heilenden Kräuter für uns und unsere Grüne Hausapotheke. Wir stellen in über 170 Rezepten heilende Salben, verschiedene Medizinalzubereitungen und Tinkturen her, ebenso alte Spezialrezepturen von natürlichen Antibiotika und Schmerzmitteln, Medizinalwein, Oxymel, Wald- und Wiesenfranzbranntwein, Hustensirups, Ausleitungsessige, Einreibungen und Gele. Es ist ein Streifzug entlang der Wegrandapotheke mit den wichtigsten Heilkräutern von Kopf bis Fuß. Dieses Buch soll ein Nachschlagewerk für jeden Haushalt, für „Jung und Alt“, für Kräuterkenner und Neueinsteiger zur einfachen Herstellung von Hausmitteln für die Hausapotheke ohne viel Materialaufwand und großen Einkaufsbedarf sein – zur Gesundheitserhaltung und Gesundheitsvorsorge.
Ich freue mich auf die gemeinsame Zeit, auf gemeinsame Kräuterstunden, auf die Entdeckungsreise voller Inspirationen entlang der heimischen Wegrandapotheke – der Apotheke Gottes.
Ihre Eva Tragner
„Lebe deinen Traum und träume nicht dein Leben.“
Allgemeines über Kräuter
Das Sammeln
Die richtigen Kräuter
Am besten mit wenigen oder gängigen Kräuter beginnen, die man gut kennt (z. B. Brennnessel, Löwenzahn, Gänseblümchen), und jedes Jahr drei neue Pflanzen dazulernen.
Oft wachsen unsere Heilkräuter ganz nahe in unserer Umgebung. Ein alter schamanischer Spruch lautet: „Zeig mir deinen Garten und ich sag dir, was dir fehlt.“ Das heißt, wir schauen mal ganz genau in unsere Umgebung oder unseren Garten. Welche Pflanze wächst im Überfluss? Welche Pflanze war im Vorjahr noch gar nicht zu sehen? Meist wird sie in unserem Umfeld von jemandem benötigt. Nach meiner Erfahrung stimmt das fast immer überein. Ein Beispiel möchte ich dazu kurz erwähnen: Bei einem Spaziergang entdeckten wir in einem Garten mitten im schönen Blumenbeet unzählige Pflänzchen Weidenröschen. Da die Besitzerin gerade um die Ecke blickte, kam ich mit ihr ins Gespräch und es stellte sich heraus, dass sie und Ihre vier Töchter mehrmals jährlich eine Blasenentzündung hatten. Sie staunten nicht schlecht, als ich ihnen sagte, dass genau dieses „Unkraut“ ihnen helfen könnte. Ein anderes Mal war es der Hohlzahn bei Keuchhusten, der Giersch bei Rheuma oder die Käsepappel bei Magenproblemen usw.
Wichtig!
Nur Kräuter sammeln, die man genau kennt und bestimmen kann!
Der richtige Platz
Kräuter nicht an stark befahrenen Straßen, neben stark gedüngten Wiesen oder an einer beliebten Hunde-Gassi-Stelle sammeln, weil die Kräuter dort verschmutzt sind und folglich die Qualität schlechter ist.
Das richtige Verhalten
Die richtige Beförderung
Eine schöne alte Tradition ist es, die gesammelten Kräuter in einem Korb zu transportieren. Auch Stoff- oder Papiertaschen sind optimal.
Trocknen
Die Kräuter werden an einem sonnigen Tag geerntet, nicht gewaschen (Gefahr von Schimmelbildung), luftig, vor direkter Sonne geschützt, auf einem Leinentuch oder in Kartons, die mit Butterpapier ausgelegt wurden (die lassen sich sehr gut stapeln, das ist für ein kleines Platzangebot optimal), getrocknet. Wenn die Kräuter rascheltrocken sind, in Papiersäckchen oder in großen Glasdosen aufbewahren, dunkel und trocken lagern. Beschriften nicht vergessen.
Der richtige Zeitpunkt
Die beste Tageszeit zum Sammeln von Kräutern ist der späte Vormittag gegen Mittag und bei Sonnenschein, vor allem bei Kräutern mit ätherischen Ölen. Ideal wäre die Ernte nach zwei sonnigen Schönwettertagen, damit sich Aroma und Inhaltsstoffe gut entwickeln können.
Darauf achten, zu welcher Jahreszeit die Pflanzen die gewünschten Inhaltsstoffe in welchem Pflanzenteil enthalten, wie z. B.: