Meine Grüne Hausapotheke. Eva Tragner. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Eva Tragner
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Сделай Сам
Год издания: 0
isbn: 9783702019860
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ganze Pflanzen vor Beginn der Blütezeit, wenn sich die Pflanze im Vollwachstumsstadium befindet. Als Wildgemüse sind sie in der ersten Jahreshälfte besonders zart und eiweißreich, im Hochsommer mineralstoffreicher, intensiv an Wirkstoffen.

      image Früchte zur Vollreife

      image Samen und Körner voll ausgereift

      image Die Wurzeln haben die meiste Kraft im Herbst nach dem Einziehen der Blätter oder vor dem Austrieb im Frühjahr. Wurzeln von 2-jährigen Pflanzen im Herbst des ersten Jahres oder im Frühjahr vor der Blüte ernten (z. B. Karde, Engelwurz), da die Pflanzen nach der Blüte bzw. Samenbildung absterben und keine Wirkstoffe mehr in der Wurzel enthalten.

      Auch dem Einfluss des Mondes und der Tierkreiszeichen wird eine starke Wirkung nachgesagt. Es gibt hierfür spezielle Ratgeber. Dennoch gibt es eine einfache Regel zur Anwendung: Alles, was dem Körper guttut, aufbaut und nährt, ist bei zunehmendem Mond zu verwenden, alles, was entgiftet, reinigt, ausleitet und vom Körper entfernt werden soll, bei abnehmendem Mond.

      Hinweis

      Diese Kräuterempfehlungen, Rezepte und Informationen beruhen zum Teil auf eigener Erfahrung und sind zum Teil Überlieferungen aus der Volksheilkunde.

       Sie ersetzen keinen Arzt oder Apotheker! Gehen Sie daher bei gesundheitlichen Problemen immer zuerst zu einem Arzt!

      Diese Hinweise, Rezepte, Empfehlungen bieten eine wertvolle Information zur Gesunderhaltung. Jeder sollte in Eigenverantwortung selbst handeln. Naturmittel und Heilkräuter sollen in erster Linie unser Wohlbefinden fördern.

      Viel Freude mit der Natur und den Kräutern. Ich wünsche allen viel Spaß beim Nachschlagen, Schmökern, Lesen und ein gutes Gelingen beim Ausprobieren der eigenen Zubereitungen!

      Alles Liebe, herzlichst Eva Tragner

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      Gemmotherapie – die Knospenmedizin

      Beinahe in Vergessenheit geraten ist die Verwendung von Knospen (gemma bedeutet Knospe). Sie gelten als Symbol der puren Lebenskraft und der Vitalität. Die Kräfte der Knospen sind schon sehr früh von Menschen, wie Galenos von Pergamon (129–201), Hildegard von Bingen (1098–1179), Leonhard Fuchs (1501–1566), Rudolf Steiner (1861–1892), entdeckt und als Naturarzneien eingesetzt worden. Ich durfte sie durch Gabriela Nedoma kennenlernen.

      Die Gemmotherapie ist eine ganz besondere Form der Natur- und Kräuterheilkunde und wurde vom belgischen Arzt und Begründer Dr. Henry Pol (1918–1988) untersucht und erforscht.

      Sie wird auch Knospenmedizin genannt und steht für Verjüngung, Erneuerung, Regeneration, Selbstheilung, Gesundheit und Vitalität. Die pflanzlichen Stammzellen (Meristeme) sowie die pflanzlichen Hormone (Gibberelline, Cytokinnine, Auxine) können die Pflanzen und Bäume in wenigen Stunden um ein Vielfaches wachsen lassen, sie können ihre Reparaturprogramme aktivieren und so auch unsere Selbstheilungskräfte anregen und unterstützen. Ein Baum kann, auch wenn er 300 Jahre alt ist, durch seine Triebspitzen, Knospen und jungen Blätter Jahr für Jahr wieder neue junge, gesunde Pflanzenteile hervorbringen.

      Die häufigste und bekannteste medizinische Form der Knospenzubereitung ist das Gemmomazerat, das mit jeder gewünschten Knospe zubereitet werden kann.

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      1 Teil Knospen • 3 Teile Alkohol, 80–90 Vol.-% • 3 Teile pflanzliches Glycerin • 3 Teile Wasser

      Oder

      10 g Knospen • 30 g Alkohol, 80–90 Vol.-% • 30 g pflanzliches Glycerin • 30 g Wasser

      Die frischen Knospen werden mit einem Messer klein geschnitten oder gemörsert, in ein Schraubglas gegeben und mit der Alkohol-Glycerin-Wasser-Mischung übergossen. Vor direktem Sonnenlicht geschützt nun täglich schütteln und nach 4 Wochen filtrieren, abfüllen, beschriften, kühl und dunkel lagern.

      Dieses Muttermazerat kann für den privaten Gebrauch pur ohne Verdünnung verwendet werden.

      Die Anwendung erfolgt mindestens ½ Stunde vor oder nach dem Essen. Mit einem Sprühaufsatz wird das Gemmomazerat bei Bedarf 2–3-mal täglich mit 1–3 Sprühstößen in den Mund gesprüht. Im Akutfall kann die Einnahme auf bis zu 10-mal am Tag oder alle 30 Minuten 1 Sprühstoß erhöht werden. Für Kinder reicht normalerweise 2-mal 1 Sprühstoß.

      Die Wirkstoffe werden durch den Zerstäuber in Mund und Rachen feinst verteilt und über die Mundschleimhaut sehr gut aufgenommen. Auch aus einer Pipettenflasche anwendbar: 2-mal täglich 5–10 Tropfen in etwas Wasser tropfen und langsam trinken.

      Auch eine Verdünnung als homöopathische Potenz D1 kann hergestellt werden.

      Dazu wird 1 Teil dieses Muttermazerates mit 9 Teilen des Auszugsmittels (Alkohol, Wasser, Glycerin) weiterverdünnt, verschüttelt (30-mal in die Handfläche schlagen) und abgefüllt.

      Verdünnung D1 des Gemmomazerats

      10 ml Muttermazerat

      30 ml Alkohol, 80–90 Vol.-%

      30 ml pflanzliches Glycerin

      30 ml Quellwasser

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       Ahorn

      kühlend

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       Apfel

      vitalisierend

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       Birke

      ausleitend

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       Brombeere

      mineralisierend

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       Eiche

      stärkend

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       Erle

      entgiftend

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       Esche

      ausleitend

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       Fichte

      durchblutungsfördernd

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