Optimales Sportwissen. Wolfgang Friedrich. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Wolfgang Friedrich
Издательство: Автор
Серия:
Жанр произведения: Медицина
Год издания: 0
isbn: 9783947683789
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dürfen aber unter keinen Umständen vernachlässigt oder sogar weggelassen werden. Dies wäre ein grober trainingsmethodischer Fehler.

       1.2.2 Nachwuchstraining

      Ziele des Nachwuchstrainings

      Das Ziel des Nachwuchstrainings ist hauptsächlich in der Erkennung der spezifischen Eignung und Aufdeckung der individuellen Entwicklungspotenzen zu sehen. Wie dies z.B. im leichtathletischen Lauf auf das kalendarische Alter bezogen aussehen kann, zeigt Tab. 1.1.

Nachwuchs​training Hochleistungs​training
Grundlagen​training Aufbautraining Anschlusstraining
Sprint 10–12 13–16 17–21 22–28
Mittelstreckenlauf 12–14 15–17 18–21 22–30
Langstreckenlauf 13–16 17–20 21–24 25–35

      Tab. 1.1: Lebensalter (Jahre) bei Trainingsbeginn, Streckenspezialisierung und Höchstleistung in Laufsportarten (mod. nach Neumann u. Hottenrott 2002)

      Abschnitte des Nachwuchstrainings

      Wie aus Tab. 1.1 zu ersehen ist, lässt sich das Nachwuchstraining in drei Abschnitte unterteilen:

      Grundlagentraining

      1.Im Grundlagentraining werden folgende Ziele verfolgt:

      •Fortsetzung der sportartgerichteten Grundausbildung

      •Einsatz vielfältiger allgemeiner Trainingsinhalte und -methoden

      • Weiterentwicklung der Grundtechniken bzw. Anlage einer breiten motorischen Basis

      • sportartgerichtetes Koordinationstraining

      Aufbautraining

      2. Im Aufbautraining verfolgt man folgende Ziele:

      • Weiterführung und Weiterentwicklung der Grundlagen der vorigen Ausbildungsetappe

      • stärkere Sportartausrichtung der Trainingsinhalte

      • in der Folge zunehmende Spezialisierung der verwendeten Trainingsmethoden

      • Steigerung von Belastungsumfang und -intensität

      • vermehrtes sportartspezifisches Koordinationstraining

      Anschlusstraining

      3. Das Anschlusstraining stellt die wichtige Übergangsphase zum Hochleistungstraining dar. Es umfasst je nach Sportart/Disziplin zwischen 2 und etwa 4 Jahre. Generell wird diese Phase als eine entscheidende Phase für den jungen Sportler gesehen, da es hier vielfach um seine weitere leistungssportliche Zukunft geht.

      Im Anschlusstraining werden folgende Ziele verfolgt:

      • weitere Steigerung der Belastbarkeit des gesamten Organismus

      • Periodisierung der Wettkampfsaison

      • Zunahme der Wettkampfhäufigkeit

      • Beachtung des Zusammenhangs von Belastung und Erholung

      • verstärkte Anwendung spezifischer Trainingsmethoden

      • vermehrter Einsatz von Leistungsdiagnose und Wettkampfanalyse

       1.2.3 Hochleistungstraining

      Hochleistungstraining

      Das Hochleistungstraining verfolgt die folgenden Ziele (vgl. Weineck 2019):

      • Heranführen an die individuelle Höchstleistung

      • höchstmögliche Steigerung von Trainingsumfang und -intensität

      • weitere Spezifizierung von Trainingsmethoden und -inhalten

      • Perfektionierung der sportartspezifischen Technik

      • Leistungsstabilisierung der individuellen Höchstleistung über einen möglichst langen Zeitraum

       Aufgabe

      • Formulieren Sie für das Grundlagentraining in Ihrer Sportart Antworten in möglichst knapper Form, wie in Tab. 1.2 vorgegeben.

       Grundlagentraining

      Praxisbeispiel: Basketball

Methoden/Trainerverhalten
Zeitdauer3–4 Jahre
Übergeordnete Zielsetzungen• Zielgerichtet-vielseitige allgemeine Grundausbildung• Entwicklung der sportartspezifischen Grundlagen
Inhalte und inhaltliche Proportionen• Vielseitige allgemeine sportliche Ausbildung (1∕3–1∕2 der Trainingszeit)• Vielseitige sportartspezifische Ausbildung (1∕2–2∕3 der Trainingszeit)
LeitgedankenHöchste Priorität haben• Ziele und Inhalte in den Bereichen Technik und Koordination• Herausbildung, Erhaltung bzw. Förderung aktueller und überdauernder Motivation• soziales Klima (Beziehungen ÜL – Sportler und Sportler – Gruppe)
Koordinative Ziele/Inhalte• Erwerb eines möglichst umfangreichen Bewegungsrepertoires• Basisbewegungen aus der LA (Laufen, Springen) dem Gerätturnen (Rollen, Drehen) u. a. sowie allgemeine Koordinationsaufgaben (eigener Körper, Geräte) gezielt zum Erwerb allgemeiner koordinativer Fähigkeiten (Orientierungs-, Reaktions-, Differenzierungsfähigkeit) nutzen• Vorformen und Grundformen der basketballspezifischen Techniken (v. a. Prellen, Werfen, Fangen, Passen) – auch durch gezielte Variation der Bewegungsausführung – zum Erwerb spezieller koordinativer Fähigkeiten nutzen
Technische Ziele/Inhalte• Erlernen der Ball- und Körpertechniken (v. a. Bein- und Armarbeit, speziell in der 1:1-Abwehr, Blocken, Wurfarten, Anspielarten, Täuschungen)
Taktische Ziele/​Inhalte• Spiel- und Handlungserfahrung auf allen Spielpositionen sammeln• Anwenden der erlernten Technikelemente und individualtaktischer Handlungen auf verschiedenen Spielpositionen (Schwerpunkt: Technikvariationen)
Konditionelle Ziele/InhalteBeginn der Entwicklung einer allgemeinen konditionellen Basis mit Schwerpunkt in den Bereichen:• Reaktionsschnelligkeit• Sprintschnelligkeit (mit und ohne Ball)• Allgemeine aerobe Ausdauer• Allgemeine Beweglichkeit• Ganzkörperkräftigung (Schwerpunkt: Stabilisierungsfähigkeit)
Psychische Ziele/​Motivation/​soziales Klima„Kindgemäße Trainingsgestaltung“ in der Praxis konsequent anwenden!• Nicht nur sportartspezifische

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