„Do you have some expectations or favorite animals here? You told me that it is your fifth stay on the farm.“ Anna schaute ihn neugierig an. Stimmt, von einem Lieblingstier hatte er uns auf der Fahrt noch nichts erzählt. Nur von der jährlichen Warterei in Gobabis hatte er berichtet.
„Well, I have no expectations. I just want to enjoy each day. And favorite animals. Good question …“ Er überlegt kurz. „My favorite animals are Gumbi ää …“ Er fing frech an zu grinsen. „Ääänd Ääädlin, haha.“
„F*** you, haha.“ Jetzt zeigte Edlin McKenzie einen Finger. Ich meine, dass es der aus der Mitte war. Nun war Jessi an der Reihe. Sie erzählte, sie stamme aus Zürich und würde insgesamt sechs Wochen bleiben. Sie freue sich vor allem auf die großen Katzen- und Löwenfütterungen und sei generell gespannt auf die Zeit hier.
„I am single and I have no tattoos und piercings“, ergänzte sie, ohne eine Miene zu verziehen, und streckte ihre Arme so in die Luft, dass jeder ihre Tattoos sehen konnte. Ich lachte, nachdem ich den Joke verstanden hatte.
„What is that for a tattoo?“, deutete Dossie fragend auf einen ihrer Arme.
„This one? That is my mother.“ Stolz strich sie über das Gesicht einer Frau am rechten Arm. Es war gestochen scharf gestochen.
„I like that“, zwinkerte ihr Dossie zu. „It is beautiful. Your mom looks beautiful.“
„She is …“ Beim Anblick von Jessis Mutter fiel mir auf, dass ich nervös mein Gewicht von einem auf das andere Bein verlagerte. Jetzt war ich dran und ich merkte, wie sich mein Herzschlag vor Aufregung ein wenig beschleunigte. Das hatte ich vor jeder Präsentation. Egal, ob in der Schule oder in der Ausbildung. Doch auf Englisch hatte ich noch nie eine Selbstpräsentation gehalten. Dementsprechend fing ich sichtlich nervös an.
„Hallo, äh Hello. My name is Silas, but you can call me Siles. That is the English version.“ Ich hörte einige lachen. Der Joke kam Gott sei Dank an. Danke für den Gag, Richie. Ich lachte mit. Die Aufregung war verflogen. „I am twenty-one years young and I come from Germany. I work in a bank and finished my vocational training two weeks ago. I will stay four weeks. I think I will, I will … bereuen?“ Hilfesuchend schaute ich zu Jessi.
„Regret?“
„Yes, regret, thanks Jessi. I think I would regret if I missed the opportunity to travel to Namibia.“
„Single, tattoos or piercings?“
„I am single, and I did not find any tattoos or piercings on my body. But I will continue the search and inform you about the results. Thank you.“ Erleichtert schaute ich in die Runde.
„Thanks Siles. Good luck by searching.“ Dossie musste lachen. „Thank you, Newbies for your self presentation. I think all of you will have the time of your life here. You will experience a lot of things. Enjoy your stay. You can sit down. Oldies …“ Wir setzten uns zurück auf unsere Plätze. Jetzt waren die Oldies mit ihrer Selbstpräsentation dran. In ihren Gruppen traten sie einzeln nach vorne. Jede Gruppe hatte ihren eigenen Song, den sie wie ein Gospelchor performten, ehe sich danach jeder einzeln vorstellte und ein paar Sätze von sich erzählte. Es war wirklich interessant, von jedem etwas zu erfahren und zu hören. Vor allem Daniel und Alex, die gemeinsam in einer Gruppe waren, sorgten mit ihrer Selbstpräsentation für einige Lacher. Alex erzählte, dass er mehrere Intimpiercings besaß, worauf Daniel in seiner Präsentation verriet, dass er Alex sein Intimpiercing geschenkt hatte. Auch Joschkas Selbstpräsentation stach heraus. Sein Satz „I am taken“ wurde von vielen Mädchen mit einem „aww“ in Nathalies Richtung kommentiert, die darauf glücklich grinste. Nach allen Gruppen stellte sich dann noch Dossie mit ihren Kollegen vor.
„Eugene is my favourite animal here at Harnas“, sagte sie, der darauf ein bisschen rot wurde. Ich musste lachen. Bei den ganzen Leuten konnte die Zeit doch nur gut werden. Und bei diesem kleinen Affen auch. Ich streichelte Enrico am Kopf. Er saß vor mir auf seiner Decke und nuckelte an seiner Flasche. Mit jedem Streichelzug wurden seine Augen schwerer und schwerer, bis er schließlich im Sitzen einschlief. Gute dreißig Minuten und einen langen Fußmarsch mit Taschenlampe durch den Busch später tat ich es ihm unterm Moskitonetz in meinem Bett gleich. Nur ohne Windel und im Liegen.
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