„Ich will nicht zu den Elefanten“, flüsterte das Mädchen. Der schräge Vogel mit den kranken Fantasien beachtete ihre Worte nicht.
Er ging in ein Freigehege und näherte sich einem Riesen, der bestimmt sechstausend Kilo wog, und streichelte ihm den Rüssel.
Der Elefant drehte den Kopf weg, anscheinend, weil der Geruch von Roxis Parfüm zu stark war. Sie liebte es, sich gründlich einzusprühen. Der Mann schrie sie an, dass sie wohl für seinen Zögling nicht sexy genug wäre. Er band sie mit der Hundeleine an eine Querstange und rief: „Zieh dich aus, du schmutzige Schlampe!“
„Ich habe Angst.“
„Zieh deine Unterwäsche aus, sonst, ich schwöre, verfüttere ich dich an die Tiger!“
Es war kaum möglich, in Worten zu fassen, was in diesem Augenblick in Roxi vorging. Es schien, als ob ihre Brustwarzen für immer in den Körper hineingezogen wären. Mit zitternden Händen riss Roxi sich die Kleider vom Leib und warf sie auf den Boden. Als der Alte ihren Busen sah, der wohl mit dem Ausdruck „blühende Sakura“ bezeichnet werden könnte, wurde er etwas heiterer.
„Oho! Das wird dir gefallen“, sagte der Blödian zu dem großen Säugetier. In seinen Augen leuchtete ein furchteinflößender, irrer Funke, der sie wie vor Kälte zittern ließ.
„Entschuldigen Sie, aber ich kann mit Elefanten nicht. Ich habe keine Ahnung, wie es überhaupt gehen soll!“
„Steh still und halt’s Maul, Hure!“
Der Mann richtete den riesigen, harten Rüssel auf den mit Gänsehaut bedeckten Körper. Der Rüssel berührte den zitternden, tadellos schönen Körper der scharfen Brünetten, machte geschmeidige Bewegungen und beschmierte ihn mit Elefantenspeichel.
„Sie ist wie ein prickelnder Champagner!“, sagte der Mann in das riesige graue Ohr seines Zöglings.
„Pfui, wie ekelhaft! Du bist eine stinkende Missgeburt, du sollst krepieren!“, rief sie auf Rumänisch.
„Halt die Fresse, du Schlampe! Du machst dem Tier Angst mit deinen Unverschämtheiten!“
„Gestatten Sie mir, mit Ihnen in der Sprache Äsops zu sprechen? Auf ein System von Täuschungsmitteln zurückzugreifen und Sie nicht einen Perversling, sondern zum Beispiel einen wilden, rotärschigen Pavian zu nennen?“
„Was laberst du da für einen Unsinn, du blöde Kuh?“
Der verdammte Idiot genierte sich nicht und fuhr über den Engelskörper mit dem lebenen Rohr so ernsthaft und verantwortungsvoll, dass er einem Schweizer Müllmann ähnelte, der morgens die Straßen staubsaugt und trockenes Laub, weggeworfenes Papier und Zigarettenstummel verschwinden lässt.
Der Elefant fasste mit der Rüsselspitze Roxis Brüste, als ob er ihr die Brustwarze abreißen wollte, die sich, Gott sei Dank, wie auf Geheiß von Mutter Natur, an der Oberfläche nicht sehen ließen.
„Er reißt mir die Titten ab! Hören Sie auf!“
„Du hast geile Möpse, die gefallen ihm! Und auch dein Haar! Das ist göttlich! Ist es echt?“
„Ja, natürlich.“
Er hegte eine wirkliche Leidenschaft für das Haar, hielt es für ein äußerliches Merkmal von Reichtum, wie die Tiara einer orientalischen Königin oder einen Kranz aus Feldblumen, die beide auch ganz ordinäre Köpfe veredeln können.
Die Orgie dauerte noch einige Minuten, vielleicht auch eine Stunde. Im Zustand zwischen Schock und Panik war es schwierig zu bestimmen, wie lang dieser Albtraum dauerte. Jede Sekunde erschien eine Stunde lang, und umgekehrt schien die Stunde nach einem Augenblick vorbei zu sein. Das Gefühl, die Realität völlig zu verlieren, nervte Roxi.
„Wenn es nur wirklich ein Traum gewesen wäre, wenn auch ein lähmender!“, wisperte die halbtote Roxana, die spürte, wie die Kräfte sie verließen. Der emotionale Stress saugte ihr alles Leben aus dem Leib. Sie fühlte sich wie eine Gummipuppe. Jetzt wusste sie aus eigener Erfahrung, was es bedeutete, tot zu sein, aber gleichzeitig das letzte Echo des eigenen Verstandes wahrnehmen zu können. Schließlich hielt Roxi es nicht mehr aus, schloss die Augen und fing an, laut zu weinen und dabei aus Angst ihre Beine mit warmem Urin zu begießen.
„Danke, Fräulein!“, sagte die moralische Missgeburt mit gütiger Stimme. „Hiermit ist Ihr Service beendet.“
„Was?“ Roxana traute ihren Ohren nicht.
Er brachte den Elefanten ins Freigehege zurück, streichelte ihn wie einen Verwandten, liebkoste ihn und sagte dabei: „Du hast heute Glück gehabt, uns hat heute ein schönes Fräulein besucht.“
„Gehen Sie bitte nach vorn, ich bringe Sie zum Ausgang“, sagte er nun unmittelbar zu der jungen Frau, gütig, aber mit tierischem Zähnefletschen.
Er holte aus der Hosentasche eine üppige, im Voraus vorbereitete Gage, reichte sie dem Mädchen, lächelte nett und versuchte sich sogar an einem Scherz.
„Werden Sie mit mir keinen Sex haben?“
Er senkte den Blick auf ihre bepissten Oberschenkel und konnte kaum ein Lächeln zurückhalten: „Nein.“
„Haben Sie mich etwa nur für den Elefanten bestellt? Haben Sie noch alle Tassen im Schrank?“
„Fräulein, gehen Sie bitte. Draußen wartet das Auto auf Sie.“
„Der Fahrer hat gesagt, dass er in einer Stunde wiederkommt. Ist wirklich schon eine ganze Stunde vergangen?“
„Ich wünsche Ihnen viel Glück“, sagte der Elefantenwitzbold kalt.
Ohne die Kälte zu spüren, zog die junge Frau eilig ihre Jacke über die halbnackte Haut und schleppte sich langsam zu dem Luxuswagen. Ihr Slip war nass und in den Stiefeln schmatzte der Urin.
„Nun, wie war dein Abend?“
„Oh, Scheiße! Frag lieber nicht. Sowas habe ich noch nicht erlebt.“
„Was war es, Sex mit einem Esel?“
„Ach, wenn es das wäre … Es war viel schlimmer.“
„Schlimmer kann es nicht sein. Ahahaha!“
„Bringst du immer die Mädels hierher?“
„Ab und zu.“
„Warum hast du mich nicht gewarnt?“
„Du hättest es doch nicht hören wollen.“
„Gehen alle hier raus, als ob sie eine Nahtoderfahrung gemacht hätten?“
„Es gab eine, die richtig durchgedreht ist. Sie ist nach Hause abgehauen, hat das Gewerbe aufgegeben und ist auf den Pfad der Tugend zurückgekehrt.“
„Na, Gott sei Dank. Wenigstens eine ist durch die Angsttherapie von der Prostitution geheilt worden.“
„Hat es bei dir nicht geholfen?“
„Alkohol hilft mir, die Angst zu bewältigen!“
„Alkohol ist für Schwächlinge.“
„Na ja, und dich selbst hältst du für stark?“
„Mich? Ja!“
„Der einzige Unterschied besteht darin, dass die Starken ihre Depression nüchtern genießen!“
„Du widersprichst dir selbst. Warum trinkst du dann?“
„Ich persönlich trinke, um heiter und entspannt zu werden. Wenn ich depressiv bin habe, trinke ich nicht. Das kann zum Seelentod und Selbstverlust führen.“
„Du bist ein lustiges Mädchen, so eine Freundin hätte ich gern …“
„Wenn ich einen Fahrer heiraten wollte, hätte ich in Rumänien bleiben können …“