Dionarah - Das Geheimnis der Kelten. Aileen P. Roberts. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Aileen P. Roberts
Издательство: Автор
Серия:
Жанр произведения: Научная фантастика
Год издания: 0
isbn: 9783941963153
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»Bis zum Ausgang und dann kehrst du ins Schloss zurück. Und sei sehr vorsichtig, ja?«

      »Also gut«, seufzte er.

      Prinz Trian umarmte seinen Sohn und Myrthan bemühte sich, ihn zu beruhigen. Er würde gut auf Ergon aufpassen. Kurz darauf verschwand der Prinz mit einem letzten besorgten Blick auf seinen Sohn in den Felsengängen. Ergon nahm währenddessen Ceara an der Hand und zog sie voller kindlicher Begeisterung und Abenteuerlust durch die Höhle – für ihn war das alles ein aufregendes Spiel.

      König Assan saß mit gereiztem Gesichtsausdruck in seinem Arbeitszimmer. Bisher hatten seine Soldaten die ominösen Fremden nicht aufspüren können. Dann kam plötzlich Harakoel hereingeplatzt, ohne sich auch nur die Zeit zu nehmen, anzuklopfen. Er keuchte und hechelte, bis er endlich zu Wort kam.

      »Der Gefangene … er … ist nicht … im Kerker!«

      König Assan zog die Augenbrauen zusammen und sprang auf. »Was soll das heißen? Wer hat ihn herausgelassen?«

      »Der Kerkermeister … wusste gar nichts … von … einem Gefangenen.« Harakoel japste nach Luft, ließ sich seufzend in einen der Sessel fallen, und warf einen sehnsüchtigen Blick auf den Krug mit Wein, welchen der König allerdings nicht beachtete.

      König Assan begann im Zimmer auf und ab zu laufen. »Schickt einen Boten zu Hochkönig Adamath. Euer Herr wird wissen wollen, dass sein Gefangener entkommen ist. Ich werde einfach den Kerkermeister hinrichten lassen, dann gibt es zumindest einen Schuldigen.« Sein Gesicht verdüsterte sich Hochkönig Adamath duldete kein Versagen.

      »Wie Ihr wünscht, mein Herr. Ich werde einen Botenvogel schicken.« Harakoel erhob sich ächzend.

      König Assan wedelte ungeduldig mit der Hand, bis Harakoel endlich verschwand. Irgendetwas lief hier verdammt schief und der König wusste einfach nicht, was es war. Aber er würde es herausbekommen.

      Prinz Trian hastete durch die niedrigen, engen Gänge. Er machte sich ernsthafte Sorgen um seine Frau. Und was hatte sein Vater vor? Gerade erreichte er den letzten Gang und kroch in den Keller, als er auch schon von zehn bewaffneten Soldaten umringt war.

      »Ergebt Euch, Prinz Trian. Ihr seid verhaftet!«, rief einer der ranghöheren Soldaten.

      Trian zog sein Schwert. »Lasst mich durch. Ich muss zu meiner Frau.«

      Der Hauptmann schüttelte entschieden den Kopf. »Wir haben Anweisungen, Euch zu verhaften. Also, lasst Euer Schwert fallen.«

      Als Trian jedoch keine Anstalten dazu machte, drangen die Soldaten geschlossen auf ihn ein. Er wehrte sich, so gut es ging, doch schließlich wurde er überwältigt. Die Soldaten schleiften ihn ins Arbeitszimmer des Königs, wo sie den tobenden Prinzen einschlossen. Daraufhin verständigten sie seinen Vater und begannen die Gänge zu durchsuchen, durch die der Prinz gekommen war.

      König Assan eilte zu seinem Arbeitszimmer.

      Sein Sohn trat ihm wutentbrannt entgegen. »Was fällt dir ein, mich hier einzuschließen?«

      »Die Frage ist doch – Was fällt dir ein, dich mit Rebellen einzulassen?« Missbilligung zeigte sich auf seinem von Runzeln überzogenen Gesicht.

      Prinz Trian schnaubte abfällig. »Wer sagt denn, dass ich das getan habe?«

      Mit böser Miene kam der alte König näher und fasste seinen Sohn an den Schultern. »Harakoel hat dich gesehen. Und dieser Gefangene ist niemals im Kerker gelandet. Was hast du dazu zu sagen?«

      Trian überlegte kurz, dann stieß er seinen Vater ungeduldig weg. »Also gut. Ja, ich wollte etwas gegen diesen Tyrannen Adamath unternehmen.«

      »Was soll das? Uns geht es sehr viel besser, als dem Rest der Menschen, die in unserem Land und den Ländern um uns herum leben. Willst du das alles deinem jugendlichen Gerechtigkeitssinn opfern? Denk doch an deine Frau und deine Kinder!«

      Furchtlos blickte Trian seinem Vater ins Gesicht. »Genau das tue ich. Und ich will nicht, dass sie zu Kriechern und Jasagern heranwachsen.«

      »Ach ja? Dann möchtest du wohl lieber, dass sie in Armut aufwachsen, ihr Leben lang auf der Flucht sind, oder gar getötet werden?«, fragte König Assan mit scharfer Stimme, dann wurde er etwas ruhiger und nahm seinen Sohn erneut bei den Schultern. »Sag mir, wo die Rebellen hin wollten. Ich werde Hochkönig Adamath gegenüber nicht erwähnen, dass du irgendetwas mit ihnen zu tun hast.«

      »Ich werde es niemals sagen. Ich bin nicht so ein Kriecher wie du!«

      König Assan verpasste seinem Sohn eine schallende Ohrfeige.

      Dieser war zunächst verdutzt, doch dann schubste er seinen Vater gegen die Wand und hielt ihn fest. »Du hast mich als Kind geschlagen, vielleicht manchmal auch zu Recht. Aber jetzt bin ich erwachsen und kann selbst entscheiden, was ich für richtig halte.« Trians Blick war kalt.

      Die Miene seines Vaters wurde immer verbissener und König Assan kämpfte darum, frei zu kommen, doch Trian hielt ihn weiter in seinem eisernen Griff, was seinen Vater noch wütender machte. Der König wusste sehr genau, dass sein Sohn stärker war als er selbst.

      »Ich werde das Schloss verlassen und mich diesen ›Rebellen‹ anschließen. Mach doch mit deinem Königreich was du willst«, sagte Trian abfällig.

      »Das wirst du nicht tun! Ich befehle es dir!«

      Trian ließ seinen Vater los und hastete zur Tür. Er zog den Schlüssel ab und war schon draußen, bevor sein überraschter Vater etwas unternehmen konnte. Dann sperrte Trian von außen zu. Im Arbeitszimmer konnte er seinen Vater schreien und gegen die Tür hämmern hören. Doch Trian achtete nicht darauf. Er eilte durchs Schloss, besorgte sich die Kleidung eines einfachen Soldaten, und machte sich auf den Weg zu seiner Frau. Unterwegs lief er noch einem seiner vertrauenswürdigen Soldaten über den Weg und Trian wies ihn an, die anderen Soldaten zu suchen und zu seinen Gemächern zu kommen.

      Trian fand Seora am offenen Kamin sitzend vor. Sie sprang erleichtert auf, als sie ihn sah, blickte ihn dann aber fragend an.

      »Warum trägst du diese Uniform?«

      »Wir müssen fliehen. Pack das Nötigste zusammen, mein Vater lässt mich suchen.«

      Seoras Augen weiteten sich entsetzt. »Wir können doch nicht von hier weggehen. Ich bekomme ein Kind!«, rief sie empört.

      »Aber doch erst im nächsten Frühling«, erwiderte Trian ungeduldig und begann nach möglichst einfachen und unscheinbaren Kleidern und Decken zu suchen.

      »Nein, ich will das Schloss nicht verlassen!« Entsetzt keuchend wich Seora zur Wand zurück.

      Trian seufzte genervt und unterbrach seine Suche. »Mein Vater lässt mich suchen und ich bin mir sicher, dass Adamath auf dem Weg hierher ist. Also muss ich fliehen.«

      »Aber denk doch an unsere Kinder. Ich kann doch in meinem Zustand keine Flucht wagen!«

      »Verdammt noch mal«, fluchte Trian und blickte seine Frau eindringlich an. »Andere Frauen arbeiten in ›deinem Zustand‹ auf dem Feld! Die Schwangerschaft ist noch nicht sehr weit fortgeschritten und ich möchte nicht wissen, was Adamath mit dir macht, wenn er dich hier vorfindet!«

      Seora stieß einen empörten Schrei aus und wollte sich beleidigt abwenden, überlegte es sich allerdings doch anders.

      »Ich muss Ergon wecken«, sagte sie wütend.

      Trian wurde ein wenig blass. »Nein, zieh dir einfache Reisekleider an, die Soldaten werden dich zu der verabredeten Stelle bringen. Ich werde mit Ergon nachkommen.«

      »Nein, mein Sohn kommt mit mir«, rief sie empört und blickte in Richtung des Zimmers, in dem sie ihren Sohn schlafend glaubte.

      Gereizt fuhr sich Trian durch die Haare. »Es ist sicherer, wenn wir uns aufteilen. Also los, zieh dich um und ich werde mit Ergon einen anderen Weg nehmen.« Er schlug einen bestimmten und herrischen Tonfall an, den er sonst selten gebrauchte.

      Verblüfft blickte Seora ihn an. So kannte sie ihren