und sauberes Wasser?
Ob die Hirten geträumt haben?
Von einer gerechten Welt, einer gerechteren
Teilung der Güter, einer Welt ohne Not?
Die Weisen aus dem Morgenland?
Woran waren sie orientiert?
An den Sternen? An ihrer Vorstellung
von einem Herrscher, der alles gut macht?
Riesenerwartung! Riesenenttäuschung!
Eine Geschichte für S u c h e r?
Diese Unruhe in der Adventszeit.
Was suchen die Menschen?
Was sie wirklich suchen, das liegt
nicht in den Regalen; es ist die Suche
nach dem Sinn.
Warum ist alles so? Wo kommen wir her?
Wo gehen wir hin? Wofür leben wir?
Es ist aber diese Weihnachtsgeschichte
auch eine Geschichte für R e a l i s t e n
Einmal bauten sie bei uns eine
„Krippe in der Arche“; so stellten sie
den Zusammenhang von Altem zum
Neuen Testament her; die dauernden
Versuche Gottes, uns zu ändern und
anzunehmen, mit Jesus ist die Liebe in
die Welt gekommen; die Schöpfung
wiederholt sich; das ist auch nötig.
Die schönste Geschichte der Welt ist
auch eine Geschichte für L e i d g e p r ü f t e.
Sie sind unter uns; mancher Platz ist leer
mancher quält sich mit einer schrecklichen
Krankheit herum; mancher muss die
Zerrissenheit seines Lebens ertragen;
manche enge Gemeinschaft ist zerstört
durch Eitelkeit und Egoismus.
„Die ihr schwebt in großem Leide,
sehet hier ist die Tür zu der wahren Freude!“
Vor allem aber ist die Geschichte eine
Geschichte der F r e u d e: „Eine freudige Nachricht
breitet sich aus; des bin ich froh, froh, froh.“
Über allem liegt ein Hauch der himmlischen
Freude, über Gebeten, Liedern, Bildern,
über allem Singen und Spielen; dem kann sich
keiner entziehen.
die weihnachtsoblate
wir bekommen sie immer von unseren polnischen
freunden, ich besorgte sie für unsere gemeinden
seit vielen jahren wird sie am heiligen abend verteilt
ein gebet dazu, viele sagten, andere schrieben
es hätte ihrem heiligen abend tiefe gegeben, ich bin
froh, dass ich da eine tradition aufgebaut habe
wir leben von solchen traditionen, wenn wir bei unseren
kindern sind an dem abend, lesen die enkel
das beigefügte gebet, das macht mich unendlich froh,
die hirten kehrten wieder um, priesen, lobten
Weihnachtsvorbereitung
Gefragt,
was sie denn
zu Weihnachten
machen wollen,
was sie sich so
vorgenommen hätten,
bekam ich zur Antwort:
Wir machen nichts!
Wir freuen uns nur!
Diese Antwort
gefiel mir sehr!
Wann ist Weihnachten?
Es war die Zeit, in der es Mode war, im Überfluss zu leben. Die Menschen hatten viel mehr, als sie brauchten und trotzdem gelang es mit ausgeklügelter Werbung, immer wieder Bedürfnisse zu wecken, die die Leute noch gar nicht an sich entdeckt hatten. Sie kauften, was sie sich zuvor nicht einmal gewünscht hatten. Wie waren sie enttäuscht, als sie bemerkten, dass sie sich damit nur sehr kurze, vergängliche Glücksmomente ergatterten. Sie jagten weiter nach dem Glück. Wandten sogar viel Geld und Energie dafür auf.
In dieser Zeit lebte eine kleine Familie im wunderschönen Sachsenland – Mama, Papa und Kind Peppolino. Die Erwachsenen gehörten dem Menschenschlag an, der täglich einer bezahlten Beschäftigung nachging. Einmal im Jahr aber zog es sie in ein Faulenzerhotel, wo sie nicht einkaufen, Essen kochen und Betten beziehen mussten. Sie wollten ihre Arbeitskraft reproduzieren und dem vierjährigen Sohn ein neues Stück der herrlichen Welt zeigen. So geschah es, dass Mama, Papa und Kind nach Rothenburg ob der Tauber gelangt waren und beim Spazierengehen durch die alte Stadt den Weihnachtsladen von Käthe Wohlfahrt in der Herrngasse 1 entdeckten. Schon an der Tür vernahmen sie Weihnachtsmusik. In mehreren Räumen glitzerte und strahlte es. Über und über geschmückte künstliche Tannen, Schwibbögen, Räuchermänner, Pyramiden, Spieldosen, Kitsch aus Asien und echte Volkskunst. Neugierige aller Augenfarben drängelten sich von Raum zu Raum und fotografierten wie besessen.
„Mama, ist jetzt Weihnachten?“, fragte Peppolino ganz aufgeregt. „Nein, mein Sohn, das ist immer hier, zum Ansehen und Kaufen, Kommerz, weißt du.“ „Was ist Kommerz, Mama?“ „Das erkläre ich dir später.“
Nach dem Urlaub war Mama froh darüber, dass der Junge über dem Alltag seine Frage vergessen hatte und nahm ihn gelegentlich zum Einkaufen mit. Wieder kam der Kleine ins Staunen. Bärtige Plaste-Männer mit roten Mützen, Engel, Nussknacker, Lebkuchen und Stollen. „Mama, aber jetzt ist Weihnachten!“, frohlockte er. „Noch nicht, mein Sohn, du kannst aber schon deinen Wunschzettel für den Weihnachtsmann malen.“ „Ich weiß schon, was da drauf kommt.“ „So, was denn?“ „Geheimnis, Mama!“
„Ach“, seufzte die Mutter, „bis dahin ist noch lange Zeit, es ist ja erst September.“
Drei Wochen später saß die Familie beim Abendbrot. Papa war pünktlich von der Dienstreise zurück. „Stellt euch vor“, sagte er, „bei Radio PSR verschenken sie Weihnachtsgeld – im Oktober.“ „Wie, Weihnachtsgeld?“, lachte Mama. „Du kannst per E-Mail an den Sender schreiben, dir einen Geldbetrag wünschen und hinzufügen, was du dafür kaufen willst.“ „Und dann gehen wir ins Puppentheater!“, freute sich Peppolino. „Ach, wir haben sowieso kein Glück“, maulte Mama und die Stimmung war verdorben.
Die Zeit verging, es wurde November.
„Weihnachtsbäume aus Dänemark, ganze LKWs voll habe ich auf der Autobahn gesehen. Sobald der Verkauf beginnt, holen wir uns einen, da kann man ihn noch aussuchen“, riet Papa.
Gute Idee, stimmte Mama zu. „Kugeln und Kerzen dran und dann ist Weihnachten!“, jubelte das Kind.
„Erst ist Martinstag, da gibt es eine leckere Gans“, belehrte ihn Mama. „Oh, fein, Weihnachtsgans Auguste!“ Mama hatte keine Zeit, Peppolino den Unterschied zwischen