„Hörste, Mama, jetzt isse da, die Weihnachtszeit.“
„Adventszeit, mein Kind, die Adventszeit ist da. Das ist die Vorweihnachtszeit, jetzt werden Plätzchen gebacken. Wollen wir gleich anfangen?“ „Au, fein!“ Wie freute sich Peppolino beim Ausrollen und Ausstechen und beim Hineinschieben in den heißen Ofen, Blech für Blech. „Hm, die riechen gut, Mama, darf ich kosten?“ „Ja, Peppolino, wer so fleißig war wie du, der darf kosten.“ Sie kosteten auch am zweiten Advent und zwischendurch ein bisschen, auch Papa durfte probieren.
Am dritten Advent waren alle Keksbüchsen leer. „Ich kann jetzt nicht noch einmal backen, weil jetzt die Wohnung saubergemacht, Fenster geputzt und Wäsche gewaschen werden muss. An den Feiertagen soll alles glänzen.“
„Sehr wohl“, betonte Papa lachend, „die Geschenke müssen auch noch besorgt und eingepackt werden.“
„Den Stollen kaufen wir wieder beim Bäcker, der war doch prima voriges Jahr!“
Mama wirkte ziemlich nervös. „Immer die Tannennadeln beim Staubsaugen. Die Nussknacker fallen um, ich habe das Zeug langsam satt.“ „Wir räumen es weg, so einfach ist das“, bestimmte Papa.
Es war bereits vierter Advent, Baum und Zimmerschmuck hatten ihre Schuldigkeit getan und den Reiz verloren. Peppolino kam mit glänzenden Augen ins aufgeräumte Wohnzimmer und schob ein großes Auto mit Augen als Scheinwerfer den Fußboden entlang. „Das habe ich auf meinen Wunschzettel gemalt und jetzt ist es schon da. Ist jetzt Weihnachten?“ „Woher hast du das?“, rief Mama entsetzt. „Das war hinter dem Vorhang im Schlafzimmer, mit ganz schönem Papier und roter Schleife.“ „Das hast du davon, wenn du immer alles so zeitig machst!“, lästerte Papa und schob einen Dominostein in den Mund. „Da ist halt jetzt Weihnachten. Wir haben uns sowieso verausgabt und können nicht einmal eine Gans kaufen.“ „Sei nicht traurig, Frau, der Junge hat seine Freude. Oma und Opa sind während der Feiertage in Paris, deine Geschwister im Schwarzwald und mein Bruder hat Dienst. Wir wären sowieso unter uns.“
So geschah es, dass Mama und Papa am Heiligabend gemütlich im Wohnzimmer saßen, ohne Tannenbaum und Räuchermännchen, aber mit Kerzenduft und Wärme aus dem Kamin. Peppolino spielte summend auf dem Teppich mit seinem neuen Lightning-McQueen-Auto. Im Fernsehen wurde das Weihnachtsoratorium aus der Leipziger Thomaskirche übertragen. Jauchzet, frohlocket, erschallet Trompeten … Die Glocken der Dorfkirche läuteten leise den Abend ein. Mama und Papa sagten fast gleichzeitig: „Spürst du es, Söhnchen, jetzt ist Weihnachten.“
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