Abschließende Bemerkungen
In dieser Reihe mit 1.250 Babys waren 139 Kinder mit symmetrischen, frei beweglichen Kraniosakralen Mechanismen. Weitere sechs Kinder waren nur in einem Bereich moderat eingeschränkt, der so leicht gelöst werden konnte. Es wurde angenommen, dass die spontane Aktivität des Kindes, das Schreien und Saugen, diese Auflösung hervorgebracht hatte. Diese 145 Kinder, die anscheinend strukturell und funktionell voll und ganz gesund sind, repräsentieren nur 11,6 % aller untersuchten Kinder. Erkennbare Symptome der Gereiztheit des Zentralen Nervensystems waren offensichtlich bei 211 Kindern oder 16,88 %. Anzeichen für Probleme bei der Atmung oder des Kreislaufs gab es bei 157 Kindern oder 12,56 %. Bis zum fünften Lebenstag blieben 729 oder 58,32 % symptomfrei.
Eine Studie der Befunde bei den unterschiedlichen Studiengruppen lässt vermuten, dass jene Strains innerhalb der sich entwickelnden Teile des Os occipitale bei der Entstehung nervöser Symptome, wie etwa beim Erbrechen, bei der hyperaktiven Peristaltik, dem Tremor, der Hypertonizität und der Gereiztheit von beträchtlicher Bedeutung sind. Das Auftreten eines Flexions-Strains an der Symphysis sphenobasilaris und eines Extensions-Strains des Sakrum, einer unphysiologischen Kombination, ist ein weiterer Befund. Eine Kompression der Symphysis sphenobasilaris, die jegliche Bewegung eingrenzt, trat bei nervösen Kindern signifikant gehäuft auf.
Ein Torsions-Strain an der Symphysis sphenobasilaris und Restriktionen der temporalen Mobilität sind von Bedeutung bei Problemen der Atmung und des Kreislaufs.
Die gezeigten Abbildungen führen zu bestimmten Schlussfolgerungen, die es wert sind, weiter studiert und getestet zu werden. Jedoch zeigen diese Abbildungen nicht die Veränderungen, die geschehen, wenn diese Strain-Muster gelöst werden. Diese Studie war auch nicht dazu gedacht. Die wirklich dramatische Entspannung eines nervösen Kindes, sobald ein extendiertes Sakrum gelöst oder eine kondyläre oder sphenobasilare Kompression behoben wurde, sind Dinge, die beobachtet werden müssen, damit man sie in ihrer Gesamtheit verstehen kann. Die Wiederkehr der leichten Atmung oder einer gesunden rosa Hautfarbe eines Kind, mit zuvor brodelnder unregelmäßiger röchelnder Atmung bei der Wiederherstellung einer freien Beweglichkeit der Ossa temporalia legt eine bedeutende Verbindung zwischen Struktur und Funktion nahe.
Aber was ist mit den 729 asymptomatischen Kindern, die strukturelle Strain-Muster haben? Dies ist die Frage, die nur durch eine langfristige Nachfolge-Studie beantwortet werden kann. Wäre es vielleicht möglich, dass in der Antwort die Lösung für einige der ungelösten Probleme der Kindheit liegt?
Die Antwort könnte einen Teil jenes zerebralen Traumas erklären, das von Taft und Goldfarb7 in ihrer Diskussion der Ätiologie der kindlichen Schizophrenie als ein herbeigeführter Umstand bei einem genetisch bedingten Prozess beschrieben wird und der durch sämtliche Arten von Stress ausgelöst werden kann. Studien über die Schizophrenie bei Erwachsenen aus dem Team von Woods8 weisen auf das Vorhandensein einer eingeschränkten Beweglichkeit und Belastbarkeit des Kranialen Mechanismus hin.
Möglicherweise kann so auch die Antwort auf einige jener Fälle minimaler zerebraler Dysfunktionen gefunden werden, besonders in jener Gruppe, die Paine9 beschreibt und in der die pränatalen und geburtshilflichen Verläufe vollkommen frei von so genannten potenziellen zerebralen Störfaktoren sind. „Es wird im Allgemeinen behauptet”, stellt er fest, „dass ein geringgradiger mentaler Defekt bei einem Kind von intelligenten Eltern wahrscheinlich durch einen unglücklichen Unfall (pränatal, natal oder postnatal) passiert ist.” Dieser Unfall geschieht häufig während des Geburtsprozesses und hinterlässt seine Spuren in den anatomisch-physiologischen Mechanismen, welche das unreife und sich noch entwickelnde Zentrale Nervensystem enthalten, schützen und beeinflussen.
Oder sie wirft einen Lichtschimmer auf die Ursache und Vorsorge eines mentalen Handicaps. Sheridan10 bemerkte, dass viele Kinder mit einem mentalen Handicap an einer strukturellen oder funktionellen Anomalie leiden, die früher nicht bemerkt oder zu gering eingeschätzt wurden. Die momentane Arbeit von A. P. Warthman und Sr. Mary in Detroit, Michigan, die bisher unveröffentlicht ist, liefert beträchtliche Hinweise auf eine Verbindung zwischen langsam lernenden Kindern, den so genannten „Trödlern”, Kinder mit Leseproblemen und mental schwachen Kindern, welche mit einer anatomisch-physiologischen Störung des Kraniosakralen Mechanismus einhergeht.
Sie kann auch weitere Anhaltspunkte beim komplexen Problem der zerebralen Kinderlähmung liefern. MacKeith11 weist darauf hin, dass „bei nur etwa der Hälfte der Fälle von Kinderlähmung eine eindeutige Ursache bekannt ist.” Des Weiteren, „auch wenn es eine ‘offensichtliche’ Ursache, wie die nicht einsetzende Atmung bei der Geburt, gibt, kann diese fehlende Atmung bei der Geburt und die Kinderlähmung von zuvor bestehenden Faktoren herrühren.”
Bei der Studie des Primären Respiratorischen Mechanismus beim Neugeborenen wird zumindest ein Teil dieser bereits bestehenden Störung nachgewiesen und er weist auf Faktoren hin, die für viele andere Probleme der frühen Kindheit, des Schulkindalters und sogar des späteren Lebens, verantwortlich gemacht werden könnten.
Zusammenfassung
1.250 randomisiert ausgewählte Neugeborene wurden untersucht, um einen möglichen Zusammenhang zwischen anatomisch-physiologischen Störungen des Kraniosakralen Mechanismus und deren Symptomatik zu erforschen.
Der Grad der Ossifikation des Schädels bei der Geburt wird mit einer besonderen Aufmerksamkeit auf die sich entwickelnden Teilen des Os occipitale, der Ossa temporalia und des Os sphenoidale betrachtet. Die Signifikanz der intraossären Artikulationen zwischen diesen Teilen wird durch eine Berücksichtigung der eng damit verbundenen vitalen Strukturen erfasst.
Das anatomisch-physiologische Konzept von Dr. Sutherland, der Primäre Respiratorische Mechanismus, postuliert, dass die rhythmische kraniale Bewegung, die von außen tastbar und für die Aufzeichungen zugänglich ist, aus einem kombinierten Effekt der inhärenten Motilität des Zentralen Nervensystems, der Fluktuation der Zerebrospinalen Flüssigkeit, des Reziproken Spannungsmechanismus der Dura mater und ihren Auffaltungen und der Gelenkbeweglichkeit der Schädelknochen bzw. des Sakrum zwischen den Ossa ilia besteht.
Der Mechanismus der Geburt in jeglicher Form wird unter bestimmten Umständen als möglicher traumatischer Einfluss auf den Kraniosakralen Mechanismus in Erwägung gezogen.
Die Ergebnisse dieser Studie legen