Die gesammelten Schriften von Viola M. Frymann, DO. Viola M Frymann. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Viola M Frymann
Издательство: Автор
Серия:
Жанр произведения: Медицина
Год издания: 0
isbn: 9783941523494
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Vertikal-Achsen mit einer gleichzeitigen Drehung um eine Sagittal-Achse in derselben Richtung, hin zur Konvexität. Die Konturen des Kopfes deuten den Typus des Strain-Musters im Kopf an.

      Vertikale Strain-Muster entstehen als Folge okzipitaler Kompression der Partes condylares oder einer Gesichtskompression bei Stirnlage. Die „Räder” des Os sphenoidale und des Os occipitale kann man sich so vorstellen: Sie rotieren um parallele Horizontal-Achsen in dieselbe Richtung und erzeugen so einen Abscher-Strain an der Symphyse. Es gibt eine flexionsartige Position des Os sphenoidale mit einer extensionsartigen Position des Os occipitale, sobald die Sphenoidbasis sich superior gedreht hat bzw. umgekehrt. Dreht die Sphenoidbasis superior (Abbildung 9E), lässt die Beobachtung von außen ein breites Gesicht, hervorstehende Augen, eine flache Sutura metopica, einen abgeflachten Gaumenbogen und ein enges Os occipitale und Schädeldach, ein abgeflachtes Mastoid sowie eine Prominenz des Processus mastoideus zum Vorschein kommen (beim Neugeborenen ist der Processus mastoideus noch nicht entwickelt, aber die Palpation des Ursprungs der zervikalen Muskeln, die aus ihm hervorgehen, bieten den nötigen Anhaltspunkt). Steht die Sphenoidbasis inferior (Abbildung 9 F), ist das Gesicht schmal, die Augenhöhlen klein, die Augäpfel zurückweichend, die Sutura metopica prominent und der Gaumenbogen hoch und eng, während sich das Os occipitale abgeflacht und die Ossa parietalia sich weit präsentieren und die Ossa temporalia am Mastoid prominent bzw. am Processus mastoideus zurückweichend sind.

      Ein lateraler Strain der Symphysis sphenobasilaris (Abbildung 9G), respektive die gleichgerichtete Rotation des „Rades” des Os sphenoidale und des Os occipitale um die parallelen Vertikal-Achsen erzeugt die Kopfform, die uns als ein parallelogrammförmiger Kopf bekannt ist.

      Da die Symphysis sphenobasilaris den zentralen Punkt dieser komplexen Artikulationsstrukturen bezeichnet, betrifft die sie beeinflussende Belastung automatisch alle anderen Teile des Kopfes. Torsions-Strains können ihre Ursache etwa in einer unilateralen Kompression der Partes condylares oder des okzipito-mastoidalen Bereichs bzw. fronto-sphenoidalen Bereiches haben, nur um einige der am häufigsten vorkommenden Ursachen zu nennen. Alle anderen Strain-Muster der Basis können in ähnlicher Weise mit den peripheren Strain verbunden sein. Jedoch erzeugen Distorsionen des gesamten Kopfes, wie in Abbildungen 9 und 10 gezeigt wird, primäre Strain-Muster des Primären Respiratorischen Mechanismus. Da es häufig vorkommt, dass es komplexe Muster gibt, die aus mehreren Strain-Elementen bestehen, wird eine Klassifizierung schwieriger. Daher wird eine Kompression des Mechanismus, die mit einer eingeschränkten Bewegung in allen Richtungen einhergeht, bei den abschließenden Analysen vorrangig betrachtet. Vertikale oder laterale Strain-Muster haben den Vorrang, mit Ausnahme der Kompression; Flexion und Extension sind gegenüber allen anderen Strain-Mustern nachrangig zu sehen (Tabelle 9). Die gleiche Analysemethode wurde auf die verschiedenen Studiengruppen angewandt (Tabelle 9).

      Angesichts des häufigen Vorkommens eines Flexions-Musters bei nervösen Babys war es von Interesse zu bestimmen, wie viele Kinder der nervösen Gruppe verglichen mit der asymptomatischen Gruppe eine Flexions-Komponente bezogen auf die Kopfformen aufwiesen. Ein Flexions-Strain an der Schädelbasis kam bei Kindern mit neurologischen Symptomen noch häufiger vor als bei asymptomatischen Kindern (Tabelle 10). Das Ereignis einer Kompression ist auch sehr viel häufiger in dieser Gruppe.

      Das häufige Vorkommen eines Torsions-Musters bei Kleinkindern mit Beschwerden der Atmung oder zirkulatorischer Stase wird in Tabelle 9 aufgezeigt. Das Vorkommen einer Torsion wurde dann in ähnlicher Weise aus den komplexen Strain-Mustern herausgelesen (Tabelle 11). Das häufige Vorkommen eines Torsions-Musters bei den Kleinkindern mit Beschwerden der Atmung oder zirkulatorischer Stase wird nochmals hinsichtlich der Strains im Temporalbereich betrachtet.

      Die Ossa temporalia werden folgendermaßen untersucht: Das Os occipitale wird mit den hohlen Händen gestützt und die Zeigefinger liegen auf den Spitzen der Processi mastoidei. Die Positionen im Verhältnis zur relativen Prominenz der Ossa mastoidea werden als Maß für die Außen- bzw. Innenrotation benutzt. Eine sanfte Bewegung wird ausgelöst, um den Eindruck, der durch die Beobachtung der Position gewonnen wurde, zu bestätigen. Die Ossa temporalia werden Strain-Muster an der Symphysis sphenobasilaris reflektieren, aber sie können genauso durch die Kräfte, welche die okzipitomastoidalen, parieto-mastoidalen, spheno-squamösen oder zygomatico-temporalen Artikulationen komprimieren oder eindrücken, verzerrt werden.

      Um die Aufzeichnung zu vereinfachen, wurde jedem Säugling mit einer eingeschränkten temporalen Beweglichkeit ein temporaler Strain zugeschrieben. Er wurde als rechts, links oder bilateral bezeichnet. Ob es sich bei dieser Einschränkung um eine Außen- bzw. Innenrotation handelt, konnte nicht unterschieden werden, noch wurden spezifische ätiologische Bereiche der Kompression erfasst, die im okzipito-mastoidalen bzw. spheno-squamösen Bereich auftraten. Da die Veränderung der lokalen physiologischen Funktion und ihre Wirkung auf den Primären Respiratorischen Zyklus klinisch signifikant sind, ist eine solche Reduzierung zulässig. Eine weitere Studie mit einem speziellen artikulierendem Bezug im Hinblick auf den Mechanismus während der Geburt wäre wahrscheinlich dazu geeignet, einige der Mechanismen, die für die Entstehung solcher Strains verantwortlich sind, vorzustellen.

      Bei der Gruppe mit Problemen der Atmung oder des Kreislaufs kam der rechte temporale Strain am häufigsten vor. Zudem soll beachtet werden, dass weniger als 8 % dieser Fälle frei bewegliche Ossa temporalia aufwiesen, während sie bei 29 % asymptomatischen Kleinkindern frei beweglich waren. Des Weiteren kam es bei einem Release der eingeschränkten Ossa temporalia und der Wiederherstellung einer freien, rhythmischen Bewegung zu einer ruhigen, leichten, rhythmischen Atmung und einer Verbesserung der Hautfarbe des Kindes. Bei der Diskussion der Strain-Muster der Symphysis sphenobasilaris wurde in unserer Studiengruppe die Aufmerksamkeit auf das vermehrte Vorkommen von Torsions-Strains gelenkt. Restriktionen des Os temporale gehen einem Torsions-Muster an der Schädelbasis häufig voraus und es wird stets von Ungleichgewichten am Os temporale begleitet (Tabelle 12).

      Bilaterale Restriktionen werden häufig bei nervlich angespannten Kindern gefunden. Es wird nochmals daran erinnert, dass eine Kompression der Symphysis sphenobasilaris auch ein sehr häufiger Befund bei solchen Babys war. Eine solche temporale Restriktion könnte die Folge eines absoluten komprimierenden Effektes eines großen Kopfes in einem kleinen Becken sein, einer geringeren Unverhältnismäßigkeit, welche die Geburt verzögert, aber letztlich doch eine vaginale Geburt erlaubt, oder sie kann sekundär sein zur antero-posterioren Kompression des teilweise erweiterten Kopfes, der die Mobilität an der Symphysis sphenobasilaris vermindert (Tabelle 12).