Untersuchung der Neugeborenen
Jedes Kind dieser Studie wurde von dem Osteopath, der in der unmittelbaren Phase unmittelbar nach der Geburt anwesend war, komplett untersucht. Die spezielle strukturelle Untersuchung für diese Studie wurde innerhalb der ersten fünf Lebenstage gemacht, es sei denn das Kind benötigte eine bestimmte Isolation, wie etwa bei einigen Frühgeburten. In solchen Fällen wurde die Untersuchung so schnell wie es ging nach der Isolationsphase gemacht. Einzelheiten der Wehen, einschließlich der Parität der Mutter, wurden dokumentiert. Lag kein Wehenverlauf vor, wurde das Baby nicht in diese Reihe mit aufgenommen. Dies war das einzige Kriterium für einen Ausschluss aus dieser Studie. Insgesamt wurden 1.250 randomisiert ausgewählte Neugeborene in der Studie berücksichtigt.
Gebärende
Eine Primipara wird hier als Mutter definiert, die ihr erstes lebendes Kind zur Welt bringt. Dieser Ausdruck bezeichnet auch jene, die vorher schon Fehlgeburten mit einem nicht-lebenden Embryo oder Fötus hatten. 33 % waren Primipara, 67 % Multipara (Tabelle 1).
Geburtsdauer
Es wurden drei Wehenkategorien gewählt – kurz, mittellang und lang. Kurze Wehen wurden definiert als weniger als sechs Stunden, mittellange Wehen dauerten sechs bis zwölf Stunden und lange Wehen dauerten über zwölf Stunden. Die Studiengruppe zeigte folgende Verteilung: kurz: 32 %, mittellang: 36 %, lang: 33 % (Tabelle 2).
Geburtsgewicht
Babys mit weniger als sechs Pfund Geburtsgewicht wurden als klein bezeichnet, jene, die zwischen sechs und acht Pfund wogen, als mittelgroß, und große Babys waren jene, die acht Pfund oder mehr wogen. Etwa 10 % der Kinder waren klein, 64 % lagen in der mittleren Kategorie und 26 % wurden als groß eingestuft.
Geburtsmechanismus
Die Art der Verformung des Kopfes nach der Geburt wird durch die Stellung desselben bestimmt, wie sie sich beim Durchtritt durch den Geburtskanal zeigt. Der Kopf, der mit dem Os occipitale in posteriorer Richtung hinabsteigt, sich aber schließlich dreht und durch einen anterioren okzipitalen Mechanismus entbunden wird, wird aufgrund der posterioren okzipitalen Stellung zum mütterlichen Becken geformt. Dasselbe gilt für den Kopf, der durch eine Querlage im kleinen Becken geformt wurde. Es ist die Position, in welcher der Kopf die längste Zeit im Becken verbringt und das am längsten anhaltende Strain-Muster nach der Geburt bewirkt. Von allen aufgezeichneten Wehen hatten 79 % einen anterioren okzipitalen Mechanismus, entweder nach rechts oder links. 5 % waren in Steißlage, während die übrigen 16 % posterior-okzipitale Geburtslagen, Querlagen und Geburtslagen mit dem Gesicht nach vorne aufwiesen (Tabelle 4).
Art der Anästhesie
Die zwölf Fälle mit einer natürlichen Geburt ohne jede Betäubung oder Schmerzmittel waren entweder bei Müttern, die speziell nach dieser Methode fragten oder bei jenen, die eine sehr schnelle Geburt hatten, nachdem sie das Krankenhaus erreichten, und bei der keine Zeit mehr für die Anordnung einer Anästhesie möglich war. In 32 Fällen erhielt die Mutter eine Pudendusanästhesie und 27 Frauen erhielten lediglich ein paar Züge Äther während der starken Kontraktionen und der Geburt des Kopfes. Diese Gruppe stellt 6 % der Gesamtheit dar. Einige Arten der Spinalanästhesie, entweder eine peridurale Anästhesie (PDA) oder eine Sattelblockanästhesie wurden bei 67 % angewandt und 27 % erhielten eine inhalative Vollnarkose (Tabelle 5).
Art der Entbindung
Die Entbindung geschah entweder spontan, durch Zange oder per Kaiserschnitt. In drei Fällen wurde die Forceps-Entbindung angewandt, da der Kopf bei der Präsentation in Steißlage „nachkam” und bei einem Fall gab es eine Geburt durch Kaiserschnitt nach zu trägen Wehen und fehlgeschlagener Zangengeburt. 33 % der Entbindungen erfolgten spontan; bei 63 % war eine Zangengeburt nötig und bei 4 % ein Kaiserschnitt (Tabelle 6).
Der Bezug der „Art der Entbindung“ zur „Art der Anästhesie“ ist in Tabelle 7 dargestellt. Es ist offensichtlich, dass bei einer Spinalanästhesie häufiger die Zange als Hilfsmittel zur Geburt eingesetzt wird.
Untersuchung des Säuglings
Jedes anormale Verhalten oder entsprechende Symptome in der Phase unmittelbar nach der Geburt wurden dokumentiert. Diese wurden wie folgt klassifiziert: Jene ohne anormale Symptome waren in jener asymptomatischen Kategorie eingestuft, die 874 Fälle, einschließlich 14 Zwillingen umfasste.
Die Klassifizierung ‘nervös’ deckte jene Babys ab, die an Erbrechen, unersättlichem Appetit ohne jegliche Gewichtzunahme, hypertoner Muskulatur, an opisthotonen Spastiken, Tremor und Schlaflosigkeit litten (204 Säuglinge). Zusätzlich wurden fünf nervöse Kinder mit Gelbsucht und zwei lethargische Kinder ohne Gelbsucht in diese Kategorie eingeteilt, was eine Gesamtzahl von 211 ergab.
Die Gruppe der Säuglinge mit Problemen bezogen auf den Kreislauf oder die Atmung schloss jene Kinder mit einer schweren, unregelmäßigen oder brodelnden Atmung bzw. übermäßiger Schleimbildung (72 Babys) ein, jene Kinder mit zirkulatorischer Stase und deutlicher Zyanose (16, einschließlich zwei Zwillinge), nervöse Kinder mit Problemen der Atmung (7) oder mit zirkulatorischer Stase (7), Säuglinge mit Problemen der Atmung und Gelbsucht (3), mit Lethargie (1), mit zirkulatorischer Stase (50) und ein mongoloides Kind mit Problemen der Atmung (1). Die Gesamtanzahl in dieser Kategorie betrug 157 Kinder.
Es gab fünf Babys mit Gelbsucht, ein mongoloides Kind (angeborener Hypopituitarismus) und ein lethargisches Kind mit Gelbsucht. Diese acht Säuglinge machten die Gelbsucht-Mongoloismus-Kategorie aus. Die Gesamtzahl beträgt 1.250. Die Untersuchung schließt die Beobachtung des ganzen Kindes, seiner Haltung, seines Muskeltonus, seiner Reizbarkeit sowie Farbe und Form mit ein.
Unregelmäßigkeiten von Struktur oder Funktion wurden dokumentiert.
Die speziellen Vorgehensweisen bei der körperlichen Untersuchung werden in beachtlicher Genauigkeit beschrieben, aber für ein besseres Verständnis ihrer Bedeutung wird der Leser an die vorher präsentierte anatomische und physiologische Diskussion erinnert. Der Schädel eines Neugeborenen hat eine sehr empfindliche Struktur und die Herangehensweise muss mit äußerster Sanftheit erfolgen. Die Kunst der Palpation wurde in einer früheren Veröffentlichung5 beschrieben und es ist essenziell, eine sensible Wahrnehmung und ein Verständnis für den diagnostischen „Touch” in den Fingern zu entwickeln, wenn diese Störungen beim Neugeborenen entdeckt und korrigiert werden sollen.