Frau und Weltreise. Elke Klinger. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Elke Klinger
Издательство: Автор
Серия:
Жанр произведения: Книги о Путешествиях
Год издания: 0
isbn: 9783946769040
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rel="nofollow" href="#ulink_d879a7d6-c1ad-5e69-83bc-586512d0ea90">Drei Monate vorher.

       Kaspertheater

       Heulsuse

       Freundin MAN

       Truckerbraut

       Pässe, Visa, Stempelkasten

       Navigator, bitte kommen

       Alles nicht meins

       Kassensturz

       Wunderheilerin

       Ein Monat vorher.

       Riesenmembran

       Päckchen packen

       Angekurbelt

       Winkekatzentage

       Eine Woche vorher.

       Letzte Kurve

       Durchdrehen

       Nah, nah, näher

       Einen Tag vorher.

       Ententafelrunde

       Eine Stunde vorher.

       Autopilot

       Stunde Null.

       Motorenheulen

       Nachgedanken

       Beim jahrelangen Trockentraining waren wir nicht allein!

      Ich war eine ganze Weile mit mir selbst unterwegs und habe dabei durchlebt, was nun hier geschrieben steht. Pack mich selbst am Kragen, hör mir zu in stillen Momenten. Was ist mit mir? Wo will ich hin? Diese ganze Sinnfragerei – macht die Sinn?

      Mein geheimer Spruch aus Kindertagen sagt: „Mich hat niemand gefragt, ob ich eigentlich auf diese Welt wollte. Nun bin ich einmal da und mache das Beste für mich daraus. Alles andere wäre echt doof.“ Hm, ja, ganz schön egoistisch vielleicht. Doch es macht mir unglaublich viel Spaß zu tun, wozu alles in mir ein klares, lautes, über die Bergkuppen hinweg flirrendes JA ruft. „Hätte ich mal“ ist nicht mein Ding. Vielmehr gibt es da so einen kleinen Stichelheini, der immer wieder fragt: „Wars das schon?“ Nee wars noch nicht, da geht noch ein Haufen. Ich habe mir eine kleine, feine Wanderausrüstung zugelegt und begonnen, den Haufen zu besteigen. Nicht leicht. Manchmal sogar alles andere als lustig. Doch ich bin gegangen. Einen Fuß vor den nächsten gesetzt. Den ersten Schritt zu gehen ist leicht. Den Zweiten vielleicht auch. Doch dann kommen Durststrecken, Kraterklippen, Abgründe und so ein Kram. Ich weiß das leider sehr genau. Es tut mitunter verdammt weh. Doch wenn du einmal über diese imaginäre Schwelle hinweg gestiegen bist, gibt es irgendwie kein Halten mehr.

      Ich fasse mir ein Herz und schreibe hier über das, was sich in mir und um mich herum mit der Reise und für sie im Vorfeld bewegt hat. Ich tue das, weil ich es selbst in Vorbereitung meiner eigenen Reise vermisste, die ruhigen Töne über das trommelwirbelnde „Großartig“, „Chancenreich“, „Einmalig“ hinaus auch nur irgendwo im Ansatz zu finden. Ich hätte gern darüber gelesen, mich mitgeteilt und ausgetauscht. Ich fühlte mich allein in dem, was mich bewegte. Jedem geht es anders und doch glaube ich, dass sich manches gleicht.

      Vielleicht warst du schon für eine lange Zeit unterwegs, vielleicht bist du es gerade, vielleicht überlegst du, es eines Tages zu tun. Oder vielleicht ist das alles nichts für dich und du möchtest trotzdem erfahren, wie es mir bei all dem erging. In Vorbereitung, als es ums Abtrainieren ging, genauso wie ums Antrainieren.

      Setz dich mit dem Buch auf einen schönen Stein. Einen mit Aussicht. Oder hau dich auf dein Kuschelsofa. Hüll dich in deine Lieblingsdecke und komm mit mir. Dahin, wo sieben Jahre vorher für mich eine Reise begann. Ich hatte keine Ahnung, ob ich sie tatsächlich eines Tages antreten würde. Oder ob meine Reise die der Vorbereitung, des inneren Umbaus, des Freuens und Hoffens und Schiss-Habens bleiben würde. Alles ist genauso gut. Da gibt es kein Richtig oder Falsch. Da geht es für mich einfach ums Machen und Erleben. Ich habe keinen blassen Schimmer, was kommen wird. Doch eins weiß ich. Die sieben Jahre waren eine hammerharte, wundervolle, vom Chaos getriebene und von der Neugier getragene Zeit. Ich mache keinen Hehl daraus. Ich plaudere aus meinem eigenen Nähkästchen. Also, schnapp dir deinen Strumpf-Stopf-Pilz aus meinem Nähkasten und los geht es.

      Ede

      Im Dezember 2014, wenige Tage vor der Abfahrt

       Ich bin ich.

      Hupsala, ich bin da. Und du auch.

      Ich finde es toll, dass du das Buch zur Hand genommen hast, es vielleicht gedreht und gewendet, durchgeblättert und nicht gleich wieder weggelegt hast. Was ja in unserer übersatten reizvollen Zeit nichts Abwegiges wäre. Nun, wie dem auch sei. Ich heiße dich willkommen und wünsche dir vergnügliche Stunden gemeinsam mit mir. Dich selbst kennst du mehr oder weniger. Mich nicht. Okay, ich will fair sein und erzähl kurz über mich. Elke ist mein Name – in meinem Leben zu Hause. Auf Reisen bin ich Ede. Ist für manche Zunge auf dieser Welt einfacher und spricht sich kurz. Das wusste schon unsere Nichte, als sie mit dem Reden begann. Ihr „Elke“ war ein „Ede“ und dabei blieb es. Also für dich: Ich bin Ede.

      Eine Frau bin ich. Und die super gerne. War nicht immer so in meinem Leben, doch im Laufe der Zeit wurde aus Nörgelei Akzeptanz und später reine Liebe mir selbst gegenüber. Den kleinen Jungen meiner Kindheit habe ich auch heute noch bei mir. Er ist mein inneres Stehaufmännchen, der gern „Juchhu“ und „Ja klar, los gehts“ ruft. Auch sonst ist vieles in mir spontan, fröhlich, beweglich, wissensdurstig und vor allem neugierig. Was da hinter den Ecken meines Lebens schlummert, das will ich gern kennenlernen und auskosten. Kann auch mal nicht so lecker schmecken oder im Schlamm enden. Hauptsache ausprobiert und nicht „Hätte, hätte, Fahrradkette“ gesagt, dann, wenn es irgendwann mal zu spät sein sollte.

      Fotografin bin ich, jetzt auch Coach, Leiterin einer Firma, bin Mutter, Freundin, Tochter, Partnerin, Schwester, Tante, Cousine und was weiß ich noch alles. Das volle Programm. Ich halte mich für verhalten-mutig, ja. Will was machen aus meinem Leben und in ihm. Und bin auch kräftig dabei. Genau so entstand die Idee vor vielen, vielen Jahren, irgendwann in ferner Zukunft einmal die Seidenstraße von Italien bis nach China zu bereisen.

      Das Herrliche an solchen Supernova-Träumen ist, dass sie unendlich weit weg sind, ich mich darin verlieren kann und immer wieder vorfreuen. Doch was ist, wenn sie näher rücken und so nah kommen, dass sich Traum und Alltag fast schon die Hand reichen? Dann wird es mitunter kribbelig. Dann ploppt schon mal der Satz in mir auf: „Achte auf deine Träume, sie könnten Wirklichkeit werden“.

      Wer A sagt, muss