Tambara und das Geheimnis von Kreta. Heike M. Major. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Heike M. Major
Издательство: Автор
Серия:
Жанр произведения: Исторические приключения
Год издания: 0
isbn: 9783969405390
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Mortues schlug ein paarmal mit der Hand nach einigen allzu aufdringlichen Gesellen, gab aber auch das bald auf.

      Nach einer halben Stunde legten die Männer im Schatten der Felswand eine Pause ein.

      Mortues wischte sich den Schweiß von der Stirn.

      „Wir erkunden nicht die ganze Schlucht, nehme ich an, oder?“

      „Sieht ganz so aus.“

      Reb zog eine Flasche Wasser aus seinem Rucksack und trank einen Schluck.

      „Was heißt, sieht so aus?“

      „Na ja, wenn wir nichts finden …“

      „… wandern wir weiter bis zur anderen Seite und den gleichen Weg bis zu deinem Roller wieder zurück?“, entrüstete sich Mortues.

      „Einer von uns könnte alleine weitergehen und der andere die Maschine zum gegenüberliegenden Ausgang fahren“, überlegte Reb.

      „Und wer, bitte schön, soll das sein? Ich werde nicht alleine durch diese Wildnis laufen, und wenn du gehst und dir unterwegs etwas zustößt, warte ich am anderen Ende vergebens auf dich.“

      „Das könnte allerdings passieren.“

      Er betrachtete den vor ihnen liegenden Wegabschnitt. Weit konnten die Männer nicht sehen, weil die Schlucht an dieser Stelle eine Biegung machte und den Blick hinter die Kurve verwehrte.

      „Es sieht sowieso so aus, als würde uns in den nächsten Stunden nichts anderes erwarten als das, was wir bereits gesehen haben“, ergänzte er und blickte auf die dicken, runden Steine zu seinen Füßen.

      „Siehst du, jetzt wirst du vernünftig“, erwiderte Mortues erleichtert.

      Reb überlegte.

      „Wir könnten auch mit dem Motorrad zur anderen Seite fahren und von dort ein Stück in die Schlucht hineinlaufen.“

      „Das hört sich schon besser an.“

      Mortues sprang erleichtert auf.

      „Okay, dann lass uns zurückgehen, bevor du es dir anders überlegst.“

      Der Rückweg erschien ihnen kürzer als die Strecke, die sie in die Schlucht hineingelaufen waren. Reb wunderte sich, wie gut sie nun schon mit den natürlichen Gegebenheiten zurechtkamen. Es bereitete ihm sogar ein wenig Vergnügen, nicht genau zu wissen, wie die Steine unter seinen Füßen beim nächsten Schritt auf sein Gewicht reagierten, und mit Genugtuung stellte er fest, dass der Mensch auch im Zeitalter von blank polierten Kunststoffböden und synthetischen Hightech-Straßen es anscheinend nicht verlernt hatte, sich auf Unebenheiten im Erdreich einzustellen.

      Sie erreichten den Roller ohne Probleme und machten sich erneut auf den Weg. Während sie mit lautem Getöse über die gut ausgebaute Straße brausten, betrachtete Reb die menschenleere Landschaft, die sie umgab. Ausladende Berge, weitläufige Täler, schroffe, zerborstene Hänge, die mit Moos bewachsen waren …, wenn die Gegend auch karg und rau war, an einem hatte sie wirklich nicht gespart: an Größe und Weite, schlicht Grandiosität. Seltsam klein kam Reb sich plötzlich vor, und fast hatte er ein schlechtes Gewissen ob seines lautstarken Rollers, dessen penetrantes Getöse die andächtige Stille dieser Landschaft so brachial durchbrach.

      „Als wären wir die einzigen Menschen auf dieser Erde“, rief er nach hinten zu Mortues hinüber.“

      „Wie bitte?“

      „Ach, nichts.“

      Man verstand sich so schlecht bei dem Krach. Reb sagte nichts mehr und genoss stattdessen den Blick auf das kraftvolle Grün dieser herben Landschaft, das sich auch hier schon, bedingt durch den Mangel an Regen und die steigenden Temperaturen, in ein unattraktives Braun zu verwandeln begann.

      Am anderen Ende der Schlucht erweckte ein kleines, verfallenes Häuschen ihre Aufmerksamkeit. Ein verwitterter, von Gras überwucherter Holzstamm – früher wahrscheinlich als Schlagbaum genutzt – lag auf der Erde daneben. Es sah aus, als hätten die ehemaligen Touristen hier für ihren Einlass zahlen müssen.

      „Natur scheint es auch damals schon nicht umsonst gegeben zu haben“, bemerkte Mortues ironisch.

      Auf der Fahrt hierher hatten sie nichts Ungewöhnliches entdecken können. Nur eine alte Hütte war ihnen aufgefallen, die aber so weit und so tief in der Schlucht stand, dass kein Mensch sie durch einen einfachen Fußmarsch hätte erreichen können. Für Geheimnisse schien sie den Männern nicht geeignet. Wer sich die Mühe machte, bis dorthin vorzudringen, würde nur einen einzigen, wohl kaum zuverlässig zu sichernden Raum vorfinden. Aber zur Vorsicht hatte Reb sie von oben mit seiner Brille fotografiert.

      Nach einer weiteren Viertelstunde in der Schlucht gaben die Männer auf. Die Sonne war zu heiß, das Gelände zu uneben, sie hatten ihre Kräfte vollkommen überschätzt. Ob sie den Frauen von ihrer erfolglosen Tour berichten sollten? Zumindest müssten sie den Roller erklären. Sie entschieden sich zunächst für einen Abstecher zum Strand und gönnten ihrem erhitzten Körper ein erfrischendes Bad. Während sie sich am Ufer von der Sonne trocknen ließen, entdeckte Reb in der Ferne ein altes Ruderboot.

      „Du, schau mal, das ist bestimmt noch aus Holz.“

      Er stand auf, um es sich anzusehen.

      „Ich finde, für heute reicht es“, brummte Mortues und lief verärgert hinter ihm her, als ihnen ein Mann entgegenkam, der auf das Boot zusteuerte.

      Er war gekleidet wie ein Fischer, seine Hose ein wenig zerknittert, das Hemd darüber sah aus, als hätte es die schwerste Arbeit des Tages bereits hinter sich. Der Fischer schien sich nicht an ihnen zu stören, er stieg ohne ein Grußwort in den Kahn und ruderte davon.

      „Na, freundlich ist der ja nicht gerade“, maulte Mortues. „Schieß wenigstens ein Foto von ihm.“

      „Okay.“

      „Noch eines.“

      „Okay, okay …, okay, okay, okay.“

      Sie erreichten die Stelle, an der das Boot gelegen hatte, fanden aber keinerlei Abdrücke im Sand.

      „Als wäre es gar nicht da gewesen“, stellte Mortues fest.

      Reb machte ein Foto von den nicht vorhandenen Spuren.

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