Sommer Bibliothek 11 besondere Krimis. Walter G. Pfaus. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Walter G. Pfaus
Издательство: Автор
Серия:
Жанр произведения: Зарубежные детективы
Год издания: 0
isbn: 9783956179822
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handeln nicht anders, als jemand, der Ungeziefer zertritt!"

      "Ich bin eine Närrin!"

      "Nur verwirrt, meine Schwester!"

      "So wird es sein!"

      "Sterben soll die wiedererstandene Hure Babylon! Sterben soll New York!" Der Weißhaarige ballte dabei beschwörend die Hände zu Fäusten. Allmählich entspannte sich sein Gesichtsausdruck etwas. Die Ahnung eines Lächelns kehrte zurück. "Und nun berichte mir, meine Schwester..."

      31

      Als wir die Quarantäne-Abteilung des St. James Krankenhauses in Queens erreichten, trafen wir dort den Epidemiologen Dr. James Satory wieder. In seinem Schlepptau befand sich ein grauhaariger Schwarzer, dessen Hände tief in die Taschen seines blütenweißen Kittels vergraben waren.

      "Trevellian, FBI", stellte ich mich mit dem Ausweis in der Hand vor. "Dies ist mein Kollege Agent Tucker."

      Der Schwarze nickte stirnrunzelnd.

      "Ich bin Dr. Miles Gray", erklärte er. "Ich habe schon mit Dr. Satory gesprochen und..."

      "Wir möchten gerne mit dem Patienten sprechen", sagte ich.

      "Ich fürchte, das ist unmöglich", erwiderte Dr. Gray. "Der Mann ist vor wenigen Augenblicken gestorben. Wir haben getan, was wir konnten, aber sein Allgemeinzustand war einfach zu schlecht..."

      "Seit wann ist der Mann hier eingeliefert gewesen?", fragte ich.

      "Seit heute Morgen."

      Ich wandte mich an Satory. "Warum erfahren wir erst jetzt davon?"

      "Die Symptome sind den Ärzten heute nicht mehr so geläufig, Mr. Trevellian."

      "Sobald wir sicher waren, haben wir den Fall gemeldet", verteidigte sich Gray. Ich ballte innerlich die Fäuste.

      "Schon gut", sagte ich.

      "Dr. Satory hat mir erläutert, dass dieser Mann vermutlich von genveränderten Yersinia Pestis-Erregern befallen war, die durch ihre Antibiotika-Resistenz besonders gefährlich sind", murmelte Gray.

      Ich warf Satory einen kurzen Blick zu. Dann sagte ich an Gray gewandt: "Das ist eine streng vertrauliche Information."

      "Natürlich."

      "Wie kam der Patient hier her?"

      "Er muss sich bis zum Eingang der Notaufnahme geschleppt haben. Dort wurde er von Pflegern gefunden. Das war gegen 8.00 Uhr. Wie wir jetzt wissen, hatte er Lungenpest im letzten Stadium. Auf Grund des hohen Fiebers war er gar nicht mehr ansprechbar."

      "Hatte er Papiere bei sich?"

      "Sogar eine Karte seiner Krankenkasse."

      Satory erklärte: "Sein Name war Aaron Jackson, er wohnte hier in Queens, 23 Cayard Street. Seine persönlichen Sachen sind unter Umständen infektiöses Material. Sie müssen ins Labor. Außerdem möchte ich, dass sich so schnell wie möglich ein Pathologe an die Obduktion macht. Sämtliche Personen, die mit Jackson oder seinen Sachen in Kontakt gekommen sind, müssen untersucht und gegebenenfalls unter einstweilige Quarantäne gestellt werden..."

      "Wir tun, was wir können", versprach Gray.

      "Hat Jackson Angehörige?", fragte ich.

      "Er trug einen Ehering", sagte Gray. "Unter seiner Telefonnummer hat sich allerdings niemand gemeldet und es ist uns nicht gelungen, jemanden ausfindig zu machen."

      "Wir brauchen ein Foto des Toten", sagte Milo.

      "In Ordnung", erwiderte Gray. "Noch etwas?"

      "Ja", sagte ich. "Ich möchte wissen, ob der Tote eine Tätowierung hat."

      Auf Grays Stirn erschienen tiefe Furchen, als er fragend die Augenbrauen hob.

      "Woher wissen Sie das, Agent Trevellian?"

      "Lassen Sie mich raten: Drei Kreuze, genau in der Mitte zwischen den Schulterblättern."

      Gray nickte. "Sie haben recht. Als ich den Patienten untersuchte, ist mir tatsächlich so eine Tätowierung aufgefallen..."

      "Ich möchte, dass auch die fotografiert wird!"

      "Jetzt?"

      "Ja, unverzüglich! Wir haben nicht eine Sekunde zu verlieren!"

      32

      Während Milo unseren Dienstwagen in Richtung Cayard Street lenkte, saß ich auf dem Beifahrersitz und betrachtete nachdenklich das Polaroid des Toten, das in der St. James Klinik gemacht worden war. Natürlich unter entsprechenden Sicherheitsmaßnahmen.

      Aaron Jacksons Gesicht sah furchtbar aus.

      Die grausame Krankheit hatte es zu einem Sinnbild des Todes werden lassen.

      "Was wird hier eigentlich gespielt, Jesse?", fragte Milo in die bedrückte Stille hinein. "Dieser Mann muss irgendetwas mit dem Raub des CX-Behälters zu tun haben. Vielleicht wusste er nicht um die Gefährlichkeit des Inhalts..."

      "Das ist eine Möglichkeit", murmelte ich vor mich hin.

      "Und was denkst du?"

      "Es ist genauso möglich, dass Jackson absichtlich infiziert wurde."

      "Bakterien