Frühlingstochter. Isolde Kakoschky. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Isolde Kakoschky
Издательство: Автор
Серия:
Жанр произведения: Контркультура
Год издания: 0
isbn: 9783967525472
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       FRÜHLINGSTOCHTER

       Impressum

       1. Kapitel

       2. Kapitel

       3. Kapitel

       4. Kapitel

       5. Kapitel

       6. Kapitel

       7. Kapitel

       8. Kapitel

       9. Kapitel

       10. Kapitel

       11. Kapitel

       12. Kapitel

       13. Kapitel

       14. Kapitel

       15. Kapitel

       16. Kapitel

       17. Kapitel

       18. Kapitel

       19. Kapitel

       20. Kapitel

       21. Kapitel

       22. Kapitel

       23. Kapitel

       24. Kapitel

       25. Kapitel

       26. Kapitel

       27. Kapitel

       28. Kapitel

       29. Kapitel

       30. Kapitel

       Epilog

       Isolde Kakoschky

      Isolde Kakoschky

       FRÜHLINGSTOCHTER

      

      

      Roman

      

       Impressum

      Bibliografische Information durch die Deutsche Nationalbibliothek: Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über

      http://www.d-nb.de abrufbar. ´

      Print-ISBN: 978-3-96752-047-7

      E-Book-ISBN: 978-3-96752-547-2

      Copyright (2019) XOXO Verlag

      Umschlaggestaltung: Grit Richter

      Coverbild: ISKA

      Buchsatz: Alfons Th. Seeboth

      Hergestellt in Bremen, Germany (EU)

      XOXO Verlag

      ein IMPRINT der EISERMANN MEDIA GMBH

      Gröpelinger Heerstr. 149

      28237 Bremen

      

       1. Kapitel

      

      Nachdenklich legte Manuela Wahrberg das Blatt Papier zurück auf den Tisch und versuchte, sich wieder den Nachrichten im Fernsehen zu widmen. Sie konnte nicht mehr sagen, wie oft sie in den letzten Monaten dieses Bild angesehen und den daneben stehenden Artikel gelesen hatte. Es war ein Ausdruck der OnlineAusgabe der regionalen Tageszeitung. Die ehemals saubere, glatte Seite war inzwischen abgegriffen und knittrig. So oft schon hatte sie das Foto zur Hand genommen und wieder weggelegt. Sie hatte es gefaltet und wieder glatt gestrichen, mehr als einmal weit hinten in den Schrank verstaut. Und doch, jedes Mal, wenn in den Regionalberichten im Fernsehen vom Mansfelder Land die Rede war, hatte sie es wieder herausgeholt, so wie jetzt.

      Vor einem halben Jahr hatten sie sich getroffen, ihre ehemaligen Mitschüler. Auch bei ihr war eine Einladung angekommen. Es dürfte nicht schwer gewesen sein, sie zu finden. Ihr Name stand vor Jahren unter Mutters Todesanzeige in der Zeitung und im Telefonbuch fand man ihre Adresse. Ganz abgesehen davon war sie bei Stayfriends registriert und seit einiger Zeit bei Facebook angemeldet. Es tummelten sich nicht besonders viele Freunde auf ihrem Profil, aber sie hatte einige Seiten abonniert, die sie interessierten, und freute sich auch über Nachrichten von Bekannten.

      Doch auf den Brief ihrer Mitschülerin hatte sie nicht reagiert. Manuela stand vom Sessel auf und ging zum Fenster. Von der zwölften Etage des Hochhauses konnte sie weit übers Land sehen. Dort, ganz hinten, ließen sich die kegelförmigen Halden des Mansfelder Kupferschiefer-Bergbaus erahnen. Würde sie sich ins Auto setzten, wäre sie in weniger als einer Stunde in ihrer Heimatstadt angekommen. So oft waren Manuela und ihr Mann mit ihrem Sohn auf dem Weg in den Harz ganz nahe dort vorbei gefahren. Dennoch hatte sie seit Jahren keinen Fuß mehr in die Straßen ihrer Heimat gesetzt. Das letzte Mal war zur Beerdigung ihrer Mutter gewesen. Ihr erwies sie die letzte Ehre, obwohl es sie zwang, ihren Vater zu treffen. Er hingegen hatte sie keines Blickes gewürdigt. Als er ein paar Jahre später starb, da weinte sie ihm keine Träne nach. Sie hatte gemeinsam mit ihrer älteren Schwester Maria das Erbe ausgeschlagen und alles, was noch da war, an ihre Tante, die Schwester ihres Vaters übergeben, die sich auch um die


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