TIPPS & INFOS
SCHREMS 532 m
SEHENSWÜRDIGKEIT: Zwischen Schrems und Aalfang erstreckt sich ein weiteres Naturdenkmal: Große Granitsteine liegen im Wald verstreut. Einer davon ist riesengroß und lässt sich dennoch bewegen: Wackelsteine gibt es öfter, trotzdem ist die Faszination dieser felsigen Naturwunder ungebrochen.
GENUSS: In Heidenreichstein hat sich die Käsemacherwelt einen guten Ruf erworben. Hier bekommt man Einblicke in die Welt der Käseherstellung und darf das Endprodukt gleich auf der Terrasse an einem Teich verspeisen. Im angeschlossenen Laden findet sich eine gute Auswahl der lokalen Spezialitäten aus dem Waldviertel. www.kaesemacher.at
WEBSEITE: www.waldviertel.at
Die Himmelsleiter wurde von dem Wiener Architekten Manfred Rapf entworfen und 2002 errichtet.
6 GROßER AHORNBODEN
Ein Leben mit und gegen die Natur
»BÄUME SIND GEDICHTE, DIE DIE
ERDE IN DEN HIMMEL SCHREIBT.«
Khalil Gibran
Im Rißtal, einer österreichischen Enklave, die ganz im Norden des Karwendels liegt und die nur über eine mautpflichtige Straße von Bayern aus erreicht werden kann, gibt es etwas ganz Besonderes. Am Talschluss, in der Eng, liegt ein eigenartiger, lichter und uralter Wald. Auf dem Großen Ahornboden gibt es mehr als 2200 Bergahorne. Von Moos bewachsen, krumm, buckelig, mit großen und kleinen Baumkronen, windschief und knorrig. Jeder Baum hat seinen ganz eigenen Charakter, einige sind über 400 Jahre alt.
Warum sich gerade hier ein solcher Wald bilden konnte, ist bis heute nicht ganz geklärt. Feststeht, dass der Almboden in der Eng seit vielen Jahrhunderten im Sommer als Weideland für Tiere genutzt wurde. Die erste schriftliche Aufzeichnung stammt von 1523, seitdem wurden die Almwiesen, bis auf eine kurze Unterbrechung, durchgehend beweidet. Aber genau diese Pause, die wohl in die Zeit des Dreißigjährigen Krieges fällt, war die Geburtsstunde des Großen Ahornbodens. Während dieser Spanne konnten die Ahornbäume, die als Pionierpflanzen gelten, hochwachsen – es gab keinen Weidebetrieb, keine Tiere, die sie abgefressen hätten. Nach dem Krieg, als die Eng wieder mit Vieh bestoßen wurde, waren die Ahornbäume bereits zu groß. Man ließ sie vereinzelt als Schattenspender stehen. Zum Glück, denn so gibt es bis heute diesen herrlichen Bestand alter, knorriger Bäume.
Dabei ist der Bergahorn an sich schon eine besondere Baumart. Er führt ein Leben mit und gegen die Natur. Sein Lebensraum ist ständig bedroht von harten Witterungsbedingungen und Naturkatastrophen. Kälteperioden, Lawinen und Murenabgänge setzten den Bäumen zu. Im Lauf der Jahrhunderte sind die Stämme der Ahornbäume oft von Steinen überschüttet worden. Aber sie besitzen die einzigartige Fähigkeit, diesen Widrigkeiten zu trotzen. Sie wachsen einfach stoisch weiter. Langsam erreichen nun einige der ältesten Exemplare wirklich das Ende ihrer Lebenszeit, denn ganz so alt wie Linden oder Eichen können Bergahorne nun mal nicht werden. Doch der Naturpark Karwendel kümmert sich um den Erhalt dieser Kulturlandschaft und pflanzt neue Bäume nach.
Der kurzweilige Themenweg »Großer Ahornboden–Engalm«, führt zu den Almen. An Informationstafeln und Spielstationen für Kinder erfahren Wanderer Wissenswertes über die Natur und das Leben im Karwendel und natürlich auch über die uralten Ahornbäume.
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ENG IM RISSTAL 1227 m
SPECIAL: Vor allem im Herbst lohnt sich die Fahrt ins Engtal. Ein farbenprächtiges Spektakel erwartet dort die (zahlreichen) Besucher – denn der Ahornboden gilt schon längst nicht mehr als Geheimtipp. Die Baumriesen mit ihren goldfarbenen Blättern bilden einen wunderschönen Kontrast zu den Felswänden des Karwendels und dem blauen Himmel.
GENUSS: Bei den Engalmen gibt es eine Käserei. Als Agrargenossenschaft produzieren die Engbauern äußerst leckeren Käse. Diese stehen zusammen mit vielen anderen heimischen Schmankerln im großen Bauernladen zum Kauf. Damit gelingt die Verlängerung der Auszeit am Ahornboden bis zu Hause!
WEBSEITE: www.silberregion-karwendel.at
Die Engalmen sind im Sommer bewohnt.
Um den Bestand an Bergahorn-bäumen zu sichern, werden immer wieder neue nachgepflanzt.
7 PATSCHERKOFEL-ZIRBENWEG
Die Königin der Alpen
»ES IST DIE AUFGABE EINES JEDEN
MENSCHEN, ZU SICH SELBST ZU KOMMEN.«
Edith Stein
Zirbelkiefern lieben das raue Klima und bevorzugen die Höhenluft, in der sie oberhalb von 1300 Metern bis in Lagen von 2800 Metern gedeihen. Mühelos überstehen die immergrünen Nadelbäume Fröste von unter -40° C und trotzen dabei Wind, Sturm und Schnee. Die Zirbe verströmt einen harzigen, aromatischen und lang anhaltenden Duft. Deshalb wird ihr Holz gern in Wohnräumen verwendet. Vor allem im Schlafzimmer soll sich ihr Duft positiv auswirken, das belegen wissenschaftliche Studien. Die Zirbe verlangsamt den Herzschlag, reguliert den Kreislauf und kann sogar gegen Kopfschmerzen helfen. Kein Wunder, dass die Zirbe die »Königin der Alpen« genannt wird.
Um diesem Wunderbaum nachzuspüren, muss man also hoch hinaus. Zirben wachsen nicht dicht gedrängt in Wäldern, sie mögen es licht und offen. Auch wenn die Zirbe selten ist, so kommt sie zumindest an einigen wenigen Orten in den Alpen in größerer Anzahl vor. Die Berghänge am Tiroler Patscherkofel sind ein solcher Platz. Dorthin führt der Patscherkofel-Zirbenweg als leichter bis mittelschwerer Themenwanderweg hoch über dem Inntal zwischen Innsbruck und Hall. Die Strecke gehört zu den Klassikern unter den Tiroler Genusstouren. An die vier Stunden erleben Wanderer herrliche Tiefblicke ins Inntal und weite Ausblicke auf rund 400 Alpengipfel. Unübertroffen ist die Sicht auf die Nordkette des Karwendelgebirges, die sich direkt hinter Innsbruck erhebt.
Die Höhepunkte dieser Wanderung markieren jedoch die Namensgeberinnen selbst: die Zirben. Auf zahlreichen Informationstafeln erfahren Interessierte viel Wissenswertes. Die Streckenwanderung führt durch einen der größten und ältesten Zirbenbestände Europas. Die großen Exemplare sind an die 250 Jahre alt, die älteste Zirbe in der Naturwaldzelle Ampasser Kessel, ein vollkommen verhutzeltes und knorriges Exemplar, bringt es sogar auf rund 750 Jahre. Sie gilt als ältester Baum Tirols. Der Weg beginnt an der Bergstation des Patscherkofel und führt nach Osten zur Tulfeinalm, wo man zur Glungezerbahn absteigen kann. Von dort schweben die Gondeln hinab ins Tal; ab Tulfes bringt der Bus die Wanderer zur Patscherkofelbahn in Igls zurück.
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