Perry Rhodan: Andromeda (Sammelband). Uwe Anton. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Uwe Anton
Издательство: Bookwire
Серия: Perry Rhodan-Taschenbuch
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783845331911
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auf denen sie normalerweise stationiert sind. Und wenn eine Welt einen Angriff meldet, schicken wir sofort Verstärkung. Nur ist es dann leider meistens schon zu spät. Die wichtigsten Welten des Imperiums haben wir natürlich mit besonders starken Flottenverbänden gesichert ...«

      »Genauso würde ich auch vorgehen«, sagte Rhodan und schaute zu Tess Qumisha und Benjameen da Jacinta hinüber. Er kniff die Augen zusammen. Die beiden redeten sparsam gestikulierend aufeinander ein. Tess warf, offensichtlich wütend, den Kopf zurück und strich sich eine Strähne aus der Stirn. Der Arkonide machte eine energische Handbewegung, als wolle er unterstreichen, dass dieses Gespräch für ihn beendet war, und drehte sich von der knabenhaft schlanken Frau weg.

      Rhodan hätte nur allzu gern gewusst, worüber sie gesprochen hatten.

      Coa Sebastian trat zu ihnen, und Rhodan stellte die unnahbar wirkende Kommandantin der JOURNEE vor.

      »Ich bin hier, um dem Terranischen Residenten und seinem Schiff Geleitschutz bis an den Rand Hathorjans anzubieten«, sagte Lans Dalejoer.

      »Ich danke für das Angebot«, versetzte Rhodan, »aber damit wäre keinem von uns geholfen.«

      Fragend sah der Virthhostur ihn an.

      »Ich bezweifle«, fügte der Resident hinzu, »dass deine Schiffe die JOURNEE schützen könnten. Solch eine kleine Flotte würde nur Aufmerksamkeit der Invasoren auf sich ziehen. In diesem Fall scheint mir Verstohlenheit der bessere Weg zu sein.«

      Täuschte Rhodan sich, oder wirkte der hochrangige Tefroder tatsächlich ein wenig verschnupft, als er sich wieder dem Admiral zuwandte?

      Plötzlich fragte Perry sich, ob es nicht doch besser gewesen wäre, das Angebot anzunehmen – aus einer Vielzahl von Gründen.

      Und als Rhodan den Empfang kurz darauf verließ, fragte er sich aus irgendeinem Grund, ob er den Admiral und den Virthhostur je wieder sehen würde.

      Als Haustier hatte man es nicht immer einfach, die Aufmerksamkeit seiner Menschen auf sich zu ziehen. Diese Problematik war an Bord der JOURNEE durchaus bekannt. Besonders bei Norman, der sich als einziger Vertreter seiner Spezies sah. Und das einzige Haustier an Bord war.

      Schnorchelnd räkelte er sich in seinem Körbchen, sein Lieblingskissen lag platt gedrückt unter ihm. Benjameen und Tess waren in der Zentrale, der kleine Klonelefant hatte das Quartier für sich. Normalerweise schlief er viel, sein Schlafbedarf war außerordentlich groß, besonders, nachdem diese schreckliche Katastrophe passiert war.

      Norman zitterte noch immer, wenn er daran dachte. Die Angst, die er gehabt hatte, als das ganze Schiff erzitterte, der Krach, das Feuer, der Schmerz in seinem Rüssel, das viele Blut ... und dann erinnerte er sich an nichts mehr, war irgendwann in einem Bett aufgewacht, in einem richtigen Bett, und eine Fremde hatte versucht, ihm in einer unbekannten Sprache etwas zu sagen.

      Er hatte sie nicht verstanden. Aber diese Fremde war richtig nett gewesen. Benjameen und Tess ließen ihn nie in ihrem Bett schlafen.

      Und jetzt war die JOURNEE schon wieder unterwegs, und Benjameen und Tess hatten ihn eingesperrt, was sie sonst nie taten. Hier in der Kabine sei er am sichersten untergebracht, hatten sie gesagt. Sie hatten sogar seinen Raumanzug aus dem Schrank geholt und entfaltet auf das Bett gelegt. Bevor es ernst wurde, würden sie ihm hineinhelfen.

      Er mochte den Raumanzug nicht. Das Ding zwickte und zwackte fürchterlich.

      Zuerst hatte er sich nicht daran gestört, dass sie die Kabinentür so manipuliert hatten, dass sie sich auf sein Tröten nicht mehr öffnete, und geschlafen. Doch dann ließ ihn irgendetwas aufhorchen, seine Ohren standen plötzlich auf Empfang.

      Draußen auf dem Gang unterhielten sich zwei Menschen.

      Einmal wach geworden, war in Norman der Unternehmungsdrang in Richtung Nahrungsaufnahme geweckt. Sein Rüssel hob sich witternd. Wo hatte Tess die Leckerbissen hingelegt? Er liebte diese kleinen Kekse, die so herrlich schmeckten. Nein, was Tess sagte, stimmte schon. Er gierte nach ihnen.

      Sonst war er ja eher ruhig und gemütlich, doch nun machte er sich schnuppernd eiligst auf den Weg in Richtung Hygienezelle. Die Spur, die er aufgenommen hatte, ließ nur einen Schluss zu. Dort waren diese äußerst leckeren Kekse versteckt.

      Doch er fand nichts außer verkleckerter Zahnpasta, die ihn zurückschrecken ließ, nachdem er einmal daran geschnuppert hatte. Was für ein entsetzlicher Gestank! Schnaubend verließ er diesen Ort der eigentümlichen Gerüche.

      Auch das Durchsuchen des Betts blieb erfolglos. Er schnüffelte mit dem Rüssel kurz unter dem Laken, aber das brachte ihm nur eine Niesattacke ein.

      Die Leckerbissen blieben verschwunden.

      Allmählich wurde er unruhig. Tess hatte ihn doch nicht vergessen? Ein entsetzlicher Gedanke ...

      War das, was er tief in seinem Magen spürte, tatsächlich Hunger? Er griff zum letzten Mittel. Mit den Vorderfüßen stellte er sich auf einen dieser seltsamen Stühle, die manchmal da waren und manchmal nicht, um einen Blick auf den Tisch zu erhaschen.

      Diese Position war für ihn sehr unbequem, und er konnte nur ein paar Sekunden lang so verharren. In einem Augenwinkel glaubte er, einen Keks zu erblicken. Doch als er seinen Rüssel danach ausstrecken wollte, rutschte mit lautem Poltern das Möbelstück unter ihm weg.

      Erschrocken trötete er auf. Unsanft landete er auf seinem Hinterteil – und stieß protestierend den nächsten Tröter aus. Sehnsüchtig starrte er nach oben, aber die Tischplatte ragte über ihm wie eine unüberwindliche Mauer. Sein ausgestreckter Rüssel erreichte gerade die Unterseite der Platte. Was darauf lag, hätte ebenso gut im Schrank lagern können. Dieser Keks war für ihn unerreichbar! Was hatte Tess sich nur dabei gedacht?

      Aber er konnte tröten, so viel er wollte, es nutzte nichts, er kam nicht an den Keks heran.

      Plötzlich ging die Kabinentür auf. Zwei Besatzungsmitglieder stürzten herein. Beinahe wären sie über ihn gestolpert.

      »Ich kann nicht sehen, dass hier jemand in Not ist.«

      »Aber es hörte sich wirklich so an! Wie ein erstickter Hilferuf, ganz merkwürdig.«

      Die beiden sahen sich um. Norman versuchte, mit einem erneuten Tröten die beiden auf seine Notlage aufmerksam zu machen.

      »Da hast du deinen Hilferuf! Der kleine Kerl gibt diese Töne von sich.«

      »Ob er mal wohin muss, Zetus?«

      »Keine Ahnung. Ich kenne mich mit Klonelefanten nicht aus.«

      Der Keks lockte auf dem Tisch. Norman lief um einen der Männer herum und stupste ihn mit dem Rüssel an.

      »Ich wette, der muss mal.«

      »Ja, aber damit kenne ich mich wirklich nicht aus. Wir rufen besser Tess, die weiß sicher, was zu tun ist.«

      »Okay.« Der Mann drückte auf ein paar Knöpfe an einem seltsamen Gerät. »Mist«, sagte er dann. »Weder Tess noch Benjameen sind zu erreichen. Rhodan hat sie zu einer Konferenz beordert. Normans dringende Bedürfnisse sind wohl zweitrangig.« Die beiden Männer sahen sich an.

      »Geh doch einfach mit ihm in die Hygienezelle, der weiß schon, was er tun muss.«

      Achselzuckend versuchte Zetus, ihn in die betreffende Räumlichkeit zu schieben. Doch daran erinnerte er sich mit Grausen, der scharfe Zahnpastageruch hing ihm noch im Rüssel. Er war zwar klein, doch mit allen vier Beinen stemmte er sich gegen die Schiebeversuche des Menschen.

      »Maron, da will er wohl gar nicht hin. Vielleicht hat er so eine Art Töpfchen, weißt du, wie kleine Kinder?«

      »Tja, gut möglich, aber ich sehe auf Anhieb nichts in dieser Kabine, was danach aussieht. Und ich will keine Konferenz unterbrechen, um Tess nach dem Töpfchen für ihren Elefanten zu fragen.«

      Zetus lachte. »Das wär' doch mal was! Aber dafür riskieren wir eine Pfütze in ihrem Quartier.«

      Normans heiseres Tröten riss sie