Flora Flitzebesen - Band 5. Eleni Livanios. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Eleni Livanios
Издательство: Bookwire
Серия: Flora Flitzebesen
Жанр произведения: Книги для детей: прочее
Год издания: 0
isbn: 9783649631002
Скачать книгу
erfinderisch. Es werden die unterschiedlichsten Dinge von euch verlangt. Nicht nur euer Wissen im Kopf zählt. Jeder von euch hat seine Stärken und deshalb werden alle Hexenkinder in Dreiergruppen antreten. Dann kann jeder bei einer anderen Aufgabe zeigen, was er kann“, erklärte Frau Boswelia. „Erst in der letzten Runde tritt aus jedem Team nur noch ein Kind an. Wer das aus jeder einzelnen Gruppe ist, muss das Team entscheiden.“

      „Finde ich gut, dass wir zu dritt antreten dürfen“, flüsterte Flora Laurus und Malte zu. Die beiden nickten heftig.

      „Nur zum Schluss müssen wir uns für einen von uns dreien entscheiden und das wird schwierig“, flüsterte Laurus zurück.

      „Bis dahin ist noch Zeit“, beruhigte Malte. „Man macht immer einen Schritt nach dem anderen und nicht den zweiten vor dem ersten.“

      In der ganzen Klasse hatte sich Gemurmel breitgemacht, das langsam zu einem lauten Plaudern anstieg. Nun sorgte die Lehrerin aber wieder für Ruhe. „Ich habe euch noch gar nicht gesagt, was es zu gewinnen gibt.“

      Augenblicklich wurde es still.

image

      „Es ist etwas, was sich bestimmt jeder schon einmal gewünscht hat.“ Frau Boswelia machte es spannend. Sie rief die ganze Klasse nach vorne zu dem großen Hexenkessel, der neben der Tafel von der Decke hing.

      „Jetzt passt gut auf“, sagte die Lehrerin. „Aus diesem Gebräu werde ich gleich Luftblasen aufsteigen lassen.“ Sie bewegte ihren Zauberstab über dem Kessel und die Luftblasen bildeten einen Buchstaben. Ja, es war ganz deutlich ein Z zu erkennen. Und dann kam der nächste Buchstabe. „A …“ riefen die Kinder, „U-B-E-R-H-U-T!“

      „Zauberhut!“, jubelten alle zusammen.

      Frau Boswelia nickte. „Es ist ein besonderer Hexenhut, der über magische Kräfte verfügt. Der Hut kann etwas, was kein Zauberstab jemals geschafft hat, nämlich seinen Besitzer von einem Ort zu einem anderen bringen. Und zwar so schnell, wie ihr einmal zwinkern könnt.“

      „Diesen Hut will ich haben“, sagte Malte entschlossen, als sie an ihre Plätze zurückgingen

      „Ich auch!“, stimmte Flora zu.

      „Du hast doch schon deinen Tarnumhang, der unsichtbar macht“, flüsterte Laurus ihr zu. „Was brauchst du da noch einen Zauberhut?“ Flora zuckte mit den Schultern. Der Tarnumhang machte nur unsichtbar, aber er konnte einen nicht an einen anderen Ort zaubern. Es wäre also schon sehr praktisch, auch diesen Hut zu gewinnen.

      Majoranus, der in der Reihe vor Flora saß, schaukelte auf seinem Stuhl, so wie er es immer tat. Jetzt ließ er ihn weit nach hinten kippen. „Nur, dass ihr es wisst. Höchstwahrscheinlich werde ich der Gewinner dieses Zauberwettbewerbs sein.“

      „Natüüürlich“, spottete Laurus. „Wer denn sonst?“

      „Die meisten Aufgaben sind für mich doch ein Klacks. Und falls nicht ich es werde, dann einer aus meiner Bande. Piper oder Salvia. Das steht fest.“

      Flora lachte kurz auf. Majoranus blieb einfach ein Angeber.

      „Sei dir nicht so sicher, Majoranus!“, sagte Flora. „Malte, Laurus und ich sind ein sehr starkes Team. Ihr habt keine Chance gegen uns!“

image
image

      Zoff und Zauberei

      Am Nachmittag traf sich der Geheimbund zum gemeinsamen Lernen im Efeuhäuschen. Für den Zaubereiwettbewerb mussten die Hexenkinder alles über magische Tiere wissen und mit Hexengebräuen mussten sie sich auch auskennen. „Die magischen Tiere sind kein Problem“, meinte Laurus. „Da brauchen wir nichts zu lernen, immerhin helfen wir manchmal im Magischen Tierheim.“ Und mit diesen Worten flitzte Laurus auch schon nach draußen, um die Feuxe zu suchen und ein wenig mit ihnen zu spielen.

      Malte und Flora lernten aber weiter, was das Zeug hielt. Sie waren bei Kapitel 5 im Buch „Hexengebräue für Hexenkinder der vierten Schulstufe“ und probierten nacheinander alle Rezepte aus. Es blubberte im Hexenkessel abwechselnd grün, blitzblau oder tiefschwarz, und es stank so sehr, dass Flora schließlich die Fenster und Türen aufriss.

      Im gleichen Moment kam Hille angeflattert. „Ich war den ganzen Vormittag im Knorrigen Wald und habe für den Winter Fichtennadeln gesammelt“, erzählte die kleine Helfe ganz außer Atem. Sie legte ein großes Bündel ab. In Wirklichkeit war das Bündel natürlich winzig klein, nur für Hille war es groß und schwer.

      „Hast du Hunger?“, fragte Flora. Hille nickte heftig. Malte und Flora waren von der ganzen Lernerei auch ziemlich hungrig geworden.

      „Wir kochen Gemüsebällchen mit Kartoffelbrei“, bestimmte Malte, nachdem er im Küchenschrank geschaut hatte, was es dort an Vorräten gab.

      Flora wurde zum Kartoffelschälen eingeteilt. Sie dachte aber gar nicht daran, sich abzumühen. Stattdessen zeigte sie mit ihrem Zauberstab auf den Haufen Kartoffeln und sprach:

       „Legt ganz fix die Schale ab, weil ich schon so Hunger hab!“

      Schwups, lagen die Kartoffeln glatt, gelb und ohne Schale da. Die Schalen schwebten in langen Kringeln durch die Küche, vorbei an Laurus, der gerade zur Tür hereinkam, und direkt zum Komposthaufen draußen im Garten.

      Malte war ein guter Koch. Aus geschabten Karotten, Erbsen und Schafskäse formte er kleine, runde Bällchen, wälzte sie in Mehl und warf sie in die Pfanne. Dann rief er Laurus zu sich, stellte ihn an den Herd und trug ihm auf, die Bällchen zu bewachen. Doch wenig später stieß Malte Laurus zur Seite und riss ihm den Kochlöffel aus der Hand. „Kannst du nicht besser aufpassen, Laurus?“ Die Gemüsebällchen waren an einer Seite schon ein wenig verkohlt. Kopfschüttelnd wendete Malte sie in der Pfanne und schimpfte leise vor sich hin.

      „Unfähiger Trottel“, hörte Flora ihn sagen. Laurus hatte es auch gehört und er schnitt hinter Maltes Rücken eine Fratze.

      „Soll ich mich um den Kartoffelbrei kümmern?“, bot Hille schnell an. „Nein, geht am besten alle aus dem Weg“, murmelte Malte unfreundlich. Flora und Laurus sahen sich an, deckten dann aber den Tisch, ohne noch etwas zu sagen.

      Wenig später stellte Malte den Topf mit dem dampfend heißen Kartoffelbrei auf den Tisch. Drüben auf der Anrichte hockte Kringel. Als er das Essen roch, spitzte er die Ohren und bekam große Augen, denn er liebte Kartoffelbrei. Der Kater bereitete sich auf einen gekonnten Sprung vor. Eins, zwei, drei und hopp, landete er genau zwischen dem Topf und Maltes Teller.

      „Verschwinde vom Tisch!“, rief Malte und pustete Kringel an. Katzen können es nicht leiden, wenn sie angepustet werden. Kringel sprang erschrocken vom Tisch hinunter und schoss wie ein Pfeil unter den Ohrensessel.

image

      „Was ist eigentlich in letzter Zeit mit dir los, Malte?“, schimpfte Flora. „Du hast ständig schlechte Laune und nörgelst an allem herum. Und jetzt fährst du auch noch den armen Kringel an.“

      „Jaja, der arme Kringel“, gab Malte spöttisch zurück. „Was hat ein Kater auf einem Tisch verloren? Kannst du mir das mal bitte erklären? Noch dazu, wenn wir gerade essen wollen.“

      Flora rollte mit den Augen. „Kringel will eben dabei sein. Er gehört doch immerhin zu uns.“

      „Kringel ist ein Kater und Kater haben auf dem Tisch nichts zu suchen“, sagte Malte. „Er verliert überall seine ekligen Haare.“

      „Kringel hat keine ekligen Haare, sondern ein schönes weiches Kuschelfell!“, empörte Flora sich