Deutsche Erstausgabe (ePub) Oktober 2020
Für die Originalausgabe:
© 2018 by Anne Barwell
Titel der amerikanischen Originalausgabe:
»Prelude to Love«
Originalverlag:
Published by Arrangement with Dreamspinner Press LLC, 5032 Capital Circle SW, Ste 2, PMB# 279, Tallahassee, FL 32305-7886 USA
Für die deutschsprachige Ausgabe:
© 2020 by Cursed Verlag, Inh. Julia Schwenk
beloved ist ein Imprint des Cursed Verlags
Alle Rechte vorbehalten, insbesondere das der Übersetzung,
des öffentlichen Vortrags, sowie der Übertragung
durch Rundfunk und Fernsehen, auch einzelner Teile,
Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit
Genehmigung des Verlages.
Bildrechte Umschlagillustration
vermittelt durch Shutterstock LLC; iStock
Satz & Layout: Cursed Verlag
Covergestaltung: Hannelore Nistor
Druckerei: CPI Deutschland
Lektorat: Susanne Scholze
ISBN-13: 978-3-95823-851-0
Besuchen Sie uns im Internet:
www.cursed-verlag.de
Aus dem Englischen
von Tasha N. Brooks
Liebe Lesende,
vielen Dank, dass ihr dieses eBook gekauft habt! Damit unterstützt ihr vor allem die*der Autor*in des Buches und zeigt eure Wertschätzung gegenüber ihrer*seiner Arbeit. Außerdem schafft ihr dadurch die Grundlage für viele weitere Romane der*des Autor*in und aus unserem Verlag, mit denen wir euch auch in Zukunft erfreuen möchten.
Vielen Dank!
Euer Cursed-Team
Klappentext:
Musiklehrer Joel und Landschaftsgärtner Marcus sind zwei sehr unterschiedliche Männer, die sich gerade beide von einer schwierigen Trennung erholen und sich zu einem Zeitpunkt begegnen, an dem eigentlich keiner von ihnen bereit für eine neue Beziehung ist. Doch obwohl sie nicht viel gemeinsam haben, schlagen sie im Herzen des jeweils anderen genau die richtigen Saiten an. Kann das Lied ihrer Liebe trotz aller Hürden zu einer Sinfonie anwachsen oder verklingt es im monotonen Rauschen der Realität?
Für alle Musiker*innen, mit denen ich die Ehre hatte, auftreten zu dürfen.
Kapitel 1
Joel Ashcroft zuckte zusammen, als der Junge schon wieder eine falsche Note spielte. Er deutete mit seinem Bleistift auf die Tonart des Musikstückes, das auf dem Notenständer des Klaviers lag. »Was für eine Tonart ist das, Caleb?«
»G-Dur, Mr. Ashcroft.«
»Und das bedeutet?«, fragte Joel nach, als Caleb nicht weitersprach.
»Uhm…« Caleb drehte sich zu Joel um. »Ich weiß es nicht mehr.« Er dachte einen Moment lang nach. »Es bedeutet, dass alle Noten ein Kreuz haben, oder? Es tut mir leid. Ich hab's vergessen! Deshalb klingt es nicht richtig.«
Joel biss sich auf die Unterlippe und zählte langsam bis fünf, bevor er antwortete. »Du hast fast recht, aber nicht ganz. Willst du es noch einmal versuchen?«
Wie hatte dieser Junge seine Theorieprüfung mit Auszeichnung bestanden? Es war, als hätte er alles vergessen, was er vermeintlich gelernt hatte, sobald die Prüfung vorbei gewesen war.
»Oh richtig!«, rief Caleb aus. »Es bedeutet, dass alle fs ein Kreuz haben, oder?«
Joel umklammerte seinen Bleistift so fest, dass er beinahe erwartete, er würde entzweibrechen. Warum waren diese Schüler immer die letzten an Freitagnachmittagen? Das Universum machte sich lustig über ihn; da war er sich sicher. Eines Tages würde er seinen Terminplan umstellen, sodass er nach einer Woche an der Highschool nicht nach Hause kam, nur um noch ein paar Stunden damit zu verbringen, Klavierunterricht zu geben. Das Schuljahr war erst ein paar Wochen alt und er spürte bereits, wie sehr es ihn anstrengte. »Das ist richtig. Gut gemacht.«
Caleb strahlte ihn an und begann erneut zu spielen, wobei er die Unterhaltung, die sie gerade erst geführt hatten, völlig ignorierte.
Glücklicherweise verschaffte ihm ein Klingeln an der Tür eine kurze Auszeit. »Guten Abend, Mrs. Barker«, sagte Joel höflich, als er sie hereinließ. Sein Versuch, die dissonanten Töne auszublenden, die noch immer aus dem Nebenraum kamen, scheiterte kläglich. »Bitte kommen Sie rein. Wir sind fast fertig.«
»Oh«, sagte Mrs. Barker und warf einen Blick auf die Uhr. »Ich wollte mich gerade entschuldigen, dass ich zu früh bin. Sind es nicht noch zehn Minuten?«
»Wir hören heute Abend ein bisschen früher auf«, sagte Joel fest. »Wir hatten letzte Woche eine längere Stunde, um es auszugleichen.«
»Oh, ja, das stimmt.« Mrs. Barker lächelte ihn an, wobei sie geschickt ignorierte, dass die Stunde der letzten Woche länger gewesen war, weil sie ihren Sohn so spät abgeholt hatte. »Ich bin so stolz auf ihn, wissen Sie.« Sie senkte ihre Stimme, obwohl es zweifelhaft war, dass Caleb etwas anderes mitbekam als die Musik, auf die er sich konzentrierte.
Joel wünschte, er könnte sich auf etwas anderes konzentrieren.
Normalerweise hatte er viel mehr Geduld mit Caleb und er rief sich ins Gedächtnis, dass der Junge sich wirklich viel Mühe gab. Es war nicht Calebs Schuld, dass seine Mutter ihn dazu gedrängt hatte, ein Instrument zu spielen, für das er sich nicht interessierte.
»Ja, ich weiß«, sagte er. Er hatte schon einmal versucht, dieser vernarrten Mutter zu erklären, dass ihr Sohn nicht für eine Musikerkarriere geeignet war, aber sie weigerte sich stur ihm zuzuhören. »Ich habe gehört, dass die örtliche Theatergruppe gerade ein Vorsprechen für ein neues Stück hat. Sie suchen nach Schülern, die –«
»Mein Caleb wird kein Schauspieler.« Mrs. Barker warf Joel einen wütenden Blick zu. »Er ist Musiker.«
Joel seufzte. Caleb hatte ihm anvertraut, dass er gerne einmal Schauspiel ausprobieren würde. »Vielleicht denken Sie einfach mal darüber nach, hmm?«
Wie aufs Stichwort begann Caleb, die G-Dur-Tonleiter in der Mitte des Stückes zu spielen. Joel zuckte unwillkürlich zusammen, da die Tonleiter einige Töne beinhaltete, die der Komponist nicht vorgesehen hatte.
»Es gibt nichts, worüber ich nachdenken müsste.« Mrs. Barker schob sich an ihm vorbei in das Musikzimmer; ein breites Lächeln erhellte ihr Gesicht, als sie ihren Sohn am Klavier sitzen sah.
»Deine Mum ist hier«, sagte Joel. »Wir sehen uns nächste Woche, Caleb.«
Der Junge begann, seine Noten einzupacken, und Joel machte sich ein paar Notizen zur Stunde dieses Tages in sein Notizbuch. Sein Freund Darin hatte ihm einmal gesagt, dass es gut war, dass niemand seine Handschrift lesen konnte, wenn man manche Kommentare bedachte, die er sich notierte.
»Danke für die Stunde, Mr. Ashcroft«, sagte Caleb höflich. »Bis nächste Woche.«
»Bis nächste Woche, Joel«, sagte Mrs. Barker, als hätte ihre kurze Unterhaltung nie stattgefunden. »Sie wissen, dass ich mich sehr gerne mit Ihnen treffe, wenn Sie seine Fortschritte besprechen möchten, oder?« Sie zwinkerte ihm zu.
Joel biss sich auf die Lippe, bevor er antwortete. »Ich wünsche Ihnen eine schöne Woche, Mrs. Barker«, sagte