In Christus gesegnet. Arend Remmers. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Arend Remmers
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Документальная литература
Год издания: 0
isbn: 9783892875826
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gegen uns hat überströmen lassen, hat Er uns gleichzeitig oder in Verbindung damit alle Weisheit und Einsicht geschenkt, denn bei der Beschäftigung mit diesen Dingen ist Verständnis notwendig. Es geht hier also nicht um Gottes Weisheit und Einsicht, sondern um unser Verständnis Seiner Gnade und Seines Tuns. Ein wenig später erbittet Paulus für die Gläubigen in Ephesus die Gabe des Geistes der Weisheit und Offenbarung in der Erkenntnis Gottes (Vers 17), und in Kolosser 1,9 betet er, dass die Gläubigen „mit der Erkenntnis seines Willens in aller Weisheit und geistlicher Einsicht“ erfüllt sein möchten.

       Verse 9 und 10: Indem er uns kundgetan hat das Geheimnis seines Willens, nach seinem Wohlgefallen, das er sich vorgesetzt hat in sich selbst für [die] Verwaltung der Fülle der Zeiten: alles unter ein Haupt zusammenzubringen in dem Christus, das, [was] in den Himmeln und das, [was] auf der Erde [ist], in ihm,

      Hier wird unser Blick auf die Erde gerichtet. Bisher waren wir mit himmlischen Dingen beschäftigt, aber Gott hat auch ein Ziel mit der Erde, wobei der Herr Jesus ebenfalls im Mittelpunkt steht. Christus wird im Tausendjährigen Reich Himmel und Erde miteinander verbinden durch Seine Herrschaft über alle Werke Seiner Hände. Er wird dann das Haupt über alles sein. Diese Tatsache ist bereits im Alten Testament offenbart. In Psalm 2 heißt es in Vers 7: „Vom Beschluss will ich erzählen: Der Herr hat zu mir gesprochen: Du bist mein Sohn, heute habe ich dich gezeugt“ – das ist der Herr Jesus als Mensch auf der Erde. Dann folgen die an Ihn gerichteten Worte Gottes: „Fordere von mir und ich will dir zum Erbteil geben die Nationen, und zum Besitztum die Enden der Erde. Mit eisernem Zepter wirst du sie zerschmettern...“ Warum ist das so wichtig? Weil Gott auch in dieser Hinsicht gerecht ist und es nicht dabei belassen wird, dass Sein Sohn auf der Erde nur verachtet und verworfen war, so wie Er es heute noch ist. Die Weltgeschichte wird damit enden, dass Christus tausend Jahre als absoluter Herrscher in Frieden und Gerechtigkeit regieren und auch als solcher akzeptiert werden wird. Darum geht es an dieser Stelle. Welch ein vollkommenes Gleichgewicht herrscht im Ratschluss Gottes sowohl bezüglich der Zeit als auch der Ewigkeit!

      Doch wenn dies bereits im Alten Testament bekannt war, wie kann es dann hier als Geheimnis bezeichnet werden? In Psalm 2 haben wir von den Nationen und den Enden der Erde gelesen. In Psalm 8, wo wir den Herrn Jesus als Sohn des Menschen sehen, wird von allen Werken Seiner Hände gesprochen. Aber in Epheser 1,10 ist nicht nur von den Dingen auf der Erde, sondern auch von denen in den Himmeln die Rede. Das finden wir im Alten Testament noch nicht ausdrücklich. Doch das Wesentliche ist, dass die Versammlung Gottes, die aus allen wahren Gläubigen besteht und der Leib Christi ist, die Fülle dessen, der selbst alles in allem erfüllt (Vers 23), mit dem König verbunden sein wird. Das wurde noch nicht im Alten Testament offenbart, sondern erst im Neuen Testament. Der Herr Jesus wird nicht allein, sondern in Gemeinschaft mit Seinen Heiligen herrschen. Das ist das Geheimnis, das in der Zeit des Alten Testaments noch verborgen, jetzt aber offenbart ist.

      Es handelt sich bei diesem Geheimnis um „die Verwaltung der Fülle der Zeiten“ (Vers 10). Die Ewigkeit wird nie die „Fülle der Zeiten“ genannt. Es ist die letzte Zeit, die alle anderen Zeiten zusammenfasst und beendet, das Tausendjährige Reich. Die Herrschaft Christi ist die „Verwaltung der Fülle der Zeiten“. Dann wird alles unter ein Haupt zusammengebracht oder durch ein Haupt zum Abschluss gebracht werden – eigentlich „behauptet“, ein Verb, das es im Deutschen gar nicht gibt – in Christus: Er wird an oberster Stelle stehen und das Haupt sein über alles, was in den Himmeln und auf der Erde ist. An anderen Stellen wird auch das, was „unter der Erde ist“, erwähnt (vgl. Phil 2,10), hier jedoch nicht, weil es hier um den Segen geht.

      Das Erbteil

      Mit Vers 11 beginnt der dritte Teil dieses Abschnitts, in dem uns gezeigt wird, dass wir neben den ewigen auch zeitliche Segnungen besitzen, die ebenfalls ihren Ursprung in Christus haben.

       Vers 11: In dem wir auch ein Erbteil erlangt haben, die wir zuvorbestimmt sind nach [dem] Vorsatz dessen, der alles wirkt nach dem Rat seines Willens,

      In dem verherrlichten Christus haben wir ein „Erbteil erlangt“ [oder: „sind wir zu Erben gemacht“]. Dieses Erbteil hängt mit dem Tausendjährigen Reich zusammen. Der Herr Jesus ist der Erbe aller Dinge, die Er als ewiger Sohn und Schöpfer besaß, auf die Er aber als Mensch durch Seinen Tod und Seine Auferstehung das Anrecht erworben hat (vgl. Heb 1,2). Gott hat sie Ihm, der sich bei Seiner Menschwerdung aller Seiner Herrlichkeit entäußerte und sich zu nichts machte, als Mensch gleichsam zurückgegeben (vgl. Phil 2,6–11). Im Tausendjährigen Reich wird Christus dieses Anrecht zur Ausübung bringen. Nicht nur an Seiner Stellung im Himmel, sondern auch der bezüglich der Erde haben wir Anteil. Deshalb wird hier nicht von dem Erbteil des Herrn Jesus gesprochen, obwohl dies so ist, sondern davon, dass wir ein Erbteil in Ihm empfangen haben (vgl. z. B. Röm 8,17). Außer zur in Vers 5 erwähnten Sohnschaft sind wir auch hierzu „zuvorbestimmt nach dem Vorsatz dessen, der alles wirkt nach dem Rat seines Willens“.

       Vers 12: Damit wir zum Preise seiner Herrlichkeit seien, die wir zuvor auf den Christus gehofft haben;

      An diesem Punkt macht Paulus nun einen Unterschied zwischen den ehemaligen Juden und den Nationen. Alle Gläubigen sind gleichermaßen gesegnet und sollen zum Lob der Herrlichkeit Gottes sein, aber nur von Angehörigen des alttestamentlichen Volkes Gottes konnte gesagt werden, dass sie „zuvor auf den Christus gehofft“ hatten. Die Nationen hatten nicht auf Ihn gehofft, sie waren ohne Gott und ohne Hoffnung in der Welt (Kap. 2,12). Aber alle Juden hofften und hoffen auf den Gesalbten (hebr. Maschiach, gräzisiert Messias, griech. Christus). Der treue Überrest wartete jedoch nicht nur auf Erlösung, sondern nahm den von der Masse des jüdischen Volkes verworfenen Erlöser auch an, und dazu konnte Paulus sich zählen. Die Übrigen sind von Gott verhärtet worden, bis in der Endzeit eine erneute Erwartung der Erscheinung des einst verworfenen Christus unter den Juden aufkommen wird (Röm 11,7. 25. 26).

       Vers 13: In dem auch ihr, nachdem ihr gehört habt das Wort der Wahrheit, das Evangelium eures Heils – in dem ihr auch, nachdem ihr geglaubt habt, versiegelt worden seid mit dem Heiligen Geist der Verheißung,

      Von dem Augenblick, als der Herr Jesus gekommen war und Sein Evangelium verkündigt wurde, konnten jedoch auch die Nationen daran teilhaben. In Vers 13, wo jetzt auch die Gläubigen aus den Nationen angesprochen werden, werden uns die drei Schritte gezeigt, die zur Errettung der Seele führen:

      1 „Nachdem ihr gehört habt das Wort der Wahrheit, das Evangelium eures Heils“. Das „Wort der Wahrheit“ zeigt uns die Seite Gottes. Sein Wort ist die Wahrheit (Joh 17,17). Nur die Bibel enthält die Wahrheit über Gott und Seine Gedanken, über den Zustand des verlorenen Menschen und den einzigen Weg zur Errettung. Das „Evangelium eures Heils“ ist die uns zugekehrte Seite. Die gute Botschaft, durch die der Mensch errettet wird, wird seit nahezu zweitausend Jahren in der Welt verkündigt. Viele haben sie gehört; doch das Hören allein hilft nicht.

      2 „Nachdem ihr geglaubt habt“. Der Glaube ist notwendig. Er ist der einzige Weg zur Annahme des Wortes der Wahrheit, des Evangeliums unseres Heils. Paulus sagte dem Kerkermeister in Philippi: „Glaube an den Herrn Jesus, und du wirst errettet werden“ (Apg 16,31). Es ist so einfach. Man sagt oft: Ich kann nicht glauben, meint aber in Wirklichkeit: Ich will nicht glauben. Kein Mensch kann sagen: Ich kann nicht glauben. Wenn Gott will, dass alle Menschen errettet werden, kann der Mensch nicht sagen: Ich kann es nicht. Gott erwartet nichts Unmögliches von Seinen Geschöpfen.

      3 „In dem ihr auch, nachdem ihr geglaubt habt, versiegelt worden seid mit dem Heiligen Geist der Verheißung“. Jeder, der das Wort der Wahrheit, das Evangelium des Heils, geglaubt hat, wird danach mit dem Heiligen Geist versiegelt (vgl. Kap. 4,30; 2. Kor 1,22). Es ist Gottes ‚Stempel' oder ‚Eigentumsvermerk' auf dem Gläubigen: Du bist mein! Da der Herr Jesus Seinen Jüngern das nahe Kommen des Heiligen Geistes angekündigt hat, wird Er der Heilige Geist der Verheißung genannt (Lk 24,49; Joh 14,16ff.; Apg 1,4. 5).

      Vers 14: Der [das] Unterpfand unseres Erbes ist, zur Erlösung des erworbenen Besitzes, zum Preise seiner Herrlichkeit.