In Christus gesegnet. Arend Remmers. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Arend Remmers
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Документальная литература
Год издания: 0
isbn: 9783892875826
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zubereitet sind zum Verderben, von denen, die errettet werden jedoch, dass Gott sie als Gefäße der Begnadigung zur Herrlichkeit zuvorbereitet hat.

      Für den Verstand des natürlichen Menschen scheint hierin ein Widerspruch zu liegen, mit dem er sich nicht abfinden kann. Doch für den Glauben gibt Gottes Wort in Jesaja 55,8. 9 eine einfache Antwort: „Denn meine Gedanken sind nicht eure Gedanken, und eure Wege sind nicht meine Wege, spricht der Herr. Denn wie der Himmel höher ist als die Erde, so sind meine Wege höher als eure Wege und meine Gedanken als eure Gedanken.“ Die Weisheit Gottes steht unendlich hoch über unserer schwachen Erkenntnis. Doch gibt Er uns in Seinem Wort Einblicke in Seinen Ratschluss, den Er in der Ewigkeit vor Erschaffung der Welt bezüglich derer, die Er einmal erlösen wollte, gefasst hat. Wenn wir uns damit beschäftigen, werden wir mit dem Apostel Paulus zu dem Schluss kommen: „O Tiefe des Reichtums, sowohl der Weisheit als auch der Erkenntnis Gottes! Wie unerforschlich sind seine Gerichte und unergründlich seine Wege! Denn wer hat den Sinn des Herrn erkannt oder wer ist sein Mitberater gewesen? Oder wer hat ihm zuvor gegeben, und es wird ihm vergolten werden? Denn von ihm und durch ihn und für ihn sind alle Dinge; ihm sei die Herrlichkeit in Ewigkeit! Amen.“ (Röm 11,33–36).

      „Heilig und untadelig in Liebe“

      Jetzt wird uns eine wunderbare Segnung mitgeteilt: „dass wir heilig und untadelig seien vor ihm in Liebe“. Dies war das Ziel der göttlichen Auserwählung. Wenn die Auserwählung uns einen der Schritte zum göttlichen Segen zeigt, sehen wir in den Worten „heilig und untadelig vor ihm in Liebe“ einen Teil dieses Segens, der uns zuteil geworden ist. Wir sind für Gott beiseite gesetzt und ohne Flecken, und zwar nicht erst im Himmel, sondern jetzt schon. In Vollkommenheit trifft dies nur auf Gott selbst zu. Es sind Wesenszüge Gottes, der zu rein von Augen ist, um Böses zu sehen, der aber auch Liebe ist (Hab 1,13; vgl. 1. Joh 1,5; 4,8. 16). Wenn diese Züge bei uns gesehen werden, ist also die Natur Gottes in uns. Es gibt viele Stellen, die davon sprechen. Johannes sagt, dass wir aus Gott geboren sind, und Petrus, dass wir praktisch der göttlichen Natur teilhaftig werden (Joh 1,13; 2. Pet 1,4). Darin kommt unser Kindschaftsverhältnis zu Gott zum Ausdruck. Die auf jeden Gläubigen zutreffenden Worte „heilig und untadelig in Liebe“ enthalten eine geistliche, himmlische Segnung, die wir nicht ergründen können. Wir können nur staunend anbeten, dass es im Herzen Gottes war, ehemalige Sünder und Feinde Gottes in einer solchen Weise umzugestalten.

       Vers 5: Und uns zuvorbestimmt hat zur Sohnschaft durch Jesus Christus für sich selbst, nach dem Wohlgefallen seines Willens,

      Doch sind wir nicht nur Kinder Gottes, sondern auch Söhne des Vaters (vgl. die Worte „Gott und Vater“ in Vers 3). Der ewige Ratschluss Gottes besteht nicht nur in Seiner Vorkenntnis und Auserwählung derer, die an Seinen Sohn glauben, sondern er umfasst auch ihre Vorbestimmung zu einem wunderbaren, ewigen Teil.

      Wozu sind wir, die Gläubigen der jetzigen Zeit, nun von Gott zuvorbestimmt? Nicht zur Vergebung der Sünden und nicht zur Errettung vom ewigen Gericht. So groß und herrlich dies an sich bereits ist, ist es doch nichts anderes als die Vorbedingung zu unserem wirklichen ewigen Teil, das der Apostel Paulus uns hier erklärt. Der Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus hat uns „zuvorbestimmt zur Sohnschaft durch Jesus Christus für sich selbst, nach dem Wohlgefallen seines Willens“ (vgl. Röm 8,29). Ganz einfach ausgedrückt besagen diese gewaltigen Worte nichts Geringeres, als dass Gott solch ein Wohlgefallen an Seinem geliebten Sohn hat, dass Er Sein Haus, das Vaterhaus im Himmel, für alle Ewigkeit mit Erlösten füllen möchte, die Ihm gleichen! Der ewige Sohn im Schoß des Vaters ist das Vorbild für diese ‚Stellung von Söhnen', wie das Wort Sohnschaft auch wiedergegeben werden kann. Was für eine anbetungswürdige Gnade ist unwürdigen, verlorenen Sündern doch dadurch zuteil geworden!

      Aber in Wirklichkeit geht es dabei nicht nur um uns, sondern um Gott, der uns „durch Jesus Christus für sich selbst“ zur Sohnschaft zuvorbestimmt hat. Wie wenig denken wir daran, dass Gott aus uns etwas für sich gemacht hat, woran Er Seine Freude hat. Alles hat jedoch sein Zentrum in dem Herrn Jesus.

       Vers 6: Zum Preise [der] Herrlichkeit seiner Gnade, womit er uns begnadigt hat in dem Geliebten,

      Gott steht hier vor uns als Derjenige, der als Einziger immer in vollkommener Übereinstimmung mit dem „Wohlgefallen seines Willens“ handeln kann und handelt (Vers 5). Der Ursprung Seines Tuns mit uns ist also nicht unsere Not, unsere Sünde, sondern Sein ewiger Wille, der die absolute Autorität ist. Alles, was hier beschrieben wird, hat Er nach dem Wohlgefallen, der Freude Seines Willens getan, und zwar mit dem Ziel, die „Herrlichkeit seiner Gnade“ herauszustellen. Die Gnade ist die besondere Form der Liebe Gottes zu solchen, die sie nicht verdient haben. Damit wird auch der Blick auf uns als deren Gegenstände gerichtet. Die „Herrlichkeit Seiner Gnade“ weist uns dabei auf die unermessliche Größe des Ratschlusses Gottes hin, der sich in Gnade verherrlichen, das heißt, alle Seine herrlichen Wesenszüge darin offenbaren wollte.

      Wir sind „begnadigt [oder: angenehm gemacht] in dem Geliebten“, dem Herrn Jesus, dem Geliebten Seines Gottes und Vaters. Was für ein wunderbares Blickfeld tut sich da vor uns auf! Viele Menschen – sogar Gläubige – stellen sich Gott nur als unerbittlichen, strengen und strafenden Richter vor, der uns verdammen muss, vor dem der Herr Jesus uns jedoch in Seiner Gnade gerettet hat, indem Er am Kreuz für uns als Mittler eingetreten ist. Hier haben wir jedoch die wahre Darstellung von Gott: Er selbst ist es, der den Sohn Seiner Liebe als Mittler zu uns Sündern herabgesandt hat, um uns in Ihm zu begnadigen (vgl. Kol 1,13; 1. Tim 2,5)! Derjenige, der uns auf Grund Seiner Heiligkeit und Gerechtigkeit für ewig hätte bestrafen müssen, ist Derselbe, der in Seinem Erbarmen den geliebten Sohn für uns hingegeben und uns in Ihm begnadigt hat. Das Ausmaß unserer Begnadigung kommt einerseits in dem Zusatz „in dem Geliebten“, andererseits aber in dem Verb selbst zum Ausdruck, das auch den Gedanken enthält, dass wir ‚angenehm gemacht' sind. Gott hat uns nicht nur Seine unermessliche und unverdiente Gnade erwiesen, sondern kann uns jetzt „in dem Geliebten“ mit göttlichem Wohlgefallen betrachten. Wenn Er uns sieht, sieht Er zunächst Seinen Sohn! Alles, was wir geworden sind und besitzen, haben wir „in dem Geliebten“.

       Vers 7: In dem wir die Erlösung haben durch sein Blut, die Vergebung der Vergehungen, nach dem Reichtum seiner Gnade,

      Nun kommen wir zum Mittelpunkt des Abschnitts. Nur hier wird etwas darüber gesagt, was wir nötig hatten. Im Brief an die Römer werden in den ersten Kapiteln ausführlich unsere eigene Not und unser Zustand des Verlorenseins beschrieben. Wenn, wie wir schon mehrfach gesehen haben, der Brief an die Epheser uns in erster Linie Gottes Seite vorstellt, bei der Christus das Zentrum ist, so ist es doch erforderlich, dass wir darüber hinaus an unsere Erlösungsbedürftigkeit erinnert werden. In Christus und durch Sein Blut haben wir die Erlösung empfangen. Erlösung (griech. apolytrosis) bedeutet ursprünglich ‚Freikauf durch Zahlung eines Lösegeldes'. Das ‚Lösegeld' für uns (griech. lytron, vgl. Mt 20,28) hat der Herr Jesus bezahlt. Der Opfertod des geliebten Sohnes des Vaters, der am Kreuz von Golgatha Sein Leben hingeben und Sein Blut fließen lassen musste, war notwendig, damit wir erlöst werden konnten. Die Vergebung der Vergehungen ist ein Teil des Werkes des Herrn Jesus. Doch sie steht hier als einziges Kennzeichen der Erlösung vor uns, die an sich ja viel weiter geht (vgl. Vers 14). Welch ein Preis ist das Blut Christi! Wie viel wird im Neuen Testament vom Blut des Herrn Jesus gesagt! Es ist das kostbare Blut des Lammes ohne Fehl und ohne Flecken (1. Pet 1,19), in dem wir von unseren Sünden gewaschen sind (Off 1,5), und durch das wir auch erlöst, das heißt, freigekauft sind aus der Gefangenschaft Satans, und durch das wir Gott nahe gebracht worden sind (Eph 2,13). Lasst uns dankbar sein für das, was Er für uns getan hat!

      Gottes Tun mit uns entspricht dem „Reichtum seiner Gnade“ und weist uns auf die unermessliche Fülle der Seiner Gnade zu unserer Segnung hin. Die „Herrlichkeit seiner Gnade“, die in Vers 6 genannt wird, lenkt unseren Blick auf Ihn als den Ursprung der Gnade, und führt zur Anbetung, denn es heißt dort ja: „zum Preise der Herrlichkeit seiner Gnade“. Der „Reichtum seiner Gnade“ dagegen zeigt uns das ganze Ausmaß der göttlichen Gnade zu unseren Gunsten und macht uns dankbar.

       Vers 8: Die er gegen uns hat überströmen