In Christus gesegnet. Arend Remmers. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Arend Remmers
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Документальная литература
Год издания: 0
isbn: 9783892875826
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dieser Segnungen, die uns mit tiefer Dankbarkeit und Anbetung erfüllen:

      1 Aus Geschöpfen, die in Sünde und Finsternis waren, sind geliebte Kinder Gottes geworden, die „heilig und tadellos vor ihm in Liebe“ stehen, das heißt, sittlich Seinem Wesen entsprechen (Kap. 1,4; 5,1).

      2 An die Stelle des alten Menschen ist der neue Mensch getreten, „der nach Gott geschaffen ist in wahrhaftiger Gerechtigkeit und Heiligkeit“ (Kap. 4,24).

      3 Wir sind zuvorbestimmt zur Sohnschaft für Gott selbst durch Jesus Christus (Kap. 1,5).

      4 Wir sind versiegelt worden mit dem Heiligen Geist, der zugleich das Unterpfand unseres Erbes und unser Leiter und unsere Kraftquelle ist (Kap. 1,13.14; 2,16; 3,16).

      5 Wir haben im Herrn Jesus „den Zugang durch einen Geist zu dem Vater“ (Kap. 2,18; 3,12).

      6 Wir stehen nicht als zerstreute Kinder Gottes da, sondern sind „wohl zusammengefügt“ zum Haus Gottes und zum Leib Christi (Kap. 2,21.22; 4,4. 16) und bilden gemeinsam die Braut Christi (Kap. 5,25–33).

      7 Durch Glauben dürfen wir bereits jetzt „mitsitzen in den himmlischen Örtern in Christus Jesus“; Sein Platz in der Herrlichkeit ist auch unser Platz (Kap. 2,6)!

       Vers 4: Wie er uns auserwählt hat in ihm vor Grundlegung [der] Welt, dass wir heilig und untadelig seien vor ihm in Liebe;

      Den Ursprung von allem sehen wir in den folgenden Versen, wo wir zwei Dinge finden, einerseits einige dieser Segnungen, in der Hauptsache jedoch das, was notwendig war, damit wir sie empfangen konnten. Oft werden diese Verse so aufgefasst, als ob sie die Segnungen beschrieben. Aber das ist nur teilweise der Fall. In der Hauptsache werden uns die Schritte oder Vorbedingungen aufgezeigt, die notwendig waren, damit wir überhaupt Empfänger dieser geistlichen und himmlischen Segnungen werden konnten, die Gott in Seinem Herzen hatte. Wir finden in diesem Abschnitt drei wichtige Punkte, die uns sowohl die Segnungen als auch den Weg dahin zeigen. In Vers 4 heißt es: „wie er uns auserwählt hat in ihm vor Grundlegung der Welt, dass wir heilig und untadelig seien vor ihm in Liebe“.

      Hier vertieft sich unser Blick in das Herz Gottes. Was wir als Christen empfangen haben, ist nicht nur das Ergebnis der Barmherzigkeit Gottes mit den Menschen, sondern es hat seinen Ursprung in der Ewigkeit vor Grundlegung der Welt, das heißt, bevor der Grundstein der Schöpfung gelegt oder irgendetwas erschaffen wurde. Das Wort „wie“ zeigt, dass es sich nicht um eine erklärende Ergänzung des vorigen Satzes handelt, sondern um eine parallele Aussage. Wir sind gesegnet, aber nicht dadurch, dass wir auserwählt sind, sondern unsere Segnungen sind in voller Übereinstimmung mit allem, was Gott mit uns getan hat.

      Auserwählt

      Der eingeborene Sohn im Schoß des Vaters war zwar von Ihm als das Lamm zuvorerkannt, das Ihn durch das Sühnungswerk vollkommen verherrlichen und Sein Blut als Preis unserer Erlösung geben sollte. Aber beachten wir: Er wurde nicht auserwählt, denn wer anders als Er hätte den Ratschluss und Vorsatz des Vaters erfüllen können? Als Mensch auf der Erde wurde Er jedoch bereits im Alten Testament als der Auserwählte Gottes angekündigt: „Siehe, mein Knecht, den ich stütze, mein Auserwählter, an welchem meine Seele Wohlgefallen hat“ (Jes 42,1; vgl. Mt 12,18; Lk 23,35; 1. Pet 2,4.6). Er war von allen Menschen seit Adam der Einzige, dessen ganzes Leben eine einzige Verherrlichung Gottes war, der von den Menschen verworfene, bei Gott aber auserwählte und kostbare lebendige Stein.

      Mit der Vorkenntnis Gottes ist jedoch die Auserwählung aller derer verbunden, die einmal vereint mit dem Herrn Jesus, ihrem Erlöser und Herrn, in der Herrlichkeit ewige Freude in Gemeinschaft mit Gott, dem Vater, genießen werden. Denn wie Petrus gleich zu Anfang seines ersten Briefes schreibt, geschah unsere Auserwählung „nach Vorkenntnis Gottes“.

      Gott hatte auch die Patriarchen Abraham, Isaak und Jakob sowie das irdische Volk Israel auserwählt. Diese Auserwählung bezog sich auf ihr Verhältnis zu den anderen Völkern der Erde (vgl. 5. Mo 7,6–8; Jes 43,20; Apg 13,17). Ebenso wird der zukünftige gläubige Überrest Israels aus den Auserwählten des irdischen Gottesvolkes bestehen, die die Segnungen des Tausendjährigen Reiches auf der Erde genießen werden (Mt 24,22. 24. 31). Die Bibel spricht sogar von auserwählten Engeln, die im Gegensatz zu denen gesehen werden, die sich gegen Gott empört haben (1. Tim 5,21).

      Doch im Brief an die Epheser, der die persönlichen und gemeinsamen Segnungen derer, die an den Herrn Jesus glauben, beschreibt, wird uns mitgeteilt, dass wir bereits vor Grundlegung der Welt auserwählt sind. Die herrliche Darstellung am Anfang des Epheserbriefes beginnt mit einem Lobpreis Gottes, des Vaters, der uns in Christus mit jeder geistlichen Segnung in den himmlischen Örtern gesegnet hat. In Ihm, den der Vater vor Grundlegung der Welt liebte und als Opferlamm zuvorerkannte, sind wir vor Grundlegung der Welt auserwählt. Unsere Segnungen sind also nicht nur das Ergebnis der Barmherzigkeit Gottes gegenüber verlorenen Sündern, sondern beruhen auf einem Beschluss, den Er bereits gefasst hatte, ehe die Welt existierte und ehe einer von uns geboren war oder eine einzige Sünde begangen hatte. Er hat uns dazu auserwählt, in vollkommener Übereinstimmung mit Seinem Wesen, das Licht und Liebe ist, ewig bei Ihm zu sein. Ursprung und Ziel dieser göttlichen Auserwählung liegen also außerhalb der Schöpfung. Unsere ewige Auserwählung in Verbindung mit Christus steht also in einem gewissen Gegensatz zur Auserwählung des irdischen Volkes Gottes für diese Erde. Das Tausendjährige Reich, in dem Israel als Volk die hervorragende Rolle spielen wird, ist „bereitet von Grundlegung der Welt an“ (Mt 25,34), während wir auserwählt sind „vor Grundlegung der Welt“.

      Die Auserwählung hat nicht nur für die Ewigkeit Bedeutung, sondern ist bereits in der Gegenwart eine große Ermunterung, was wir zum Beispiel daran erkennen können, dass Gläubige in Gottes Wort als „Auserwählte“ oder „Miterwählte“ bezeichnet werden (Röm 16,13; 1. Pet 5,13). Paulus erinnert Titus daran, dass die Auserwählten Gottes einen wunderbaren Glauben besitzen (Tit 1,1), und die Römer ermuntert er mit dem Zuruf: „Wer wird gegen Gottes Auserwählte Anklage erheben?“ (Röm 8,33).

      Wer sind nun diejenigen, die Gott auserwählt hat? Nach Jakobus 2,5 sind es die weltlich Armen, die in der Welt verachtet sind, und nach 1. Korinther 1,26–29 ist es das Törichte, das Schwache, das Unedle und das Verachtete der Welt. Das heißt natürlich nicht, dass es nicht auch andere Fälle gäbe. Aber diese Aussagen des Wortes Gottes machen es doch sehr deutlich, dass nicht die Eigenschaften oder Fähigkeiten der Auserwählten zu ihrer Annahme bei Gott führten, sondern dass es einzig und allein Seine unumschränkte souveräne Gnade war, die sie dazu auserwählt hat, in alle Ewigkeit heilig und tadellos vor Ihm in Liebe zu sein.

      Dadurch, dass man weitergeht, als Gottes Wort es zulässt, werden die Vorkenntnis, die Auserwählung und die Vorbestimmung manchmal in einen falschen Zusammenhang gestellt. Wir dürfen jedoch nicht über das, was Gottes Wort uns offenbart, hinausgehen. Darin finden wir zwar wunderbare Aussagen über die ewigen Gedanken Gottes bezüglich derjenigen, die einmal bei Ihm in der Herrlichkeit sein werden, aber keine einzige Stelle über eine ewige Vorbestimmung anderer Menschen zur Verdammnis! Alle, die verloren gehen, werden