„Hab’ Vertrauen in dich selbst, Hektor“, unterbricht sie mich. „Du wirst den richtigen Weg gehen, dessen bin ich mir sicher. Aber sei stets auf der Hut.“
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Nach dem Gespräch mit Großmutter Silva denke ich noch lange darüber nach, was sie genau gemeint hat und was sie von mir erwartet. Ich hasse die Menschen und werde nicht mein Leben für sie riskieren, daran hat sich nichts geändert.
Am darauffolgenden Tag versuche ich mehr denn je, mich in die Gemeinschaft der Zentauren einzubringen und nicht an Lilaja und die Menschen zu denken. Ich habe beschlossen, sie heute nicht zu besuchen und verbringe stattdessen viel Zeit mit Nox. Dieser merkt jedoch schon bald, dass ich ständig mit den Gedanken woanders bin. Am Nachmittag trainieren wir gerade mit unseren Bögen, als ich seinen bohrenden Blick auf mir spüre.
„Was ist eigentlich los mit dir, Hektor?“, fragt er mich, als ich zum dritten Mal mein Ziel verfehle.
„Was soll denn los sein?“, frage ich schroffer, als beabsichtigt und rudere sofort zurück. „Entschuldige, ich bin vermutlich einfach nur müde.“
Nox nickt verständnisvoll und wir beschließen, das Training für heute sein zu lassen.
„Hey“, sagt er, als wir uns vor meinem Zelt verabschieden. „Du weißt doch, dass du mir alles erzählen kannst, oder?“
Das nicht, lieber Nox, denke ich wehmütig, als ich dankbar nicke. „Natürlich. Aber ich bin wirklich nur müde.“
Am Abend wandere ich ruhelos meinem Zelt hin und her und weiß nicht, was ich tun soll. Ich bin wütend auf Lilaja, weil sie mich in diese Sache mit hineingezogen und mir keine Wahl gelassen hat. Sie weiß, wie sehr ich die Menschen hasse und dass ich mir mit der Geschichte meines Bruders noch weniger einen Fehler erlauben darf, als jeder andere. Auf der anderen Seite plagt mich das schlechte Gewissen, weil ich sie als Freund im Stich lasse. Vielleicht sollte ich mich darauf fokussieren, den Menschen um Lilajas Willen zu helfen und meinen Groll ihr zuliebe beiseite zu schieben? Ich bin völlig hin und hergerissen, weil ich nicht sicher bin, ob ich das kann. Sobald ich an die beiden Menschen denke, überfällt mich wieder diese unbändige Wut und ich kann nicht mehr klar denken. Irgendwann muss ich wohl eingeschlafen sein, denn ich schrecke im Morgengrauen auf und fasse endlich einen Entschluss. Ich hoffe nur, ich werde es nicht bereuen …
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