Die vier Lupen und das gestohlene Lied. Eva Bartholomé. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Eva Bartholomé
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Книги для детей: прочее
Год издания: 0
isbn: 9783960743927
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Das heißt, das Alibi von Frau Derbe ist bestätigt“, schoss sie los.

      „Okay“, meinte Toni. „Ich glaub, Mozart verbirgt noch irgendetwas, aber ich weiß nicht, was. Wenn ihr kommt, machen wir erst einmal Feierabend, einverstanden? Es ist schon Zeit fürs Abendessen.“

      Sophie stimmte ihm zu und die Unterhaltung wurde beendet. Jenny war mit einem riesengroßen Burger wiedergekommen und Toni informierte sie: „Wenn die anderen kommen, besprechen wir das morgige Programm und gehen dann nach Hause, okay?“

      Jenny war einverstanden und nickte. Sie schloss tief durchatmend die Augen. Ihr Kopf brummte und blitzschnell tauchte das Bild ihrer Attacke gegen Toni vor ihrem inneren Auge auf. Es schien ihr, als sei ihr Gehirn vollkommen leer, als könne sie nicht mehr denken und sie versuchte angestrengt, das unbemerkt zu lassen.

      „Alles klar?“, fragte Toni besorgt.

      „Ja, ja“, versicherte sie hastig. „Nein, nichts ist klar“, schrie ihre innere Stimme erregt, doch sie ließ sich nicht ins Handwerk pfuschen. Sie würde ihm nie und nimmer sagen, dass ihr ihr Verhalten leidtat, auch wenn es so war. Er würde dann bloß noch aufgeblasener, als er eh schon war. Nein, das stimmte nun auch nicht. Jenny versuchte, alle Gedanken aus ihrem Kopf zu verbannen, um ihn leer zu bekommen, wobei sie Sekunden davor noch gedacht hatte, er würde leer sein … solche Sachen brachten sie aus der Ruhe.

      „Okay.“ Toni gab sich zufrieden, um nicht noch mehr Streit zu verursachen. Als er endlich Sophie und Freddy kommen sah, hellte sich seine Miene auf und auch Jenny rappelte sich auf, um die beiden zu begrüßen.

      „Hey!“ Das war Freddy.

      „Na, wie war‘s?“

      „Na ja …“ Sophie und Freddy lachten.

      „Haste meinen Burger?“ Freddy zeigte auf seinen Bauch. „Der hat Hunger, weiß du“, lachte er und nahm den Kalorienklumpen dankbar entgegen.

      „Morgen müssen wir noch mal mit Herrn Mozart reden. Ich habe das Gefühl, er verbirgt etwas“, fing Toni wieder an über das Wesentliche zu reden.

      „Ja, da hast du recht“, stimmte Sophie zu. „Und vielleicht noch mit einigen seiner Fans.“

      „Richtig. Ich bin immer noch der Meinung, Mozart war es nicht. Aber dass er Infos haben könnte, das kann ich mir vorstellen“, gab Freddy seinen Senf dazu.

      „Gut, dann wünsch ich euch allen eine gute Nacht! Wie wär es mit morgen um 10 Uhr hier?“ Toni schaute fragend in die Runde.

      „Klar, von mir aus, ist ja schließlich Samstag“, nickte Freddy.

      „Ja, ist recht.“ Sophie war ebenfalls einverstanden.

      „Sicher“, meinte Jenny.

      Die vier Lupen packten ihre Sachen zusammen. Freddy winkte. „Ich geh schon mal“, erklärte er. „Schlaft schön!“

      „Ja, du auch“, rief Jenny ihm hinterher, „und lass dir den Burger schmecken!“

      „Tschau“, rief Toni lächelnd und die beiden Mädchen winkten freundlich und verabschiedeten sich ebenfalls voneinander.

      Jenny seufzte. Sophie war eine gute Freundin, vielleicht ein bisschen viel am Computer, aber ansonsten … Freddy hatte immer irgendwas, das Jenny zum Lachen brachte. Es war einfach toll, immer wenn er da war, entfuhr ihr ein Lachen. Er war ein witziger, netter Kerl, etwas verfressen, aber das machte ja nichts. Toni war ziemlich schlau, aber er tat immer auf ganz cool. Er war ein bisschen angeberisch und eingebildet, aber das war sie gewöhnt. Na ja, eigentlich fand sie ihn ja süß, nett und unvorstellbar cool, aber das wusste ja keiner – bis auf Sophie. Alles in allem waren sie ein tolles Team und sie war total glücklich, bei den vier Lupen gelandet zu sein. Da war einem wenigstens nie langweilig. Sie hängte sich ihre Tasche mit ihren Taekwondo-Kleidern um die Schulter, machte sich auf den Weg zur Bushaltestelle und drückte sich die Kopfhörer in die Ohren. Es entspannte sie, Musik zu hören, und half ihr, abzuschalten und alles um sie herum zu vergessen. Alle Sorgen, der Mist, der passiert war, einfach alles. Sie lächelte und stieg in den Bus, der sie nach Hause brachte.

      Jenny war ein Mädchen aus einer ziemlich vermögenden Familie und wohnte in einem großen Haus am Ende der Stadt. Sie hatte keine Geschwister und lebte allein mit ihren Eltern. Ein Swimmingpool, eine Tischtennisplatte, ein Fitnessraum, ein Ballettsaal und ein großer Garten gehörte zu ihrem Zuhause. Wäre sie nicht bei den vier Lupen und hätte sie nicht ihr geliebtes Taekwondo, würde sie umkommen. „Zuhause“, dachte sie verächtlich. Ihre Eltern waren nie da und die ganze Zeit zu schwimmen, Computer zu spielen, Muskeln zu trainieren und im Garten rumzuturnen, wurde sehr schnell langweilig – von Balletttanzen ganz zu schweigen. Darum war sie umso froher, zur Detektivbande zu gehören und einen Sport zu betreiben, der dazu eine gute Selbstverteidigung war. Aber das schienen ihre Eltern gar nicht verstehen zu wollen.

      *

      3

      Am nächsten Morgen trafen sich alle, wie besprochen, am Geheimplatz. Es war ein Tag wie jeder andere, der Duft von gebratenen Würstchen stieg den Freunden in die Nasen und die Sonne schien, als wolle sie sagen: „Na, was für ein schöner Tag.“ Freddy war da jedoch offensichtlich anderer Meinung, er kam total hungrig – was die Würstchen um einiges verstärkten – und gähnend an. Jenny hingegen war munter und ausgeschlafen, Toni einfach nur ernst, während Sophie, die die Nacht durchgemacht hatte, müde und etwas schlecht drauf war.

      „Guten Morgen allerseits!“, begrüßte Toni die Mitglieder der Detektivbande.

      „Moin“, nuschelte Freddy.

      „Guten Morgen“, sagte Jenny mit fester Stimme und voller Tatendrang.

      „Hey“, murmelte Sophie gähnend.

      „Ich hoffe, Sophie hat etwas rausgefunden.“ Tonis Blick war lächelnd auf Sophie gerichtet.

      „Ja“, gähnte diese und flüsterte ein schläfriges „Laptop“ in Richtung ihrer Tasche. Dieser wurde hochgefahren und Sophie begann: „Also, Mozarts größte Fans wohnen in der Haselbergstraße 28. Es ist eine Familie namens Feuerstein und die Eltern arbeiten beide als Lehrer. Sie haben drei Kinder: Robert studiert, Felix geht in die fünfte Klasse und Susanne in die elfte. Ansonsten gibt es noch zwei weitere Familien, die infrage kommen. Eine in der Rodelstraße 15 und eine in der Thermosstraße 7. Natürlich gibt es noch mehr Fans, aber die sind unbedeutend, ich würde die nicht abklappern. Familie Bauer in der Rodelstraße hat einen Sohn, der Vater ist Klempner. Die Mutter ist Hausfrau, der Sohn studiert und ist 22. In der Wohnung in der Thermosstraße wohnt ein gewisser Philipp Strauße, ledig, 29, arbeitet als Imker.“ Sophie seufzte und schaute fragend zu ihren Freunden, welche stöhnten.

      „Drei Leute …“, stellte Freddy fest.

      „Wer macht das freiwillig?“, war Jennys Frage.

      „Ich könnte das übernehmen“, sagte Toni bereitwillig. „Jenny und Sophie gehen zu Mozart und Freddy kommt mit mir.“

      Freddy stöhnte. „Nur wenn du mir einen Burger besorgst“, war seine Bedingung.

      Nun stöhnte Toni. Doch dann lachte er. „Einverstanden. So schlimm wird es nicht werden“, versprach er und rannte zur Frittenbude, während Sophie und Jenny ihre Sachen packten und den Weg zur Bushaltestelle einschlugen. Schon bald erschien Toni wieder und überreichte Freddy hechelnd seinen Burger. Freddy lachte und gemeinsam verschwanden die beiden mit dem Adressenzettel in Richtung Haselbergstraße.

      „Na, wie war deine Nacht?“ Jenny und Sophie saßen nebeneinander im Bus.

      „Ganz gut“, gab Jenny zur Antwort, „und bei dir?“ Ihre Freundin musste ja nicht wissen, dass sie in letzter Zeit kaum einschlafen konnte, weil sie ständig an Toni denken musste.

      „Na