Die vier Lupen und das gestohlene Lied. Eva Bartholomé. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Eva Bartholomé
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Книги для детей: прочее
Год издания: 0
isbn: 9783960743927
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zu. „Wir sind alle fasziniert.“ Er zwinkerte.

      „Nun, was denkt ihr, war er es?“

      Freddy meinte: „Ne, der ist viel zu blöd dafür, glaubt es mir.“ Die Mädchen äußerten ihre Meinung nicht, sondern behielten sie für sich.

      „Ich denke, dass er es gewesen sein könnte. Beweise haben wir aber noch keine“, meinte Toni.

      „Wie wär es, wir drei gingen rein. Jenny, kann ich meinen Haarclip haben? Du kannst alles von hier aus beobachten“, schlug Sophie vor und die anderen nickten zustimmend.

      „Aber ich hab noch Hunger!“, beschwerte sich Freddy, worauf die anderen lachten.

      „Nicht jetzt, Freddy“, ermahnte Toni seinen Freund und gemeinsam marschierten die drei durch die Tür, die sich auf das Klingeln bei Mozart öffnete.

      „Alibi, Motiv“, flüsterte Toni, bevor die Freunde in die große Wohnung des Tatverdächtigen liefen.

      „Hallo!“ Freddy lächelte breit und sah Herrn Mozart aus einer Ecke hervorkommen.

      „Hallo“, erwiderte dieser und ließ die Freunde herein. „Wer seid ihr denn?“

      „Wir sind drei Freunde, ermittelnde Detektive, zurzeit im Fall Das gestohlene Lied. Sie sind einer unserer Tatverdächtigen, daher möchten wir bitte wissen, wo Sie heute zwischen 14:30 Uhr und 15 Uhr waren.“

      „Wie komme ich zu der Ehre, Tatverdächtiger zu sein?“, wunderte Mozart sich trocken.

      „Nun, ich wäre Ihnen dankbar, die Frage einfach zu beantworten und unsere Ermittlungen nicht zu stören“, erklärte Toni im gleichen Tonfall.

      „Ich war hier, zu Hause. Allein, bevor ihr fragt. Nun, ich wäre euch dankbar, auch meine Frage einfach zu beantworten und meine Privatsphäre nicht zu stören“, antwortete Herr Mozart verärgert.

      „Tut mir leid, noch dürfen wir Ihnen nichts über den Ermittlungsstand sagen. Wir hätten allerdings eine weitere Frage, und zwar, wann Sie Herrn Beethoven das letzte Mal gesehen haben?“, beteiligte sich Freddy.

      „Danach werdet ihr bitte meine Wohnung auf der Stelle verlassen“, knirschte Mozart. „Mhm ... das war so letzte Woche.“

      „Als Freunde sieht man sich doch ziemlich oft, oder nicht?“, stellte Toni verwundert fest.

      „Schon, aber wir haben beide zu tun.“ Herr Mozart lächelte.

      „Vielen Dank, falls weitere Fragen aufkommen, melden wir uns noch einmal.“ Sophie lächelte.

      Herr Mozart nickte immer noch nicht sehr begeistert und zeigte auf die Tür. „Da geht es lang.“

      Die Freunde verließen seine kleine Wohnung und trafen draußen auf Jenny, welche alles verfolgt hatte. „Gut, kein Alibi, ein Motiv und ich würde es ihm auch zutrauen“, empfing sie ihre Freunde.

      Sophie und Toni nickten nur, Freddy zeigte mit einem flehenden Blick auf seinen Bauch und deutete mit seinem Kopf in Richtung Frittenbude. Toni nickte erneut und Freddy begann zu laufen, während Jenny und Sophie weiter über den Fall diskutierten.

      *

      *

      2

      Die vier Lupen trafen sich an ihrem Geheimplatz in der Gasserstraße. Es war ein ungewöhnliches Fleckchen, ein Sandplatz, umrahmt von Büschen, Sträuchern und Bäumen. Ein kleines Häuschen aus Bambus, gebaut auf Stelzen, war in der Mitte des Platzes zu sehen, ein großes Fernrohr hatte seinen Platz in einer Ecke des Sandes, ein kleiner Tisch war neben dem Haus platziert und Stühle waren rundherum gestellt. Eine Hängematte war auch zu sehen und eine Holzschaukel mit einem Korb, gefüllt mit Lebensmitteln, hing in der Nähe des sogenannten Baumhauses. Bisher hatte noch keiner sie hier entdeckt, wieso, war ihnen zwar ein Rätsel, doch Gedanken hatten sie sich nie darüber gemacht. Sie hatten es sich etwas gemütlich gemacht und fühlten sich prima an dem Ort. Jenny hatte den Platz vor langer Zeit gefunden, bevor die vier Lupen überhaupt gegründet waren.

      „Mein Laptop“, flüsterte Sophie ihrer Tasche zu und zog gleich darauf ihren Computer heraus.

      „Immer noch faszinierend, deine Tasche“, bewunderte Toni sie, der, wie alle vier Lupen, von dem Geheimnis um die Tasche wusste. Sie war nämlich magisch, denn – wenn auch schwer zu glauben – kaum sagte man ihr etwas, kam der Gegenstand aus ihr heraus. Zumindest solange der Gegenstand im Besitz dieser Person war. Egal, ob man ihn eingepackt hatte oder nicht. Wirklich unglaublich, wie Sophies Freunde immer wieder feststellten.

      Allerdings hörte die Tasche nur auf ihren Besitzer, und das war Sophie, denn sie wusste alles, was die Regeln der Tasche betraf. Nun strahlte Sophie und fing an zu recherchieren.

      Jenny zog einen kleinen Handspiegel hervor und betrachtete sich eitel.

      „Na, wie siehst du heute aus?“, neckte Toni seine Freundin und lachte. Diese drehte sich wie in Zeitlupe zu ihm, hob ihr Bein und … Zack! Es ging haarscharf an Tonis Gesicht vorbei.

      „Hey, das hätte schiefgehen können“, ermahnte Toni sie ärgerlich.

      „Toni, denkst du etwa, bei mir könnte etwas schiefgehen? Ich habe genau gezielt, hättest du dich bewegt, hätte ich die Richtung sofort etwas geändert.“

      Besserwisserisch blickte Jenny wieder in ihren Spiegel. Toni nervte wirklich manchmal, fand sie, und er spielte dann wieder den Großen. Etwas wütend steckte sie den Handspiegel weg, raunte Freddy etwas zu und verschwand.

      Kaum hatte Toni es bemerkt, fragte er Freddy erregt: „Was hat sie dir gesagt?“

      „Sie sagte: Ich geh zu Mozart, lass Toni nicht kommen, oder so. Toni, geh nicht, sie weiß, was sie tut.“

      Toni nickte widerwillig und setzte sich neben seinen Freund.

      „Hey, komm, ihr wird schon nichts passieren und du bist auch nicht schuld“, versuchte Freddy ihn aufzumuntern.

      Toni seufzte. „Ja, hast recht“, meinte er und klopfte Freddy dankbar auf die Schultern. „Danke, Kumpel“, murmelte er noch, dann ging er zu einem einsamen Platz und hielt sich die Ohren zu. Freddy saß immer noch da und dachte nach.

      „Hey, Leute!“ Sophie riss beide aus ihren Gedanken.

      „Was gibt‘s?“ Freddy war sofort ganz aufgeregt.

      „Ich war grad am Nachdenken!“, beschwerte sich Toni.

      Beide gingen zu ihr und warteten auf eine Erklärung.

      „Also“, fing Sophie an, „ein Freund von Herrn Beethoven hat Herrn Mozart wegen Betrugs angezeigt. Damals hat Herr Beethoven als Zeuge gegen Herrn Mozart ausgesagt und er musste eine Geldbuße zahlen.“

      Toni und Freddy blieben still und hörten angespannt zu. „Außerdem ist sein Meisterwerk Don Giovanni supergut verkauft worden, bevor Beethoven kam, doch dann wurde es extrem wenig gekauft. Er hatte bestimmt eine Wut auf Beethoven und dazu noch einen Grund, das Lied zu stehlen – er hatte ja selbst keinen Erfolg mehr.“

      Toni und Freddy nickten anerkennend und meinten beide im Chor: „Da hast du recht.“

      Daraufhin sprudelte Sophie wieder los: „Also, jemand muss zu Mozart fahren und jemand zu Wolfgang Derbe. Ich schlage vor, Freddy übernimmt Derbe. „Er wohnt in der Ziegelstraße 15, aber das wisst ihr ja schon. Außerdem ist er …“

      Nachdem