Wanderführer Pfalz: 35 Touren abseits des Trubels in Rheinebene, Pfälzerwald & Nordpfälzer Bergland. Matthias Wittber. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Matthias Wittber
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Книги о Путешествиях
Год издания: 0
isbn: 9783734320354
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      Der Müllerstisch ist einer der bekanntesten Rittersteine im Pfälzerwald (TOUR 13).

      Einen interessanten Bezug zu jeder Wanderung bieten die Rittersteine, die auf vielen Wanderrouten anzutreffen sind. Mal wird damit eine Quelle markiert, oder es wird Bezug genommen auf Stellungen in den Revolutions-/Koalitionskriegen zu Beginn des 19. Jahrhunderts (meist wird dann der Begriff Schanze verwendet). Auf Wüstungen, ehemalige Steinkeltern, Ruinen und frühere Forsthäuser wird ebenso Bezug genommen. Etwa 300 dokumentierte Steine sind vorhanden. In den Wanderkarten des Pfälzerwald-Vereins wird dafür ein eigenes Symbol vergeben.

      Orientierung und Anfahrt

      Der Pfälzerwald-Verein zählt zu seinen Vereinszielen neben dem Bau von Schutzhütten auch die Anlage und den Erhalt von Wanderwegen. Entsprechend gibt es eine Fülle von markierten Wanderrouten. In diesem Buch setzen sich die Wanderungen meist aus mehreren Teilstrecken von markierten Wanderwegen zusammen. Insofern sind im Bereich des Pfälzerwaldes, des Donnersbergs, des Pfälzer Berglands und des Westrich alle Routen markiert. Im Bereich der Weinberge in der Rheinebene und auch im Bienwaldgebiet kann es vorkommen, dass teilweise keine Wandermarkierungen vorhanden sind. Durch die offene Landschaft im Oberrheingraben und die meist geraden Wege sollte anhand einer Karte eine Orientierung im Gelände aber möglich sein. Bei den Symbolen selbst handelt es sich überwiegend um ein- oder zweifarbige Balken oder Punkte. Seltener werden Kreuze oder Dreiecke verwendet. Die Markierungen werden entweder mit Farbe auf die Bäume aufgetragen oder auf Metall- oder Holzschildern dargestellt. Eigene Wanderzeichen haben die Fernwanderwege, auf denen wir uns hin und wieder – meist auf kürzeren Abschnitten – befinden. So zeigt die Jakobsmuschel den Wanderern den Weg durch die Pfalz in Richtung Spanien an und ein europäischer Fernwanderweg wird durch eine Kombination von Buchstaben und Zahl (E8) gekennzeichnet. Sehr hilfreich, falls man sich doch einmal verlaufen haben sollte, sind die Schilder (weißes Kreuz auf grünem Grund), mit denen Rettungspunkte signalisiert werden. Diese Schilder befinden sich an wichtigen Wegpunkten und sind mit einer Ziffernfolge versehen, anhand derer man den eigenen Standort auf einer Wanderkarte eindeutig identifizieren kann.

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      Von der Burgruine Lindelbrunn hat man einen grandiosen Fernblick hier nach Osten in Richtung Trifels (TOUR 31).

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      Zahlreiche Wegweiser helfen dem Wanderer bei der Orientierung (TOUR 24).

      Bei den meisten der in diesem Buch beschriebenen Touren können die Ausgangspunkte mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreicht werden. So können die Ausgangspunkte im Rheintal und im Bienwald alle mit verschiedenen Regionalbahnlinien angefahren werden. In einigen Bereichen des Pfälzerwaldes und des Pfälzer Berglands gibt es aber Ortschaften, die nur mit Bussen oder Anruflinientaxen zu erreichen sind. Wenige ganz abgelegene Ziele werden überhaupt nicht von öffentlichen Verkehrsmitteln bedient; es wird dann ein Wanderparkplatz vorgeschlagen. Falls nicht vorhanden, wird eine alternative Parkmöglichkeit genannt. Verkehrsverbindungen mit Bahn und Bus lassen sich über www.bahn.de herausfinden.

      Nach der Wanderung

      Die Pfalz kann man sich ohne die vielen Weinfeste kaum vorstellen. Da ist zum einen der Bad Dürkheimer Wurstmarkt, das größte Weinfest der Welt, das schon seit 600 Jahren stattfindet. Zum anderen gibt es die unzähligen kleinen Weinfeste in den Dörfern am Ostrand des Pfälzerwaldes. Die Weinfeste häufen sich, sobald sich der Herbst nähert und die Weinlese begonnen hat. Die Feste heißen Kirchweih, Kerwe oder Fest des Federweißen. In den kleineren Orten haben sich die alten Kirchweihtraditionen, wie etwa der Festumzug, noch erhalten. Bei den meist mehrere Tage dauernden Festen lässt es sich in den Festzelten oder in den bunt geschmückten Winzerhöfen bei einem Glas Wein vergnüglich plaudern und von der vorangegangenen Wanderung erholen. Wer etwas mehr über den Wein erfahren will, kann sich bei geführten Kellereibesichtigungen die eine oder andere Weinprobe direkt vom Fass zugutekommen lassen. Verschiedene Orte halten auch eine Rotweinkerwe ab, wobei – wie der Name andeutet – hauptsächlich Rotweine ausgeschenkt werden. Der müde Wanderer greift dann auch gerne zu den angebotenen Pfälzer Gerichten. Der Renner dabei ist sicherlich immer noch der über die Landesgrenzen bekannt gewordene Pfälzer Saumagen. Früher ein »Arme-Leute-Essen«, wird es heute nur noch mit den besten Zutaten – nämlich einer Mischung aus Schweinefleisch, Schweinemett, Kartoffeln, Eiern und Karotten sowie zahlreichen Gewürzen – hergestellt. Der Saumagen wird in heißem Wasser gekocht, anschließend in Scheiben geschnitten und vor dem Servieren noch angebraten. Ein weiteres typisches Gericht sind die »Lewwerknebb mit Speckzwiwwele« (Leberknödel mit Speckzwiebeln), bestehend aus Schweineleber, Schweinemett und Schweineschmalz, oder die »Fleeschknebb« (Pfälzer Fleischklöße), die zu gleichen Teilen aus Schweine-, Rind- und Kalbfleisch hergestellt werden. Letztere werden gerne mit Salzkartoffeln und Meerrettichsoße serviert. Andere Pfälzer Spezialitäten sind die »Grumbeersupp« (Pfälzer Kartoffelsuppe) oder »Weißer Kees mit Gequellde« (Weißer Käse mit Pellkartoffeln). Wenn dann der neue Wein da ist (auch Federweißer oder Suser genannt), duftet es überall nach warmen »Pälzer Zwiwwelkuche« (Pfälzer Zwiebelkuchen). Der eine oder andere Ausflügler sammelt im Herbst dann noch die »Käschde« (Maronen), um dann zu Hause eine weitere Pfälzer Spezialität, die »Käschdesupp«, zuzubereiten. Die unverfälschte, bodenständige Küche ist neben der Geselligkeit und dem Naturerlebnis der Grund, warum es so viele Wanderer in die Pfalz zieht.

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      Des Pfälzers Leibgericht: Lewwerknebb unn Saumaache (Leberknödel und Saumagen) mit Sauerkraut

      Die Schwierigkeitsbewertung

      image Leicht: Einfache Touren, die keine oder kaum Trittsicherheit erfordern und nur wenige Steigungen aufweisen

      image Mittel: Touren mit längeren Auf- und Abstiegen und/oder ausgedehnteren Streckenlängen, die eine gewisse Kondition und Trittsicherheit erfordern

      image Schwer: Diese Touren setzen Kondition und Trittsicherheit voraus; evtl. sehr lange Touren bzw. Touren in Schutzzonen, in denen große Bäume, den Weg versperren können, körperliche Fitness wird vorausgesetzt.

      Wichtige Internetadressen

      www.pwv.de Wissenswertes zum Pfälzerwald-Verein. Übersicht über alle Vereinshütten

      www.pfalz-info.com Informationen zu Tourismus, Gastronomie und Ausflugszielen in der Pfalz

      www.deutsche-weinstrasse.de Für alle, die entlang der Deutschen Weinstraße Urlaub machen wollen

      landauland.suedlicheweinstrasse.de Interessante Reiseziele und Veranstaltungen rund um Landau und die südliche Weinstraße

      www.klosterstadt-hornbach.de Weiterführende Informationen zur Klosterstadt Hornbach und zu Ausflugszielen im deutsch-französischen Grenzgebiet

      www.pfaelzerwald.de Umfassende Darstellung von Aufgaben und Projekten des Biosphärenreservats Pfälzerwald-Nordvogesen

      www.bienwald.eu