Die Methodenbibel. begegnen + auseinandersetzen + übertragen. Sara Schmidt. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Sara Schmidt
Издательство: Bookwire
Серия: Die Methodenbibel
Жанр произведения: Документальная литература
Год издания: 0
isbn: 9783866872677
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fremde Rollen einnehmen und ihre Gedanken mit den anderen teilen.

      •• Hürdengeschichte / Lese-Pingpong / Band AT: Bibelbesuch

      Kritzelsymbole

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      Mit gekritzelten Symbolen einen Bibeltext deuten und Zusammenhänge besser verstehen.

      Material: 1 Ausdruck des Bibeltexts pro Gruppe, Haftnotizzettel, Stifte, hier: 1 Blatt Flipchart-Papier, dicker Filzstift

      Beschreibung: Die Kinder gehen zu viert zusammen. Sie erhalten Bibeltext, Haftnotizzettel und Stifte. Ein Kind liest einen Vers langsam vor, die anderen Kinder gestalten spontan kleine Kritzelsymbole, die ihnen zu dem Text einfallen. Dann liest das nächste Kind einen weiteren Vers und so weiter. Im Anschluss kommen alle zusammen. Jede Gruppe legt ihre Kritzelsymbole aus. Die Symbole gemeinsam betrachten. Warum wurden die Symbole gezeichnet und welche passen besonders gut? Können sie uns helfen, den Bibeltext besser zu verstehen?

      Bibeltext: Am besten den Text groß auf ein Flipchart-Papier schreiben und die Haftnotizzettel nach der Gruppenarbeit um den Text herum aufkleben. Einzelne Symbole aufgreifen und vertiefen.

      Kompetenzen: Die Kinder können einem Bibeltext folgen. Sie können Deutungen in Form kleiner Zeichnungen anbringen und darüber mit anderen ins Gespräch kommen.

      •• W-Fragen-Kompass / Klappbox

      Folgetag

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      Nachdenken und ausprobieren, zu welchen Veränderungen ein Inhalt führen könnte.

      Material: Bastelvorlage (s. Downloads); Stifte

      Beschreibung: Die Methode ermöglicht eine Auseinandersetzung mit Personen der Geschichte und regt zum Nachdenken darüber an, welche Folgen oder Veränderungen eine bestimmte Handlung innerhalb eines bestimmten Zeitrahmens auslösen könnte. Der Zeitrahmen ist dabei variabel (Folgetag, Folgewoche, Folgemonat, Folgejahr). Die Methode kann auch dabei helfen, den Bibeltext in den Alltag zu übertragen, indem überlegt wird, was sich ändern würde, wenn die Aussagen des Textes konkret im eigenen Leben umgesetzt werden würden. Damit die Kinder sich gedanklich auf den Text einlassen, stellt die Moderation passende Fragen zum Text. Am Ende können die Kinder zu einer Aktion herausgefordert werden.

      Bibeltext: Hier könnte die Aktion eine Woche lang dauern. Zunächst gemeinsam überlegen: Was könnte nächste Woche geschehen, wenn wir alle in unserem Umfeld besonders liebevoll handeln würden? Welche liebevollen Taten könnten wir umsetzen? Die Liste, die entsteht, wird kopiert und an alle ausgeteilt. Nach einer Woche die Erfahrungen zusammentragen. Dabei sollte es nicht nur darum gehen, ob und was die Taten bewirkt haben, sondern auch darum, was die Aktion bei den Kindern ausgelöst hat.

      Kompetenzen: Die Kinder können in Ansätzen Handlungen und deren mögliche Folgen wahrnehmen und bedenken. Sie können passende Handlungen entwickeln und diese im Alltag umsetzen.

      •• Ankerball / Videonachricht / Band AT: Dank-Challenge

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      Matthäus 6,5-15

       Bergpredigt: Vom Beten (Das Vaterunser)

      5 „Wenn ihr betet, dann tut es nicht wie die Scheinheiligen! Sie beten gern öffentlich in den Synagogen und an den Straßenecken, damit sie von allen gesehen werden. Ich versichere euch: Sie haben ihren Lohn bereits bekommen. 6 Wenn du beten willst, dann geh in dein Zimmer, schließ die Tür zu und bete zu deinem Vater, der im Verborgenen ist. Dein Vater, der auch das Verborgene sieht, wird dich dafür belohnen. 7 Wenn ihr betet, dann leiert nicht Gebetsworte herunter wie die Heiden. Sie meinen, sie könnten bei Gott etwas erreichen, wenn sie viele Worte machen. 8 Ihr sollt es anders halten. Euer Vater weiß, was ihr braucht, bevor ihr ihn bittet. 9 So sollt ihr beten: Unser Vater im Himmel! Mach deinen Namen groß in der Welt. 10 Komm und richte deine Herrschaft auf. Verschaff deinem Willen Geltung, auf der Erde genauso wie im Himmel. 11 Gib uns, was wir heute zum Leben brauchen. 12 Vergib uns unsere Schuld, wie auch wir allen vergeben haben, die an uns schuldig geworden sind. 13 Lass uns nicht in die Gefahr kommen, dir untreu zu werden, sondern rette uns aus der Gewalt des Bösen. 14 Wenn ihr den andern vergebt, was sie euch angetan haben, dann wird euer Vater im Himmel euch auch vergeben. 15 Wenn ihr aber den andern nicht vergebt, dann wird euer Vater euch eure Verfehlungen auch nicht vergeben.“

      Einführung

      Jesus wendet sich hier nicht gegen das öffentliche Beten, sondern gegen die Zurschaustellung der eigenen Frömmigkeit. Demgegenüber stellt er das Gebet im „stillen Kämmerlein“, das verborgene Reden zwischen dem einzelnen Menschen und Gott. Das sogenannte Vaterunser, das an die Lehre vom Beten anschließt, ist in Matthäus 6,9-13 und Lukas 11,2-4 überliefert. Im Matthäusevangelium steht es in der Mitte der Bergpredigt, im Lukasevangelium folgt das Gebet auf die Bitte der Jüngerinnen und Jünger „Herr, sag uns doch, wie wir beten sollen“ (Lk 11,1).

      Das Gebet beginnt mit der Anrede Gottes als „Vater“. Es folgen drei Bitten, die sich auf Gott und seine Herrschaft beziehen (V. 9-10). Das Gebetsanliegen der Jüngerinnen und Jünger soll sein, dass Gottes Name geehrt wird, dass seine Herrschaft auf der Erde beginnt und sein Wille geschieht. Es geht also darum, dass Gott das ausführt, was er durch Jesus angekündigt hat, und dass diese Sicht das Leben derjenigen prägt, die ihm nachfolgen.

      Daran schließen sich Bitten an, die sich auf uns Menschen und unsere Bedürfnisse beziehen (V. 11-13). Die Fassung von Matthäus entspricht dem Vaterunser, das in der christlichen Liturgie gebetet wird. Der abschließende Lobpreis „Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit, in Ewigkeit“ findet sich erst in späteren Handschriften. Er stammt wohl aus einer frühchristlichen Sammlung und entspricht der jüdischen Gebetssitte, Gott zum Ende eines Gebetes die Ehre zu geben.

      Synagoge: Versammlungsort der jüdischen Gemeinden zu Gottesdienst und Gebet.

      Scheinheilige: Heuchler, Nachahmer. Das Wort wird auch für einen Schauspieler verwendet, der eine Maske trägt und eine Rolle spielt.

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