Fürstenmacht und Umsturzzeiten – 1700 bis 1806
Offene Türen für Glaubensflüchtlinge / Hugenottenstadt Erlangen / Barocke Pracht und leere Kassen / Der „wilde Markgraf“ / Die Affären des „wilden Markgrafen“ / Barock in Mittelfranken / Die Not der armen Leute / Der letzte Markgraf / Franken in Amerika / Preußisch-Franken / Wellenschläge der Revolution / Umsturz in Nürnberg / Bayern wider Willen / Kriminelle Zeiten
Für Napoleon sterben? / Märtyrer der freien Rede – Johann Philipp Palm / Ein „Marshall-Plan“ für Mittelfranken / Die Entdeckung des romantischen Franken / Ein Museum der deutschen Nation / Enttäuschte Hoffnungen / Der Rätselhafte – Kaspar Hauser / Protest, Rebellion und Separatismus / Auf sieben Kilometern in die Zukunft / König Ludwigs Kanal-Träume / Unternehmer und Pioniere / Kaderschmieden der neuen Zeit / Der lange Weg zur Emanzipation / Im Sog der Fabriken / Wilhelm Löhe und die Diakonie
Vom Kaiserreich zur Stunde Null
Im neuen Reich / Chlodwig von Hohenlohe-Schillingsfürst – Reichskanzler aus Franken / Republik in der Krise / Julius Streicher – „Frankenführer“ und Judenhetzer / Im NS-Reich / Die Synagogen brennen / KZ-Außenlager in Mittelfranken / Henry Kissinger – von Fürth zum Friedensnobelpreis / Im Bombenhagel
Von der Stunde Null ins neue Millennium
Neubeginn aus Trümmerbergen / Neue Heimat Mittelfranken / Der NS-Staat vor Gericht / Das Dorf der Instrumentenbauer / Der wunderbare Aufschwung / „Gäste“, die bleiben / Bruderkampf im Sportgeschäft – Die Dasslers / Verschwundene Kreise und neue Wege / Hafenstädte in Mittelfranken / Gegen den Muff / Wirtschaft in der Krise / Neue Horizonte, neue Herausforderungen
Übersichtskarte / Zeittafel / Generalkreiskommissare und Bezirkstagspräsidenten / Literatur (Auswahl) / Register / Bildnachweis
Vorwort
Es war die enge Anlehnung an Napoleon I., den Vollender und Überwinder der Französischen Revolution, die dem Kurfürsten Max I. Joseph von Bayern 1806 die Königskrone und viele neue Untertanen im Frankenland bescherte. Der neue, moderne Staat der Wittelsbacher sollte nun auch nach modernen Prinzipien regiert werden. Dazu gehörte die Einteilung in überschaubare Verwaltungseinheiten, ähnlich den französischen Departements. Ebenfalls dem französischen Vorbild entsprach die Benennung nach Flüssen: Obermainkreis, Untermainkreis, Rezatkreis. Als Teil seiner „Charmeoffensive“, um die noch immer zögerlichen Neu-Bayern im Norden für sich und sein Haus zu gewinnen, genehmigte der nächste Bayernkönig, Ludwig I., die Umbenennung in Ober-, Unter- und Mittelfranken, womit der alte Stammes- und Regionalname Auferstehung feiern konnte.
In ihren neuen Verwaltungsbezirken fanden sich die Franken mit Nachbarn höchst unterschiedlicher Geschichtserfahrung zusammengespannt. Am einheitlichsten war noch Unterfranken, das hauptsächlich aus Gebieten der ehem. Fürstbistümer Würzburg und Mainz zusammengesetzt und überwiegend katholisch war. In Oberfranken bestand dagegen ein schroffer Kontrast zwischen der ehem. Markgrafschaft Bayreuth, hohenzollerisch-preußisch geprägt und evangelisch, und dem katholischen