gewidmet allen Frauen,
die wahrhaft lieben
und den Männern,
die sich darin wiederfinden
ELIYA LOREN
DAS GEHEIMNIS DER 7 FEIGEN
Auf der Spur des ewigen Augenblicks
Impressum:
© 2020 Eliya Loren
Umschlaggestaltung, Illustration: Eliya Loren
Layout: Angelika Fleckenstein, Susanne Junge
Lektorat: Susanne Junge
Druck und Verlag: tredition GmbH, Halenreie 40–44, 22359 Hamburg
ISBN
Paperback | 978-3-7323-5529-7 |
Hardcover | 978-3-7323-5530-3 |
Ebook | 978-3-347-11422-7 |
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INHALT
OMEN
GINA
FINISSAGE
LANZAROTE I
CUEVAS
FABIANO
DER KUSS
GRACIOSA
TAG DER ABREISE
VERLIEBT?
LANZAROTE II
TIMANFAJA
ATEMLOS
UNSERE LANDSCHAFT
TAMBOSI
SOMMERHAUS
PAPPENHEIM I
GLADIOLEN
MURNAU – MÜNCHEN – WEINKEHR
PAPPENHEIM II
PARIS I
EIN LÄCHELN GEHT SPAZIEREN
SCHLOSS STEIN
REITERHOF HEIDECK I
FREIHEIT
POETESSA
GASTEIG
KÜNSTLERHAUS
EIN NEUES JAHR
PAPPENHEIM III UND EINE ÜBERRASCHUNG
AM SEE
PARIS II
REITERHOF HEIDECK II
LA LUNA
ELBA
BEI SARAH
SCHWARZE FEIGEN
STUTTGART
BENEDIKTBEUREN
DAS EINHORN
FRIEDBERG – PAPPENHEIM IV
DREHTAG
MARIANDL
BEGEGNUNG MIT JUSTUS
ASZENDENT LÖWE
REITERHOF HEIDECK III
ABSCHIED UND UMZUG
WIEN
KARLSRUHE I
TUYO
BILDER ERZÄHLEN
KÜSSE AUS PERÚ
SEHNSUCHT
ÜBERRASCHUNG
WIEN
AYURVEDA - KUR
FABIANO IST ZURÜCK
STARNBERG
DAS GEHEIMNIS IST GELÜFTET
KONSTANZ
KLEINE REFLECTION
SCHLOSS SPIELBERG
BRIEFE
ALLEIN
FLIEGENDE KÜSSE
SEIN UND NICHTSEIN
HANDKUSS KENNEDY
KÜNSTLER TREFF MIT GIORA
BONN I
GALERIE AM BAYRISCHEN HOF
BONN II
HOMMAGE AN ERNST STEINACKER
CAFÉ ROTHMUND
WIE IM HIMMEL
ERSTE CHORPROBE
VERNISSAGE BEI ROSA
KARLSRUHE II
ZKM
FINISSAGE
CHRISTINE
BEI ROSA
MEDIUM
UMZUG
DAS NÄCHSTE JAHR
CD-AUFNAHMEN
URAUFFÜHRUNG BONN
PREMIERE MÜNCHEN
ZEITLINIEN
OMEN
Ich spürte einen zarten Windhauch über mein Gesicht streichen. Ein merkwürdiges Gefühl durchflutete mich. Es roch nach Moos und Pilzen. Unter meinem rechten Fuß knackste es. Etwas stand ganz nah, circa zwei Meter entfernt vor mir. Mir stockte der Atem. Ich kniff meine Augen zusammen, konnte aber nichts erkennen. Plötzlich nahm ich die Präsenz eines Lebewesens wahr, und das ließ mich erschauern. Aus dem Dunkeln blickten mich zwei große tiefblaue Augen eindringlich an. Das Herz klopfte mir bis zum Hals. Schemenhaft erkannte ich Umrisse. Wie aus dem Nichts bildeten sich Konturen ab. Es sah eigenartig aus. Dampfend stieg ein Atem empor und umhüllte mich wie Nebel. Trotz der kräftigen Statur wirkte der Körper des Lebewesens transparent. Es hatte eine helle, türkise Farbe und schnaubte leicht. Die Augen funkelten wie Kristalle. Vor mir stand ein Einhorn. Ich hielt die Luft an. Regungslos standen wir uns gegenüber. Die Zeit schien still zu stehen. Ich weiß nicht mehr genau, wie lange wir uns so in die Augen blickten. Leises Vogelzwitschern drang an mein Ohr.
Ein leichter Wind von außen bewegte die Vorhänge. Aus der Ferne – kaum wahrnehmbar – hörte ich durch das geöffnete Fenster, wie ein Kuckuck rief. Ganz langsam und seltsam berührt öffnete ich meine Augen.
Es war noch früh. Die Sonne blinzelte gerade hinter dem Berg hervor und schickte ihre ersten Strahlen durch den Spalt zwischen den schweren Samtvorhängen. Noch ganz benommen versuchte ich, mich an meinen Traum zu erinnern. Ich sog den Duft des noch unberührten Morgens ein, räkelte mich und genoss den wohligen Moment in meinem warmen Bett. Allmählich ließ ich meine Gedanken aufwachen. Die Stimmung am Morgen, die frische Luft und das muntere Vogelgezwitscher gelangten immer mehr in mein Bewusstsein und weckten meine Lebensgeister.
Meine Gedanken wanderten zu dem Traum zurück. Ein intensives Gefühl sagte mir, dass dieser Traum etwas Wichtiges zu bedeuten hatte. Bloß was? Ich tappte im Dunkeln. Schon des Öfteren hatte ich Ereignisse vorausgeträumt, sogar mit Zeitangabe, die dann tatsächlich eintrafen. Wenngleich ich das Gefühl, welches mich durch den Traum begleitete, nicht einordnen konnte. Irgendwie war es vertraut. Eine eigentümliche Lebendigkeit ergriff mich.
Da ich diesen sonderbaren Traum nicht deuten konnte, sprang ich aus den Federn. Zähneputzen, duschen, anziehen, schminken, frühstücken, schreiben, spielen, singen, telefonieren… Der ganz alltägliche Wahnsinn. Wie jeden Tag