Mit Killern muss man teilen: Thriller Sammelband 11 Krimis. A. F. Morland. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: A. F. Morland
Издательство: Readbox publishing GmbH
Серия:
Жанр произведения: Зарубежные детективы
Год издания: 0
isbn: 9783745213447
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mit Polizisten ums Leben gekommen, weil er versucht hat, dir den Rücken freizuhalten.“

      „Verdammt!“

      „Zwei von den Cops haben allerdings auch ins Gras beißen müssen!“

      Brian Mallone trat näher an Dustin Jennings heran. Mallone war etwa einen Kopf größer. Er blickte auf Jennings herab.

      „Hast du eine Erklärung dafür, weswegen die Cops so ein Theater gemacht haben und selbst das FBI eingeschaltet war?“

      „Nein!“

      „Hast du schon mitgekriegt, dass Luke Fielding verhaftet wurde?“

      „Nein, ich...“ Weiter kam Jennings nicht. Er wich einen Schritt zurück und schluckte.

      „Die haben deine wunderschöne Mini-Crack-Fabrik sicher ganz besonders unter die Lupe genommen!“

      „Ich muss untertauchen und du musst mir helfen, Brian!“

      Ein paar der anderen Gangmitglieder hatten sich inzwischen um ihren Chef gruppiert und wirkten jetzt wie Paladine. Der eine oder andere hatte seine Finger an der Waffe.

      Es herrschte eine angespannte Stimmung, die auch der Hund an Mallones Hosenbein zu spüren schien.

      Jedenfalls begann er plötzlich zu knurren.

      „Ganz ruhig, Devil!“, raunte Brian Mallone. Er kniete nieder, kraulte dem Tier das Fell. „Devil spürt, wenn irgend etwa faul ist, Dusty. Das habe ich dir immer gesagt. Dieses Vieh hat einen sechsten Sinn, der den Menschen irgendwie abhanden gekommen sein muss. Jedenfalls wittert er Arschlöcher und Gefahren auf eine halbe Meile, da kannst du mir glauben!“

      Wieder folgte ein quälend langer Augenblick des Schweigens.

      „Wir sind Gangbrüder“, sagte Dustin Jennings.

      Brian Mallone erhob sich.

      Sein Gesicht verzerrte sich zu einer starren Maske der Wut.

      „Ich habe dir eben eine klare Frage gestellt und du glaubst wirklich, dass du mich mit irgendeiner Scheißantwort abspeisen kannst! Ich habe dich gefragt, weswegen die Cops so ein Theater rund um ‚The Poole’ veranstaltet haben und außerdem vorher noch in deiner Wohnung aufgetaucht sind! Da müssen bei dir doch wohl die kleinen grauen Zellen mal anfangen zu arbeiten, oder?“

      „Ich habe wirklich keine Ahnung! Du weißt, dass ich immer vorsichtig gewesen bin, schließlich läuft noch meine Bewährung und wenn die widerrufen wird, bin ich lange weg!“

      „So wie dein ehemaliger Boss – Shane Kimble!“, kommentierte einer der anderen Gangmitglieder Jennings’ Worte in schneidendem Tonfall.

      „Es war vielleicht keine gute Idee hier her zu kommen“, murmelte Jennings und machte einen weiteren Schritt auf seine Maschine zu.

      „Komisch, deine Freundin hatte den Eindruck, dass das alles mit einer Pistole in Zusammenhang steht... Hast du dazu vielleicht etwas zu sagen?“

      „Ich kann das erklären, aber jetzt brauche ich erstmal deine Hilfe. Die Cops stecken mich sonst ins Loch!“

      „Ja, und dein spezieller Freund, dieser harte Staatsanwalt schaut sich ja jetzt die Radieschen von unten an! Pech für dich, Dusty. Aber ich habe deinem Arsch schon viel zu oft aus dem Dreck geholfen. Und womit dankst du es mir? Dass du mich mit in deine Schwierigkeiten hineinziehst! Du bist ein Sicherheitsrisiko ersten Ranges geworden...“

      „Brian, du verdankst es mir, dass du Kimbles Gebiete übernehmen konntest!“

      „Richtig! Aber auch wenn du es bis jetzt vielleicht nicht mitgekriegt hast – wir sind längst quitt!“

      Brian Mallone hob die Pump Gun und drückte ab.

      Dustin hatte noch in einer taumelnden Rückwärtsbewegung die eigene Waffe unter der Lederjacke hervorziehen wollen, sie aber nicht mehr aus dem Gürtel bekommen.

      Mallones Schuss streckte ihn auf den Asphalt.

      Er riss dabei seine aufgebockte Maschine um. Ein Rückspiegel knickte ab.

      Mallone ging auf den reglos am Boden liegenden Dustin Jennings zu. Er stieß ihn mit dem Fuß an, lud die Pump Gun durch und feuerte sicherheitshalber noch einmal auf den am Boden Liegenden.

      Der Hund kam herbei, klettert über den Toten und schleckte an ihm herum.

      „Komm da weg, Devil. Du versaust dir dein schönes Fell!“

      21

      Am nächsten Morgen fanden wir uns zu unserer regelmäßigen Besprechung bei Mister McKee ein. An neuen Erkenntnissen lag noch nicht sehr viel vor. Das Gangmitglied, das versucht hatte, mich im Hinterhof umzubringen und später an den Folgen der Verwundungen, die der Mann während seines Schusswechsels mit zwei Kollegen des NYPD erlitten hatte, ums Leben gekommen war, hieß Astley Jackson und war mehrfach wegen einschlägiger Delikte vorbestraft. Allerdings hatte er es in den letzten Jahren vermieden, erwischt zu werden. Vielleicht hatten die BRONX DEVILS ihre Straßenzüge auch einfach nur so gut im Griff, dass keine Anklage mehr zu Stande gekommen war. Umso mehr wurde es Zeit, dass diese Zustände endlich beendet wurden. Aber das war leichter gesagt als getan. Immer dann, wenn es einige zur Aussage bereiten Zeugen gab, wurde es vor Gericht schwierig.

      „Ich habe eben eine vorläufige Zusammenfassung der Untersuchungsergebnisse aus den Labors der SRD erhalten“, berichtete Mister McKee und blickte dabei auf einen Computerausdruck. „Es geht dabei insbesondere um den Wagen und die darin gefundenen und verwertbaren Spuren. Erstes Resultat: Es handelt sich tatsächlich um den gesuchten BMW, der an der Transverse Road No. 1 als Fluchtfahrzeug verwendet wurde. Das gesicherte Reifenprofil stimmt einwandfrei überein. Zweites Ergebnis: Der Fahrersitz war so eingestellt, dass wir annehmen müssen, dass der Wagen zuletzt von jemandem gefahren wurde der mindestens ein Meter neunzig, vielleicht sogar größer war. Seine ungefähre Schuhgröße haben wir auch durch einen feuchten Abdruck. Sie beträgt 44 der 45.“

      „Tja, man sollte die Gangster verpflichten, ihre Verbrechen jetzt nur noch bei Regenwetter zu begehen. Das erleichtert doch manches!“, konnte sich unser Innendienstler Max Carter eine Bemerkung nicht verkneifen.

      Von Mister McKee erntete er dafür jedoch nur einen missbilligenden Blick. Unser Chef fand das ganz und gar nicht lustig.

      „Schon gut, Sir“, murmelte Max.

      Mister McKee fuhr ohne auf diese Sache noch einmal einzugehen fort: „Die sichergestellte Blutprobe ist noch nicht mit den Genproben aller Familienmitglieder und Bekannten des rechtmäßigen Besitzers abgeglichen worden, sodass wir nach wie vor nicht wissen, ob sie von einem Täter stammt oder nicht. Das kann sich wohl auch noch bis in die nächste Woche hinziehen, denn der Schwiegervater des Besitzers benutzt den Wagen auch ab und zu und ist derzeit auf einer Ferienreise nach Acapulco. Er kommt erst Ende nächster Woche zurück. Aber dafür konnte ein aufgefundenes Haar bereits identifiziert werden. Es stammt von einem Hund, aber weder in der Familie des Eigentümers noch bei seinen Bekannten gibt es Hundebesitzer.“

      „Was soll das heißen?“, fragte Milo. „Dass ein Hund mit im Wagen war?“

      „Nein, das ist so gut wie ausgeschlossen, weil dann sehr viel mehr Haare zurückgeblieben wären. Dr. Strencioch