Mission Unendlichkeit - Das 1529 Science Fiction Abenteuer Paket. Mara Laue. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Mara Laue
Издательство: Readbox publishing GmbH
Серия:
Жанр произведения: Научная фантастика
Год издания: 0
isbn: 9783745202748
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Instruktionen gegeben. Er sollte mit seinen Schiffen zu einem aufständischen Planeten fliegen, um sich dort mit einigen anderen Schiffen der Paladin-Klasse zu treffen. Dort sollte er einen Befehl namens Kraales-Protokoll ausführen. Das hieß ein großflächiges Bombardement der Zivilbevölkerung. Es würde ein Massaker geben. Einem Teil von ihm grauste davor, aber Befehl war Befehl. Doch er würde Jerel nicht aus den Augen verlieren.

      „Schicken sie mir Kira in mein Quartier“, sagte er in seinen Kommunikator.

      Etwas später betrat Kira seinen privaten Raum. Ihre Haltung verriet Misstrauen. Sie war wachsam, musterte alles, erwartete eine Falle.

      Ihm gefiel das. Vielleicht würde sein privater Plan aufgehen.

      „Sie wollten mich sprechen?“, fragte sie.

      Zaren nickte. Er musterte sie, ihre wachsamen bernsteinfarbenen Augen. Sie trug eine dunkle enganliegende lederne Hose und dazu ein ebenfalls eng anliegendes dunkelblaues Oberteil. Darüber eine Jacke, möglicherweise mit leichter Panzerung eingenäht. Dazu durfte sie nun wieder ihr Hüftholster tragen.

      „Ich habe Anweisung von der Kaiserin bekommen. Ich werde auf eine Mission geschickt. Sie werden etwas anderes tun“, begann er. „Ich möchte, dass Sie wissen, dass Sie nicht mehr gesucht werden. Die Haftbefehle sind nicht überall zurückgezogen, aber vielerorts in ihrer Priorität geändert worden. Zudem wurden die schlimmsten Haftbefehle annulliert. Das kann sich aber jederzeit ändern, wenn ich nichts mehr von Ihnen höre.“

      „Das hatte ich erwartet.“

      „Gut, dann erfahren Sie nun, worum es mir geht.“

      *

      EINIGE STUNDEN SPÄTER saß Kira an Bord ihres Xem.T-Frachters und sah zu, wie die Flotte der Kaiserlichen Wache in den Lazaris-Raum wechselte.

      Sie wusste nicht, was Zarens Auftrag war.

      Sie wusste nur, was ihrer war.

      Er hatte sie auf einen gefährlichen Kopfgeldjäger namens Jerel Rimasen angesetzt. Er war in Begleitung einer Frau. Kira besah sich die Aufzeichnungen, die er ihr gegeben hatte.

      *

      ZAREN BLICKTE AUF DIE Schiffe, die sich hier versammelt hatten. Es waren sicherlich dreißig Paladin-Klasse-Schlachtschiffe im Dienste Ihrer Majestät.

      Sie hatten sich um den Planeten versammelt und verhinderten jegliche Starts und Landungen. Jäger kreisten um den Planeten, Patrouillen, die jeden An- und Abflugsvektor blockierten.

      Zaren hatte seine Befehle und wusste, was zu tun war. Die Bewohner des Planeten glaubten nicht, dass das Kaiserreich so weit gehen würde. Es hatte Revolten gegeben gegen das Protektorat des Reiches, Unabhängigkeitsbestrebungen. Die größten Revolten seit Jahren im ganzen Reich.

      Dank einer umsichtigen Nachrichtensperre des zuständigen Grafen war nichts nach außen gedrungen.

      Es hatte immer noch keine Kapitulation der Aufständischen gegeben, die den Palast des Grafen besetzt hatten.

      Zaren ließ sich einen Kanal öffnen, der ihn mit allen Schiffen verband.

      „Sie können sprechen“, erklärte der Kommunikationsoffizier, als die Verbindung stand.

      „Führen Sie das Kraales-Protokoll aus“, sagte Zaren ruhig.

      Dabei blickte er aus den Brückenfenstern. Die Schiffe begannen mit der Ausführung. Keine Fragen.

      Jeder Kapitän wusste, was zu tun war.

      Kraales bedeutete die systematische Vernichtung der Ballungszentren eines Planeten. Im Klartext wurde ein Planet so lange beschossen, bis nichts mehr von seinen größeren Städten übrig war und seine Oberfläche nur noch aus verstrahlter Schlacke bestand.

      Zaren zuckte leicht und versuchte sich nichts anmerken zu lassen. Die ersten Laserstrahlen trafen den Planeten. Über sieben Millionen lebten auf dieser Welt. Zaren malte sich aus, wie die Leben verloschen.

      Strahl um Strahl traf den Planeten.

      Auch das gehörte zum Dienst für die Kaiserin.

      Er glaubte an das Kaiserreich. Die Stabilität musste mit harter Hand durchgesetzt werden.

      ––––––––

      ES DAUERTE STUNDEN die großen Zentren des Planeten zu zerstören. Gerade nahm die VERTEIDIGER eine neue Feuerposition ein, als sie ein Funkspruch erreichte.

      „Kaiserliche Wache Daler“, unterbrach ein Offizier Zarens Gedankengänge. Zaren wandte sich dem Mann zu.

      „Es gab einen Angriff auf einen Konvoi in den äußeren Systemen. Uns hat soeben ein Notruf erreicht. Wir sollten Sie umgehend informieren, wenn es Vorfälle mit Dratikanern gibt“, erklärte der Mann und reichte Zaren einen Handcomputer, auf dem der Notruf in schriftlicher Form zu sehen war.

      „Kapitän Tarest, brechen Sie das Manöver ab. Die ERBARMUNGSLOS und die VERNICHTER sollen aus dem Verband ausscheren und mit uns gemeinsam in den Lazaris-Raum eintreten“, befahl Zaren.

      Tarest sah hin- und hergerissen aus. Immerhin hatte er genauso gültige Befehle vom Oberkommando bei diesem Manöver dabei zu sein.

      „Die werden auch ohne uns mit diesem Massaker fertig. Ich nehme das auf meine Verantwortung. Und jetzt los“, fügte Zaren mit schneidender Stimme hinzu. Kalt wie Eis klang er dabei.

      Tarest nickte und gab entsprechende Befehle.

      Kurz darauf riss der Weltraum auf und drei Paladin-Klasse-Schiffe verschwanden in den Lazaris-Raum.

      *

      TERA‘BARLBA FLUCHTE auf Faryn, seiner Muttersprache. Der Kopffüßler saß in einem für seine Physiognomie angepassten Stuhl und steuerte die BELLEZA auf Position. Der Transport, den sie erwarteten, würde hier im System in den Normalraum kommen. Dessen Ziel lag zu weit, um es innerhalb eines einzigen Sprunges zu erreichen. Ohne Unterbrechungen konnte das Schiff vielleicht die Strecke ohne schwere Hüllenbrüche überstehen. Aber keinesfalls die Besatzung. Die Strahlung wäre tödlich und würde die Panzerung und die Schilde durchdringen.

      Wenn sie das System erreichten, würde die BELLEZA die Geleitschiffe anlocken, während das Schiff STILETT unter Tarells Kommando tun würde, wofür es modifiziert worden war. Die STILETT war eine modifizierte dratikanische Korvette. Sie hatte eine Tarnvorrichtung bekommen und besaß außerdem eine Vorrichtung zum Entern anderer Schiffe.

      Nicht dass sie wirklich unsichtbar war für die Augen. Aber ihre Energiesignaturen waren kaum messbar.

      *

      JEREL STAND AUF DER Brücke der STILETT und fühlte sich wieder wie in den Grenzkriegen. Er hatte es immer gehasst. Nicht die Schlacht an sich machte ihn so nervös sondern das Warten. Die Ungewissheit nagte an ihm. Alles war in der Schwebe. Nichts konnte er tun.

      Er würde beim Enterkommando gemeinsam mit Telia an der Front kämpfen und gehörte zu der Gruppe, die die Brücke sichern würde.

      *

      PARIE KADE WAR EIN Dratikaner mit einer Prothese als linkem Arm. Er trug eine blaue Rüstung, die etwas verbeult war. Er saß im Cockpit seines VDL-247-Jägers und beobachtete, wie ein Paladin-Klasse-Schlachtschiff