Cupping. Christine Kätzel. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Christine Kätzel
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Сделай Сам
Год издания: 0
isbn: 9783868675221
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      Abb. 1.1: Römische Schröpfköpfe aus Metall, etwa 1.–3. Jahrhundert nach Chr.

      (© Dr. Henri Kugener, Innsbruck)

      Abb. 1.2: Römischer Schröpfkopf aus Metall, etwa 1.–3. Jahrhundert nach Chr.

      (© Dr. Henri Kugener, Innsbruck)

      Abb. 1.3: Mittelalterliche Darstellung eines Baders mit seinem Patienten. Die Schröpfköpfe werden angesetzt (Holzschnitt um 1481) (Quelle: Wikipedia)

      Abb. 1.4: Antike Schröpfköpfe aus Glas, hergestellt im 7.–13. Jahrhundert nach Chr. (© Dr. Henri Kugener, Innsbruck)

      Schröpfen heute: Cupping

      Nachdem das Schröpfen eine ganze Zeit in Vergessenheit geraten war oder nur noch wenig von Naturheilkundlern angewendet wurde, ist es jetzt mit neuen Methoden und anderem Material wieder aktuell. Mittlerweile nutzt man zum Schröpfen keine Gläser mit Saugball oder Vakuumpumpe mehr, sondern Silikon-Saugnäpfe. Diese sind individueller einsetzbar und praktischer für Transport oder Aufbewahrung.

      Durch das neue Material sind die therapeutischen Möglichkeiten erweitert worden. Gleitende Techniken oder die Anwendung im Gesicht, für eine Durchblutungsförderung und damit Verminderung von Falten, sind jetzt möglich.

      Abb. 1.5: Traditionelle Schröpf- und Massagegläser.

      Abb. 1.6: Moderne Schröpfsauger (Cups) aus Silikon in verschiedenen Formen und für unterschiedliche Körperregionen.

      Das Schröpfen „Ba Guan“ wird in der TCM (Traditionelle chinesische Medizin) schon seit über 2.000 Jahren angewendet. „Ba Guan“ gehört dabei in den Bereich der äußeren Medizin.

      Das Schröpfen ist in der TCM eine unspezifische Reizbehandlung. Sie soll Giftstoffe ausleiten und damit die körpereigene Abwehr stärken. Sie gehört zu den physikalischen Techniken. Schon im alten China kannte man den Zusammenhang zwischen bestimmten Punkten bzw. Bereichen neben der Wirbelsäule (Blasenmeridian), mit den inneren Organen und den Shu- oder auch Zustimmungspunkten. Heute wissen wir, dass es dort Zusammenhänge mit dem vegetativen Nervensystem gibt. Der Verlauf des Blasenmeridians stimmt außerdem mit dem Verlauf der Rückenfaszie (s. Abb. 1.14) überein. In der TCM sind Veränderungen oder Schmerzen an den Zustimmungspunkten von Bedeutung. Beim Abtasten in den Bezirken spürt man harte Stellen, die druckschmerzhaft sind. Es gibt auch Ashi-Punkte, schmerzhafte Punkte, die wir als Triggerpunkte kennen.

      Mit dem Cupping, der modernen Form des Schröpfens, können wir direkt auf diese Punkte und auf den Zustand des Gewebes Einfluss nehmen.

      Die Wirkung des „Ba Guan“ in der TCM

      • Vorbeugende Wirkung

      • Mechanische Wirkung auf die Haut: Erwärmung und Stimulierung

      • Entfernung krankmachender Faktoren (z. B. Wirkung auf die Ashi-Punkte)

      • Regulierung des Gleichgewichts zwischen Yin und Yang

      • Lösen von Blockaden in den Meridianen

      • Regulierung der Mikrozirkulation im Körper

      • Unterstützung der Entgiftung des Körpers

      • Reflektorische Wirkung auf das Nerven- system und weiterleitend auf die inneren Organe

      • Öffnung der Poren

      • Stoffwechselanregung und damit Gefäß- erweiterung, Anregung des Immunsys- tems, innere Entgiftung

      Insgesamt wird „Ba Guan“ als eine unspezifische Behandlung mit vorbeugender Wirkung beschrieben. Aber es gibt auch Anleitungen für spezifische Probleme am Bewegungsapparat und für kosmetische Behandlungen.

      Abb. 1.7: Der Verlauf des Blasenmeridians neben der Wirbelsäule.

      Cupping kommt aus dem Englischen und bezeichnet das moderne Schröpfen. Während man früher mit Glas- oder Metall-Schröpfköpfen gearbeitet hat, verwendet man heute Silikonschröpfköpfe, sogenannte Cups, die auf die nackte Haut aufgesetzt werden. Diese Behandlungsmethode, die u. a. bei Verspannungen, Rückenschmerzen oder auch bei Cellulitis eingesetzt werden kann, funktioniert einfach und schnell zu Hause.

      Beim traditionellen Schröpfen wird ein glockenförmiges Gefäß, ein sogenanntes Schröpfglas, auf die Haut aufgesetzt. Damit ein Unterdruck entsteht, wird die Luft im Glas erhitzt. Das erreicht man, indem man in Äther getränkte Watte anzündet und kurz in das Glas hält. Danach setzt man das erhitzte Glas auf die nackte Haut. Durch den Unterdruck, der beim Abkühlungsprozess der Luft im Inneren des Glases entsteht, wird das Gewebe in das Glas hineingezogen. Dieser Unterdruck kann auch mechanisch oder elektrisch durch eine Vakuumpumpe erzeugt werden.

      Da unter den Silikonglocken der Unterdruck nicht so stark ist wie unter einem Glasschröpfkopf, wird das Gewebe schonender behandelt und es treten weniger Nebenwirkungen auf. Zudem muss man die Luft in der Schröpfglocke weder erhitzen noch eine Vakuumpumpe einsetzen. Durch einfaches Zusammendrücken mit den Fingern und direktes Aufsetzen auf die nackte Haut erzeugt man Unterdruck und das Gewebe wird in den Cup eingesogen. Unter den Cups entsteht, je nach Dauer der Anwendung und Zustand des Gewebes, ein leicht rötlicher, roter bis blauer Fleck, der eine Weile bestehen bleiben kann.

      Mit dieser neuen Form des Schröpfens können Sie leicht und ohne großen Aufwand unterschiedlichste Beschwerden behandeln, Ihre Faszien gleitfähiger machen, die Muskelspannung senken, die Durchblutung stärken und somit eine schnelle Regeneration fördern.

      Abb. 1.8: Traditionelle Schröpfgläser mit Vakuumpumpe.

      Abb. 1.9: Typische Hautabdrücke nach der Anwendung.

      Abb. 1.10: Der Cup wird mit den Fingern zusammengedrückt und auf die nackte Haut aufgesetzt.

      Abb. 1.11: Der im Cup aufgebaute Unterdruck saugt das Gewebe an.

      Abb. 1.12: Der Unterdruck im Cup erzeugt einen rötlichen Abdruck auf der Haut, der auch mal stärker sein kann.

      Wenn wir mit Cupping an unserem Körper arbeiten, erzielen wir eine Wirkung in erster Linie über unsere Haut und unsere Faszien. Diese Wirkung ist aber nicht lokal begrenzt. Über die Faszien wirkt das Cupping auch auf weiter entferntes Gewebe.

      Faszien, auch Bindegewebe genannt, die alles im Körper miteinander vernetzen, sind ein spannendes Gewebe in unserem Organismus. Erst die aktuelle Forschung konnte mit modernen Methoden zeigen, wie wichtig die Faszien für unseren Körper sind.

      Faszien