"Was zu sagen ist ...". Gerald Grosz. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Gerald Grosz
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Зарубежная прикладная и научно-популярная литература
Год издания: 0
isbn: 9783990810279
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wirklich, dass sich immer mehr Menschen von euch und eurer etablierten Politik abwenden? Versteht ihr denn wirklich nicht, was wir wollen? Wir wollen in Frieden und in Freiheit auf Basis unserer Werte in unseren Ländern leben. Wir wollen unsere Heimat in gutem Zustand, ohne Spaltung und Hass an nachfolgende Generationen übergeben. Wir wollen unsere Identität nicht verlieren, denn nur, wer seine Vergangenheit kennt, hat auch eine Zukunft. Schreibt euch das hinter die Ohren!

      25. APRIL 2017

      Herr Wolf,

      zur aktuellen Diskussion rund um den Zustand der ORF-Information möchte ich Ihnen ein paar Überlegungen zukommen lassen. Sie sind bestens vorbereitet, eloquent und sprachgewandt. Das steht ja außer Zweifel! Und Sie mögen auch sicherlich ein guter und ehrgeiziger Journalist sein, aber im Grunde genommen reduzieren Sie sich ja selbst – bedauerlicherweise – immer wieder zum eitlen Selbstdarsteller, dem es in seiner journalistischen Tätigkeit nicht um den ORF und das Sendungsformat „ZiB 2“ geht, sondern ausschließlich darum, wie man sich selbst als Person am besten darstellen kann. Die Nachrichtenformate sind aber nicht Plattformen zur Heilung einer übersteigerten Eitelkeit, sondern die Grundlage einer objektiven und kritischen Information der Bevölkerung. Nicht Sie stehen im Mittelpunkt der „ZiB 2“, sondern die aktuellen Informationen und die Antworten der Studiogäste! Selbstverständlich haben Sie auf Widersprüchlichkeiten in aller Deutlichkeit hinzuweisen und, ja, auch kritisch zu hinterfragen. Gerade im Interesse der Zuseher haben Sie auch auf Antworten zu bestehen. Aber es schwingt immer auch ein Hauch von Stolz und Eitelkeit mit; von diesem persönlichen Drang war beispielsweise ein Robert Hochner gänzlich befreit. Nehmen Sie sich an ihm ein Beispiel! Und weil wir gerade dabei sind: Sie sind immer ein und derselbe Herr Wolf, egal, ob Sie im „ZiB“-Studio sitzen oder auf Twitter und Facebook in die Tasten hauen. Sofern Sie aber der Meinung sein sollten, dass es sich dabei um zwei verschiedene Persönlichkeiten handele, sollten Sie sich nicht an den Generaldirektor, sondern an einen guten Psychologen wenden!

      30. APRIL 2017

      Herr Van der Bellen!

      Sie wollten ein Präsident für alle Österreicher sein und brechen eine Lanze für die islamistische Unterdrückung der Frau!

      Sie wollten ein Präsident sein, der das Ansehen Österreichs in der Welt stärkt, und blamieren unser Land mittlerweile international mit Ihren dummen Äußerungen!

      Sie wollten ein unabhängiger Präsident sein, der keiner Partei dient, und bedienen eigentlich doch nur die Themen des extrem linken Randes unserer Gesellschaft!

      Sie wollten ein Präsident sein, der sich an die Menschenrechtserklärung hält, und reden mit Ihren Aussagen ausschließlich einer radikalen Parallelgesellschaft nach dem Mund!

      Sie wollten ein Präsident sein, der Brücken baut, und spalten unser Land wie kaum einer Ihrer Vorgänger!

      Sie wollten ein Präsident sein, der bedachte und wohlüberlegte Worte wählt, und vergleichen die berechtigte Angst vor dem radikalen Islamismus mit der Vernichtung unserer jüdischen Mitbürger in der NS-Zeit!

      Herr Van der Bellen, binnen kürzester Zeit haben Sie alle Ihrer eigenen Wahlslogans Lügen gestraft. Die in den sozialen Netzwerken viel beachtete Rede von Frau Gertrude war mehr Schein als Sein, war die Auftragsarbeit einer Werbeagentur.

      Wir sind gewohnt, dass das Wort von Politikern nach der Wahl nichts mehr gilt. Aber dass Sie von einem Fettnapf in den anderen treten, aus der Hofburg eine Hüpfburg Ihrer kuriosen Ideen machen und unser Land dem Gespött preisgeben, ist zu viel. Das Amt, welches Sie repräsentieren, ist eben nicht nur der Grüßaugust vom Ballhausplatz. Entweder tun Sie sich und uns einen Gefallen und verabschieden sich in die Pension, oder Sie denken in Zukunft nach, bevor Sie Ihre Hirngespinste zum Besten geben! Unser Land hat es nämlich nicht verdient, dass sich das Staatsoberhaupt ständig der Lächerlichkeit preisgibt, heute mehr denn je!

      3. MAI 2017

      Herr Mag. Kern,

      Sie sind ja ein großer Fan von Facebook-Botschaften, und daher darf ich Ihnen heute eine solche widmen:

      Nun sind Sie also bald ein Jahr lang Regierungschef in Österreich. Übrigens der erste und einzige Bundeskanzler der Republik, der ohne jegliche Wählerlegitimation ins Amt geschwemmt wurde. Sie haben niemals auch nur für den Gemeinderat von Gigritzpatschen kandidiert, geschweige denn für den Nationalrat. Aber ich möchte über die demokratische Schwäche dieser Machtübernahme hinwegsehen. Denn: Wem Gott ein Amt gibt, dem gibt er ja bekanntlich auch ein Hirn. In Ihrem Fall war es aber leider Herr Faymann, der Ihnen das Amt übergeben hat!

      Nun aber zu den epochalen Meilensteinen ihrer Regierungstätigkeit, welche in der Retrospektive dann doch die Größe eines Kieselsteines kaum übertreffen. Sie starteten mit einer kräftigen Wutbotschaft über den politischen Stillstand im Lande, beschworen in ihren ersten Amtstagen mit tiefer und mahnender Stimme den „New Deal“. Zu rasch wurde daraus leider „Old Style“. Der Streit, der Stillstand und der Fettnapf wurden ihre täglichen Begleiter. Da erdachten Sie sich „Plan A“, aber auch dessen Wirkung entsprach der einer Schlaftablette. Und nun betätigten Sie sich als Pizzabote fürs Volk, frei nach dem Motto: „Wenn’s Volk nichts zu fressen hat, gebt ihm einfach Pizza!“

      Herr Mag. Kern, verstehen Sie mich nicht falsch: Ich bin ein großer Anhänger von plastischer Darstellung der Arbeitsleistung in der Politik. Doch es gehört dann doch auch Leistung dazu, die sich verkaufen lässt. Die höchste Arbeitslosigkeit in der Geschichte der Zweiten Republik, ein Pleiten-, Pech- und Pannenbudget, das noch viele nachfolgende Generationen verschuldet zurücklassen wird, sowie eine ungeklärte Sicherheits- und Integrationsfrage sind nur einige Beispiele des Versagens Ihrer vom Volksmund so getauften Nachtwächterregierung. Und auch die alleinige Abgrenzung von anderen Parteien wird Ihnen und Ihrer Sozialdemokratie keinen Erfolg bringen! Daher appelliere ich heute an Sie: Verschwenden Sie weniger Zeit an die Präsentation, sondern widmen Sie sich den konkreten Aufgaben eines Regierungschefs! Sorgen Sie für eine umfassende Verwaltungsreform, sorgen Sie für Vollbeschäftigung, unterstützen Sie die Klein- und Mittelbetriebe unseres Landes, entlasten Sie die Bürger mit einer Steuerreform, sorgen Sie für ordentliche Spielregeln in der Zuwanderungspolitik, zeigen Sie Härte in Brüssel. Diese Liste ließe sich unendlich ergänzen, denn Ihr Arbeitsauftrag ist enorm!

      Dann, aber wirklich nur dann werden Sie für Ihr Amt als Bundeskanzler auch die Legitimation des Wählers erhalten!

      6. MAI 2017

      Was haben Dietrich Mateschitz, Xavier Naidoo, Andreas Gabalier und Felix Baumgartner gemeinsam? Sie sind in ihrem Beruf, in ihrer Berufung sehr erfolgreich, haben Talent, wurden abgefeiert, auf den Schild gehoben, enthusiastisch bejubelt, zählten in ihren Bereichen zur Elite. Und dann? Dann haben sie sich eines Tages einmal erlaubt, von ihrem Menschenrecht auf freie Meinungsäußerung Gebrauch zu machen, und haben sich mit ihrer Sorge um die Weiterentwicklung unserer Gesellschaft an eine breite Öffentlichkeit gewandt. Sie haben einen fürchterlichen Sündenfall begangen. Und plötzlich, plötzlich über Nacht, wurden die einstigen Helden von den selbst ernannten intellektuellen Eliten als rechte Dümmlinge, als Lügenpack gebrandmarkt, medial von den Erfüllungsgehilfen des Systems für vogelfrei erklärt, und eine Schar von selbstgefälligen Journalisten ist über sie hergefallen. Und so läuft es: Solange man sich den Maulkorb umhängen, sich entmündigen lässt und frei nach dem Motto „Hände falten, Goschn halten“ die Probleme unserer Gesellschaft negiert, ist man ein Held – darf im Paradies auf dem Heldenschild verweilen. Aber wehe, man durchbricht die Moralgrenze der Political Correctness und spricht an, was sich in Österreich, in Deutschland, in Europa abspielt. Dann ist man ein dummer Verschwörungstheoretiker, ein Paria, ein Unberührbarer für die selbst ernannten und zugleich erfolglosen Eliten, ein Ausgestoßener für die sogenannten Intellektuellen, zum Abschuss freigegeben. Unser Europa ist auf dem besten Wege, zu einer autoritären Entwicklungsdemokratie zu mutieren. Und nein: Ich trinke keinen „Red Bull“, springe nicht aus dem Weltall, bin kein großer Fan mancher musikalischen Trends, werde aber im Sinne des großen Voltaire alles dafür tun, dass diese Persönlichkeiten ihre freie Meinung kundtun können, ohne als Idioten unserer Gesellschaft abgestempelt zu werden.

      8. MAI 2017

      DIE WAHL