755 Eine solche Anstalt muss das ασκητήριον gewesen sein, in welchem schon im dritten Jahrhundert laut Socrates I, 11 der berühmte Paphnutius erzogen worden war. Vgl. auch des Athanasius Vita S. Antonii. (Nur lateinisch vorhanden, ed. Commelin.) – Col. 445 wird es als Brauch um das Jahr 270 bezeichnet, dass, wer Gott leben wollte, non longe a sua villula separatus instituebatur. Für das übrige vgl. Hieronymus, Vita S. Pauli und Vita S. Hilarionis; Regula S. Pachomii, und dessen Praecepta, alles in der venezianischen Ausgabe des Hieron., vol. II, pars I. – Von den Briefen des Hieronymus bes. Ep. 22 ad Eustochium, Kap. 33–36. – Sozomenus, Hist. eccles. I, 13. III, 14. VI, 20 und 28. – Socrates I, 11 s. IV, 23 s. VI, 7 u. a. a. O. – Sulpic. Severus, Dial. I. – Rufinus, besonders der Anfang des zweiten Buches. – Evagrius I, 21. – Vgl. Anm. 754.
756 Wie auch Verbannungen Anlass zum Anachoretentum geben konnten, ist aus Euseb., Hist. eccl. VI, 11 zu schliessen.
757 Zahn, Constantin d. Gr. und die Kirche, S. 30.
758 Die Diät des h. Hilarion genau verzeichnet in dessen Leben, Kap. 11.
759 Vita S. Pauli, c. 7 s.
760 Die Christen mussten solche Geschöpfe, von deren Dasein sie überzeugt waren, wie alle andern Götter und Dämonen für abgefallene Engel oder deren Abkömmlinge von den Menschentöchtern halten.
761 Hieron., Vita S. Hilarionis, c. 30.
762 Laut Vita S. Hil. 12 und 29 muss das Folgende in die Jahre 310 bis 356 fallen. Am Ende kam es dahin, ut omni genere hominum solitudo per circumitum repleretur.
763 Vgl. die treffliche Schrift von Stark: Gaza und die philistäische Küste, 1852.
764 Hilarion in Konkurrenz mit dem Zauberpriester des Aesculap, d. h. Serapis in Memphis, s. d. Vita, Kap. 21.
765 Das Wort monachus bezeichnet bekanntlich genau genommen den Einsiedler als solchen und wird erst später gleichbedeutend mit Coenobit.
766 Die Fragen, ob damit eine Nilinsel Tabenna oder eher eine Ortschaft Tabennesus gemeint sei, erörtert Valesius zu Sozom. III, 14 im letztern Sinne.
767 Nitria heisst wegen der Nitrumgruben die ganze Gebirgsgegend um die Stadt Scetis oder Scyathis. Vgl. besonders Sozom. VI, 31.
768 Sozom. VI, 29 und 31. Sie trafen in Rhinocorura mit den palästinensischen Mönchen zusammen.
769 Wenn man nicht in der religiösen Stellung der fatimidischen Khalifen ein letztes Aufleuchten desselben erkennen will.
770 Εξοικείων ιδρώτων wie der heil. Serapion wollte: Sozom. VI, 28.
771 Hieronymi Ep. 125 ad Rusticum.
772 Socrates, Hist. eccl. IV, 23.
773 Die Regula Pachomii und seine Praecepta, Monita etc. sind zu ergänzen aus Sozomenus III, 14.
774 Die kindische Symbolik der Ordenstracht s. bei Sozomenus III, 14.
775 Aufbehalten in den verschiedenen Redaktionen der Vitae sanctorum patrum, auch im Leimonarion des Iohannes Moschus.
776 So z. B. am bithynischen Olymp Eutychian und Auxanon. Vgl. Socrates, I. 13.
777 Dies verallgemeinert Evagrius I, 21.
778 Vgl. hiezu Sulpic. Sever., Dial. II, 5. III, 1, 21.
Zehnter Abschnitt
Hof, Verwaltung und Heer Konstantinopel, Rom, Athen und Jerusalem
Constantin pflegte zu sagen: »Kaiser zu werden, ist eine Sache des Schicksals; wen aber die Gewalt des Fatums in die Notwendigkeit des Herrschens versetzt hat, der bemühe sich, des Imperiums würdig zu erscheinen779.«
Alles wohl erwogen, war er in der Tat vor all seinen Zeitgenossen und Mitregenten der Herrschaft würdig, so schrecklich er sie bisweilen missbraucht hat. Der Name des »Grossen«, der trotz allen Schmeichlern nur an so wenigen Menschen haften will, ist ihm unbestritten geblieben780. Das übermässige Lob der christlichen Schriftsteller hat hier nicht entschieden; sondern vielmehr der gewaltige Eindruck, den die römische Welt von Constantin erhalten hatte. Sie war von ihm zuerst erobert, dann mit einer neuen Religion versöhnt und in den wichtigsten Beziehungen neu eingerichtet worden. Auf solche Beweise von Tatkraft hin durfte sie ihn »den Grossen« heissen, selbst wenn alles, was er getan, zum Schaden ausgeschlagen wäre. In einer weniger ungewöhnlichen Zeit hätte Constantin bei der gleichen Begabung eine solche geschichtliche Stellung schwerlich erreicht; er hätte mit dem Ruhm eines Probus oder Aurelian sich begnügen müssen. Da ihn aber »die Gewalt des Fatums«, wie er sich ausdrückt, auf die Grenzscheide zweier Weltalter stellte und ihm dazu eine lange Herrschaft verlieh, so konnte sich seine Herrschernatur ungleich vielseitiger offenbaren.
Es ist aber nicht unsere Aufgabe, seine Lebensgeschichte zu schildern; wir übergehen auch das ganze mittelalterliche Phantasiebild des Helden, seine angebliche Taufe durch Papst Silvester in Rom, die Schenkung Italiens an denselben usw.781. Wie im Bisherigen von seinem Verhältnis zum Thron und zur Kirche nur die notwendigen Umrisse gegeben wurden, so darf auch von seiner sonstigen Regierung nur in Kürze die Rede sein. Über die meisten der betreffenden Fragen steht übrigens das historische Urteil nicht durchaus fest, und selbst die Tatsachen sind nicht selten streitig.
So