»Verstanden, Sir. An diesem Fall arbeiten nur die besten Agenten«, versicherte ihm Sharpe.
»Zögern Sie nicht, zu fragen, falls Sie noch mehr benötigen sollten«, sagte Executive Director Carroll und beendete das Gespräch. Sharpe winkte Mendoza zu sich und dieser setzte sich prompt in Bewegung. Er zwängte sich durch eine Gruppe von Agenten, die sich in der Mitte der Einsatzzentrale vor einer Reihe von Computerbildschirmen zusammengedrängt hatten, und als er Sharpe endlich erreicht hatte, war dieser bereits mit dem Lesen der Mail des Direktors fertig.
»Frank, nehmen Sie sofort zwei Agenten von der Spionageabwehr und setzen Sie sich mit der Informations- und Datenbeschaffungsabteilung des Pentagon in Verbindung. Ihr Kontaktmann dort ist ein gewisser Colonel Richard Farrington. Ich brauche Sie dort, damit Sie eine gründliche Analyse und Auswertung der in den Black-Flag-Unterlagen aufgeführten Informationen erstellen können. Nach allem, was mir gesagt wurde, ist ihr Inhalt mehr als nur explosiv, und man könnte sie uns ohne Vorwarnung jederzeit wieder aus den Händen reißen. Ihr Hauptaugenmerk gilt dabei dem Black-Flag-Personal. Munoz lebte nahe genug bei dem ihm zugeteilten Mordopfer. Vielleicht impliziert das eine geografische Nähe zwischen den Getöteten und ihren Mördern. Besorgen Sie mir Namen und die letzten bekannten Aufenthaltsorte von allen Black-Flag-Mitarbeitern. Möglich, dass wir dann auf irgendein Muster stoßen. Wenn es uns gelingen sollte, einen weiteren Mörder ausfindig zu machen, haben wir eine reelle Chance, diese Angelegenheit bis zum Ende des Tages aufzuklären.
Ich habe keine Ahnung, wie viel sie bereit sind, uns an Informationen preiszugeben, aber ich würde gern mehr über die Fähigkeiten der Mitarbeiter erfahren. Falls es erforderlich sein wird, einen dieser Burschen festzunehmen, muss ich genau wissen, was für eine Art von Training und Ausbildung sie absolviert haben. Wir müssen einfach genau darüber im Bilde sein, womit wir es hier zu tun haben.«
»Alles klar, ich kümmere mich darum. Ist die Counterintel schon darüber informiert, dass ich auf dem Weg zu ihnen bin, um mehr von ihrem Personal zu entführen?«, fragte Mendoza.
»Das werden sie in wenigen Augenblicken. Und Frank, Sie und die zwei Agenten müssten vor Einsichtnahme der Black-Flag-Unterlagen zuerst eine Sicherheitserklärung der Kategorie I bezüglich des Umgangs mit streng begrenzt zugänglichen und aufgeschlüsselten Informationen unterzeichnen. Jeder Agent, der auch nur das Wort Black Flag gehört hat, wird dazu verpflichtet, sein Siegel unter eines der Kategorie II zu setzen«, setzte Sharpe hinzu.
»Himmel. Dann sollten wir uns mal lieber in Boston melden. Je weniger Agenten darin involviert sind, desto besser.«
»Sobald Sie im Pentagon sind, werden Sie eine Liste mit ausgewiesenem Personal der Kategorie I bekommen. Sie haben die Befugnis, sämtliche Informationen, die sich aus der Sichtung des dargereichten Materials ergeben sollten, den aufgelisteten Personen von Angesicht zu Angesicht mitzuteilen. Es sollte sich dabei allerdings um eine sehr kurze Liste handeln. Ich, die zwei Agenten aus der Gegenspionage, sowie Direktor Carroll. Das war es auch schon. Ich vermute mal, dass Sie den ganzen Tag hin und her rennen werden, um mich auf dem Laufenden zu halten. Es ist vorgesehen, dass die zwei Agenten sich während der laufenden Ermittlungen im Inneren des Sanktuariums aufhalten, zumindest so lange, wie uns das Pentagon dort duldet. Machen wir also Nägel mit Köpfen Frank, und zwar so rasch wie möglich.«
»Wir werden die Sache gründlich angehen und alles erforderliche Material zügig beschaffen«, erwiderte Frank und machte einen tiefen Atemzug.
»Das Pentagon hat die Freigabe der Dokumente nur unter Berücksichtigung der Geheimhaltungspflicht gebilligt. Manches werden sie aus Gründen eben jener Geheimhaltungspflicht also nicht preisgeben wollen. Wo es notwendig erscheinen sollte, müssen sie notfalls aggressiver auftreten und um die Herausgabe relevanter Unterlagen kämpfen, die uns dabei helfen könnten, herauszufinden, was zur Hölle heute eigentlich passiert ist. Sie besitzen ein Arbeitsprotokoll für solche Dinge. Fangen Sie mit den Namen an. Die Namen sind unsere günstigste Ausgangsposition. Vergessen Sie nicht, dass Sie mir alles persönlich vortragen können, aber falls die Information keine Freigabe seitens des Pentagon erhält, wird sie auch nicht über die Bildschirme hier in der Einsatzzentrale laufen können. Wenn Sie das Gefühl haben, die halten irgendwelche Akten bewusst zurück und geben sie nicht frei, obwohl diese einen Beitrag zur Aufklärung des Debakels liefern könnten, müssen Sie Ihren Arsch also so schnell wie der Blitz wieder hierher zurück verfrachten, damit wir den Druck auf den Direktor wegen mehr Kooperation erhöhen können«, erklärte Sharpe und ergriff eines der nächsten Telefone.
»Ich will, dass Sie die zwei Agenten holen, und dann im Pentagon aufmarschieren, und das am Besten schon vor zehn Minuten.«
»Wir bleiben in Kontakt«, sagte Mendoza und machte sich bereit dazu, aus dem Raum zu stürmen.
»Frank!«
Agent Mendoza sah über seine Schulter nach hinten.
»Sie sollten am besten Keller mitnehmen. Mal sehen, ob ich ihm eine volle Zugangsberechtigung besorgen kann.«
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