Psychologie und Logik zur Einführung in die Philosophie. Elsenhans Theodor. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Elsenhans Theodor
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Документальная литература
Год издания: 0
isbn: 4064066115425
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so die unmittelbare Wahrnehmung von Verhältnissen, die eigentlich eine Reihe von Mittelgliedern voraussetzt, z. B. der Entfernung eines Gegenstandes (s. S. 36), oder die Welt der Gefühle, deren Ursprung uns oft dunkel ist. Über diese Vorgänge unter der Schwelle des Bewußtseins können wir aber nie etwas Bestimmtes aussagen, als das Negative, daß sie eben unterhalb des Bewußtseins vor sich gehen; denn sie könnten nur beobachtet werden, indem sie Gegenstände des Bewußtseins würden.

      In der Mitte zwischen Bewußtem und Unbewußtem steht der Traumzustand. Seine Eigentümlichkeit besteht wohl hauptsächlich in einer Schwächung des bewußten Willens, der sonst den Verlauf der geistigen Vorgänge beherrscht und zusammenhält. Die Aufeinanderfolge der Vorstellungen wird nur sehr unbestimmt durch das Gefühl geleitet und hat deshalb freies Spiel. So fügen sich besonders an einzelne Reize, sinnliche Eindrücke von der Außenwelt her oder Zustände des eigenen Körpers, sofort Vorstellungen, mit denen dieselben Gefühle im wachen Zustand verbunden sind. Es wird z. B. schweres Atemholen als Alpdrücken, leichtes als Flugbewegung, Stechen im Fuß als Biß einer Schlange, ein gehörter Schuß durch die Geschichte eines Mordes gedeutet.

      Beobachten wir nun die Vorstellungen, die im wachen Bewußtsein auftauchen, ohne durch einen äußeren Reiz unmittelbar veranlaßt zu sein, so zeigt sich, daß die eine Vorstellung immer durch eine andere hervorgerufen wird, mit der sie in irgend einer Weise verbunden ist. Diese Vorstellungsverbindung nennt man Assoziation der Vorstellungen oder auch Ideenassoziation. Sie hat hauptsächlich zweierlei Formen und beruht:

      1. Auf der Ähnlichkeit der Vorstellungen. Die Vorstellung einer Person, einer Landschaft ruft diejenige einer andern ihr ähnlichen hervor.

      2. Auf deren äußerem Zusammenhang in Raum und Zeit (Berührungsassoziation). Was wir häufig zusammen wahrgenommen haben, das strebt auch in der Vorstellung sich zu verbinden: die Vorstellung eines Bekannten ruft die Vorstellung seiner Wohnung hervor. Durch diese Assoziation zusammenhängender Vorstellungen bekommen wir überhaupt erst die Vorstellung von einem einzelnen Gegenstande. Zur Vorstellung eines Apfels gelange ich nur dadurch, daß ich häufig die dazu gehörigen Empfindungen des Gesichts, des Geruchs, des Tastsinns und des Geschmacks miteinander gehabt habe, und daß infolgedessen die eine dieser Vorstellungen, z. B. die des Gesichts, die andern dazu gehörigen immer zugleich wiedererzeugt. Die zeitliche Assoziation, durch Gleichzeitigkeit oder zeitliche Aufeinanderfolge vermittelt, findet z. B. statt, wenn mit einem bestimmten Tag des Jahres die Vorstellung eines Geburtsfestes sich verknüpft hat, oder wenn das Anfangswort eines auswendig gelernten Gedichtes die folgenden Wörter, der Anfang einer bekannten Melodie die Vorstellung der folgenden Töne hervorruft. Je häufiger diese Assoziationen zur Wiedererzeugung von Vorstellungen dienen, desto leichter gehen sie von statten. Die Übung spielt hier eine große Rolle (s. § 28).

      Von dem Verschwinden der Vorstellungen glauben nun die einen, es sei das natürlichere und bedürfe keiner besonderen Erklärung, die andern verlangen umgekehrt eine Erklärung des Verschwindens, da nach dem Gesetz der Beharrung das Festhalten das selbstverständliche sei. Will dieses Gesetz in seiner allgemeineren Fassung sagen, daß kein Zustand sich verändert, ohne daß ein Grund dazu da ist, so ergibt sich, daß allerdings das Verschwinden einer Vorstellung, das einmal tatsächlich vorliegt, erklärt werden muß. Diese Erklärung muß von der Voraussetzung ausgehen, daß wegen der sogenannten Enge des Bewußtseins immer nur eine beschränkte Zahl von Vorstellungen zugleich im Bewußtsein sich befinden kann, so daß also die einen durch die andern verdrängt werden. Worauf die Macht der Vorstellungen zur Verdrängung anderer oder ihre Stärke beruht, das ergibt sich zum Teil aus den Gesetzen ihrer Wiedererzeugung, zum Teil aus der Bedeutung, welche sie für das vorstellende Subjekt haben. Je geläufiger die Verbindung einer Vorstellung mit andern ist, desto sicherer wird sie vor konkurrierenden Vorstellungen den Vorzug erhalten, z. B. in der Regel das h der alphabetischen Reihenfolge e f g h vor dem a der musikalischen Tonleiter e f g a. Andrerseits wird die Vorstellung mit um so mehr Stärke sich ins Bewußtsein drängen, je wichtiger der durch sie bezeichnete Gegenstand für uns selbst und je größer infolgedessen das auf Gefühlen beruhende Interesse ist, das wir an ihm haben.

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