Wyatt Earp Paket 1 – Western. William Mark. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: William Mark
Издательство: Bookwire
Серия: Wyatt Earp
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783740942502
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Bergwinden geschützt war.

      Ein Sturzbach fiel hier aus einer fernen Quelle in ein Becken und bildete eine gewaltige Tränke für die Tiere.

      Sie schlachteten ein junges Rind, und dann gab es Steaks so groß wie Satteltaschen.

      Anschließend braute der Vormann einen starken Kaffee im Kupferkessel über dem Dreibein.

      Die Stimmung der Männer war jetzt ausgezeichnet.

      Wyatt hielt seinen Blechbecher in beiden Händen und blickte über das weite Land hinunter, das im sinkenden Abend lag.

      Da tippte ihm der Rancher auf die Schulter.

      »Wyatt, ich möchte Ihnen etwas sagen.«

      Der Missourier blickte ihn an.

      Rooper nahm seine Hand.

      »Ich möchte Ihnen danken, Wyatt. Sie haben mich beschämt…« Mehr konnte der Rancher nicht über die Lippen bringen.

      *

      Neun Tage später zogen sie durch die bewaldete Madison Ebene talabwärts zwischen hohen Tannen nach Nordwesten.

      Vor ihnen lag Montana. Das waldige Bergland. Das Paradies Amerikas, wie es Präsident Lincoln einmal genannt hatte.

      In der Morgenfrühe eines sonnigen Tages zogen sie in Rockwood ein.

      Wyan Rooper sprang von seinem Fuchs und stürmte auf ein kleines Holzhaus zu, aus dem ihm ein hochgewachsener, breitschultriger Mann entgegengelaufen kam.

      Die beiden begrüßten einander herzlich. Dann führte der überglückliche Rancher seinen Freund Benston auf die Straße und deutete auf einen Reiter, der auf dem Schecken saß und mit ernsten Augen den Viehaufkäufer anblickte.

      »Hier, Yul, das ist der Mann, der uns hergebracht hat, der den Weg im wahrsten Sinne des Wortes aus dem Felsen gesprengt hat, der uns überhaupt erst auf den Trail gebracht hat. Zweitausendfünfhundert Tiere stehen vor der Stadt!«

      Benston schob sich den Hut aus der Stirn und schluckte. »Zweitausendfünfhundert? Bist du vielleicht verrückt?«

      »Absolut nicht!«

      Da stürmten mehrere Reiter in die Mainstreet und riefen die Botschaft aus.

      Zweitausendfünfhundert Rinder stan­den vor der kleinen Stadt!

      Yul Benston machte das Geschäft seines Lebens.

      Und Wyan Rooper strich ebenfalls einen gewaltigen Gewinn ein. Er gab seinem alten treuen Vormann eine ordentliche Summe ab.

      Dann trat er auf den Missourier zu.

      »Mister Earp, ohne Sie wäre der Trail nicht denkbar gewesen. Wir haben mit fünf und später nur mit drei Treibern die große Herde hier heraufgebracht. Ich kann es immer noch nicht ganz begreifen…«

      »Es war ein bißchen hart, aber es ging doch.«

      »Hart?« In den Augenwinkeln des Ranchers stand ein Lächeln. »Hart sind Sie, Wyatt Earp. Ich habe nie einen härteren Mann gesehen. Jeder Rancher müßte froh sein, einen solchen Mann in seiner Crew zu haben. Ich habe Ihnen hier in den Umschlag Ihren Anteil vom Gewinn gesteckt…«

      Wytt riß den Umschlag sofort auf, warf einen Blick auf das Geld und schüttelte den Kopf.

      »Nein, Rancher – so war das nicht gemeint. Es ist Ihre Herde. Sie haben mir nicht meinen Anteil am Gewinn ausgezahlt, sondern genau die Hälfte abgegeben. Ich bin bestimmt ein Mann, der gern einen guten Dollar macht, aber ich lasse mir nichts schenken.«

      »Schenken!« Der Rancher blickte den Missourier verblüfft an. »Wo kann denn hier die Rede von schenken sein? Sie haben doch den Trail erst ermöglicht. Und ohne Sie hätten wir ihn nicht durchgestanden!«

      Soviel Mühe der Rancher sich auch gab, Wyatt bestand darauf, genau den Anteil zu erhalten, den auch der greise Vormann bekommen hatte.

      »Und wenn Sie zurückkommen, Mister Rooper, dann bauen Sie sich eine neue Ranch auf, kaufen sich eine neue Texasherde und werben sich ein paar Jungs an, die Kerle sind wie Hal und Mac, Burschen, die zu Ihrem prächtigen Vormann passen.«

      »Ich wüßte mir einen Mann, Earp, dem ich Monat für Monat den doppelten Lohn auszahlen möchte, wenn er auf meiner Ranch arbeiten würde.«

      Der Missourier schüttelte den Kopf.

      »Vielen Dank, Rancher. Ich habe etwas anderes im Sinn.«

      »Aber Sie haben doch keinen Job!«

      »Nein, noch nicht. Aber ich werde schon einen finden. Ich habe ja Geld genug, um über die Distanz zu kommen. Ich wollte im letzten Monat die Eltern daheim besuchen. Nun wird es aber Zeit, daß ich nach Hause reite.

      »Ihre Eltern leben am Missouri?«

      »Jetzt nicht mehr. Sie sind hinunter nach Lamar gezogen.«

      »Sie müssen selbst wissen, was Sie tun wollen, Wyatt. Aber wenn Sie mal einen Job suchen: Bei Wyan Rooper ist für Sie immer ein Platz frei.«

      Wyatt reichte ihm die Hand.

      Sie hatten ein paar ruhige Tage in Rockwood verbracht. Der Rancher wohnte drüben bei seinem Freund Benston. Die beiden Cowboys waren meist zum Essen geladen.

      Man hatte sich dahingehend abgesprochen, zu dritt nach Kansas zurückzureiten.

      *

      Als sie an einem stillen Abend in Benstons Haus um den Kamin saßen, fragte Rooper den Missourier:

      »Weshalb sind Sie eigentlich nicht gleich zurückgeritten. Sie sind doch sonst ein Mann, der keine Muße kennt.«

      »Ich habe auch jetzt keine Muße. Ich warte.«

      »Sie warten?« forschte Benston.

      »Yeah. Ich warte auf Ben Thompson.«

      »Dachte ich mir’s doch!« rief der Rancher und wurde um einen Schein blasser. »Dachte ich mir’s doch, daß Sie auf ihn warten würden!«

      »Weshalb tun Sie das?« wollte Benston wissen.

      »Ben Thompson ist ein Sheriff-Mörder, Mister Benston.«

      »Ja, ich weiß, er wird in Kansas und in Colorado steckbrieflich gesucht.«

      »Eben. Und hier wird er nicht gesucht. Dafür warte ich hier auf ihn. Er ist ohnehin hinter mir her. Ich will allen unnötigen Treibjagden ein Ende bereiten. Deshalb warte ich hier auf ihn.«

      »Peshaur ist bei ihm«, gab Benston zu bedenken.

      Um die Lippen des Missouriers flog ein kleines Lächeln.

      »Ja, das ist anzunehmen.«

      »Warten Sie auch auf ihn?«

      »Yeah. Er hat den Mörder für den alten Jim Duffy gedungen. Er hat die gesamte Herde, die er herbringt, zusammengestohlen. Er hat die Leute geworben, die Ben Thompson und Abe Clinholm in Ellsworth aus dem Gefängnis geholt haben. Ich habe also Grund genug, auch auf diesen Banditen zu warten.«

      »Machen Sie sich das Leben durch Ihre Unnachgiebigkeit nicht selber ziemlich schwer?«

      Wyatt schüttelte den Kopf, erhob sich und verabschiedete sich.

      Auch der Vormann stand auf.

      »Sie verstehen ihn nicht, Boß. Er ist ein Mann, der eisern auf der Seite des Gesetzes steht. Sie hatten schon recht, als Sie ihm drüben in Colorado einmal sagten, er müsse einen Stern tragen…«

      *

      Neun Tage später zog wieder eine Rinderherde von Süden an die Stadt heran. Sie war klein, zerrissen, abgemagert und wurde von zwölf Treibern begleitet.

      Voran ritten zwei Männer, in deren Gesichtern unerbittliche Härte stand. Geg Peshaur und der Mörder Ben Thompson.

      »Es geht mir nicht in den Schädel, daß wir ihn nirgends mehr gesehen haben, oben