Sämtliche Werke (Über 190 Titel in einem Buch). Уильям Шекспир. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Уильям Шекспир
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9788075834164
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Schön, daß ich Euch noch treffe, werter Herr.

       Hier schickt Euch Don Bassanio, da er besser

       Es überlegt, den Ring und bittet Euch,

       Mittags bei ihm zu speisen.

      Porzia.

       Das kann nicht sein;

       Den Ring nehm ich mit allem Danke an

       Und bitt Euch, sagt ihm das; seid auch so gut,

       Den jungen Mann nach Shylocks Haus zu weisen.

      Graziano.

       Das will ich tun.

      Nerissa (zu Porzia).

       Herr, noch ein Wort mit Euch. –

       (Heimlich.) Ich will doch sehn, von meinem Mann den Ring

       Zu kriegen, den ich immer zu bewahren

       Ihn schwören ließ.

      Porzia.

       Ich steh dafür, du kannst es.

       Da wird's an hoch und teuer Schwören gehn,

       Daß sie die Ring an Männer weggegeben;

       Wir leugnen's keck und überschwören sie.

       Fort! eile dich! Du weißt ja, wo ich warte.

      Nerissa.

       Kommt, lieber Herr! wollt Ihr sein Haus mir zeigen? (Ab.)

      FÜNFTER AUFZUG

       Inhaltsverzeichnis

       Inhaltsverzeichnis

      Belmont. Freier Platz vor Porzias Hause

      Lorenzo und Jessica treten auf

      Lorenzo.

       Der Mond scheint hell. In solcher Nacht wie diese,

       Da linde Luft die Bäume schmeichelnd küßte

       Und sie nicht rauschen ließ, in solcher Nacht

       Erstieg wohl Troilus die Mauern Trojas

       Und seufzte seine Seele zu den Zelten

       Der Griechen hin, wo seine Cressida

       Die Nacht in Schlummer lag.

      Jessica.

       In solcher Nacht

       Schlüpft' überm Taue Thisbe furchtsam hin

       Und sah des Löwen Schatten eh als ihn

       Und lief erschrocken weg.

      Lorenzo.

       In solcher Nacht

       Stand Dido, eine Weid in ihrer Hand,

       Am wilden Strand und winkte ihrem Liebsten

       Zur Rückkehr nach Karthago.

      Jessica.

       In solcher Nacht

       Las einst Medea jene Zauberkräuter,

       Den Äson zu verjüngen.

      Lorenzo.

       In solcher Nacht

       Stahl Jessica sich von dem reichen Juden

       Und lief mit einem ausgelaßnen Liebsten

       Bis Belmont von Venedig.

      Jessica.

       In solcher Nacht

       Schwor ihr Lorenzo, jung und zärtlich, Liebe

       Und stahl ihr Herz mit manchem Treugelübd,

       Wovon nicht eines echt war.

      Lorenzo.

       In solcher Nacht

       Verleumdete die artge Jessica

       Wie eine kleine Schelmin ihren Liebsten,

       Und er vergab es ihr.

      Jessica.

       Ich wollt Euch übernachten, käme niemand.

       Doch horcht! ich hör den Fußtritt eines Manns.

      Ein Bedienter kommt.

      Lorenzo.

       Wer kommt so eilig in der stillen Nacht?

      Bedienter.

       Ein Freund.

      Lorenzo.

       Ein Freund? was für ein Freund? Eur Name, Freund?

      Bedienter.

       Mein Nam ist Stephano, und ich soll melden,

       Daß meine gnädge Frau vor Tages Anbruch

       Wird hier in Belmont sein; sie streift umher

       Bei heilgen Kreuzen, wo sie kniet und betet

       Um frohen Ehestand.

      Lorenzo.

       Wer kommt mit ihr?

      Bedienter.

       Ein heilger Klausner und ihr Mädchen bloß.

       Doch sagt mir, ist mein Herr noch nicht zurück?

      Lorenzo.

       Nein, und wir haben nichts von ihm gehört.

       Doch, liebe Jessica, gehn wir hinein;

       Laß uns auf einen feierlichen Willkomm

       Für die Gebieterin des Hauses denken.

      Lanzelot kommt.

      Lanzelot.

       Holla, holla! he! heda! holla! holla!

      Lorenzo.

       Wer ruft?

      Lanzelot.

       Holla! habt Ihr Herrn Lorenzo und Frau Lorenzo gesehn? Holla! holla!

      Lorenzo.

       Laß dein Hollarufen, Kerl! Hier!

      Lanzelot.

       Holla! wo? wo?

      Lorenzo.

       Hier!

      Lanzelot.

       Sagt ihm, daß ein Postillon von meinem Herrn gekommen ist, der sein Horn voll guter Neuigkeiten hat: mein Herr wird vor morgens hier sein.

      (Lanzelot ab.)

      Lorenzo.

       Komm, süßes Herz, erwarten wir sie drinnen.

       Und doch, es macht nichts aus: wozu hineingehn?

       Freund Stephano, ich bitt Euch, meldet gleich

       Im Haus die Ankunft Eurer gnädgen Frau

       Und bringt die Musikanten her ins Freie.

       (Stephano ab.)

       Wie süß das Mondlicht auf dem Hügel schläft!

       Hier sitzen wir und lassen die Musik

       Zum Ohre schlüpfen; sanfte Still und Nacht,

       Stimmt zu den Klängen süßer Harmonie.

       Komm, Jessica! Sieh, wie die Himmelsflur

       Ist eingelegt mit Scheiben lichten Goldes!

       Auch nicht der kleinste Kreis, den du da siehst,

       Der nicht im Schwunge wie ein Engel singt,

       Zum Chor der hellgeaugten Cherubim.

       So voller Harmonie sind ewge Geister:

       Nur wir, weil dies hinfällge