Die bekanntesten Lustspiele William Shakespeares (Zweisprachige Ausgaben: Deutsch-Englisch). Уильям Шекспир. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Уильям Шекспир
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9788027213344
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So ist es, . . .

      Schädel.

       Es kann so sein; aber wenn er sagt, es ist so, so ist er, die Wahrheit zu sagen, nur so so.

      König.

       Friede! –

      Schädel.

       Mit mir und jedem, der nicht fechten mag! –

      König.

       Kein Wort!

      Schädel.

       – Von andrer Leute Geheimnissen, das bitt' ich mir aus.

      König (liest).

       So ist es: Belagert von der düsterfarbigen Melancholei empfahl ich den schwarzdrückenden Humor der allerheilsamsten Arznei deiner Gesundheit atmenden Luft, und so wahr ich ein Edelmann bin, entschloß ich mich, zu lustwandeln. Die Zeit wann? um die sechste Stunde, wenn das Vieh am meisten graset, der Vogel am besten pickt, und der Mensch sich niedersetzt zu derjenigen Nahrung, welche genannt wird Abendessen. So viel in Betracht der Zeit wann. Nun von dem Grunde welchen; aus welchem, meine ich, ich wandelte; selbiger wird benamset dein Park. Sodann in Betracht des Ortes wo; wo, meine ich, ich stieß auf jene obscöne und höchst unzielsetzliche Begebenheit, welche meiner schneeweißen Feder die ebenholzschwarze Tinte entlockt, so du hier betrachtest, schauest, erblickest oder wahrnimmst. Anlangend jedoch den Ort wo: er liegt nordnordost gen Ost von dem westlichen Winkel deines seltsam geschürzten Gartens; alldaselbst sahe ich jenen staubsinnigen Schäfer, jenen verworfenen Gründling deiner Scherzhaftigkeit, –

      Schädel.

       Mich! –

      König (liest).

       Jene unpolirte, kenntnisarme Seele, –

      Schädel.

       Mich!–

      König (liest) Jenen armseligen Hintersassen, –

      Schädel.

       Immer noch mich!

      König (liest) Welcher, so viel ich mich erinnere, geheißen ist Schädel, –

      Schädel.

       Hoho! mich selbst!–

      König (liest).

       Gesellt und vergesellschaftet, entgegen deinem manifestirten, proklamirten Edikt und oktroyirten Statut, mit, – mit, – o mit, – aber es erschüttert mich, zu sagen, womit. –

      Schädel.

       Mit einem Weibsbilde.

      König (liest).

       Mit einem Kinde unserer Ahnfrau Eva, einem weiblichen Gebilde; oder, geeigneter deinem lieblichen Verständnis, einem Mägdlein. Diesen (wie meine stets bewährte Pflicht mich spornt) sende ich dir, den Lohn, seine Bestrafung, zu empfahen durch deiner süßen Hoheit Gerichtsdiener, Antonius Dumm, einen Mann von gutem Ruf, Betragen, Verhalten und Ansehn.

      Dumm.

       Mich, mit Euer Gnaden Vergunst; ich bin Anton Dumm.

      König (liest).

       Jacquenetta betreffend – (so ist das schwächere Gefäß geheißen, welche ich überraschte mit vorbemeldetem Bauersmann –), so bewahre ich selbige als ein Gefäß für deines Gesetzes Furie, und soll sie auf den geringsten Wink deines holden Wohlmeinens zum Gerichte geführt werden. Der Deine, in allen Erfüllungen dahingegebener und herzbrennender Glut des Diensteifers,

      Don Adriano de Armado.

      Biron.

       Dies ist nicht so gut, als ich erwartete, aber das Beste, das ich je gehört.

      König.

       Ja wohl, das Beste im Schlechtesten. Aber ihr da, mein Freund, was sagt ihr dazu? –

      Schädel.

       Herr, ich bekenne das Mädel.

      König.

       Hörtet ihr nicht die Kundmachung?

      Schädel.

       Ich bekenne, daß ich viel davon gehört, aber wenig darauf acht gegeben habe.

      König.

       Es ward kund gemacht: ein Jahr Gefängnis, wenn einer mit einem Weibe ertappt wird.

      Schädel.

       Ich ward auch mit keinem ertappt, Herr, ich ward ertappt mit einer Demoiselle.

      König.

       Gut, es ward kund gemacht, Demoiselle.

      Schädel.

       Es war auch keine Demoiselle, gnädiger Herr; sie war eine Jungfrau.

      König.

       Auch das war in dem Gesetz enthalten, es ward kund gemacht, Jungfrau,

      Schädel.

       Wenn das ist, so leugne ich ihre Jungfrauschaft, ich ward ertappt mit einem Mädel.

      König.

       Dies Mädel wird euch zu nichts helfen, Freund!

      Schädel.

       Dies Mädel wird mir doch zu etwas helfen, Herr!

      König.

       Ich will dein Urteil sprechen, Bursch: du sollst eine Woche bei Wasser und Brot fasten.

      Schädel.

       Lieber hätte ich einen Monat bei Schöpsenfleisch und Suppe gebetet.

      König.

       Und Don Armado soll dein Wächter sein.

       Mylord Biron, laßt ihn ihm überliefern;

       Und gehn wir, Herrn, damit ein jeder thut,

       Was er den andern hier so fest beschworen.

      Biron.

       Ich setze meinen Kopf an euern Hut,

       In Spott und Schmach gehn Eid und Spruch verloren.

       Komm mit, Gesell! –

      Schädel.

       Ich leide für die Wahrheit, Herr; denn es ist wahr, ich ward mit Jacquenette ertappt, und Jacquenette ist eine wahrhafte Dirne; und deshalb, willkommen du bittrer Kelch der Glückseligkeit! – Die Trübsal wird eines Tages wieder lächeln, und bis dahin, setze dich nieder, Kummer! –

      (Sie gehen ab.)

      ZWEITE SCENE

       Inhaltsverzeichnis

      Ebendaselbst.

      (Es treten auf Armado und Motte.)

      Armado.

       Was bedeutet es, Kind, wenn ein Mann von hohem Geist schwermütig wird? –

      Motte.

       Eine große Vorbedeutung, Herr, daß er melancholisch aussehen wird.

      Armado.

       Nein, Melancholie ist ja damit eins und dasselbe, teures Pfropfreis!

      Motte.

       Nein, nein, o bei Leibe, nein! –

      Armado.

       Wie unterscheidest du wohl Schwermut und Melancholie, mein zarter Juvenil? –

      Motte.

       Durch eine faßliche Demonstration ihrer Wirkungen, mein zäher Sennor.

      Armado.

       Warum zäher Sennor? Warum zäher Sennor? –

      Motte.