Über den Autor Peter Splitt Von dem Autoren bereits im Machandel Verlag erschienen:
Anhang mit Erläuterungen (Fußnoten)
Von der Autorin bereits im Machandel Verlag erschienen:
Hrsg. C. Erpenbeck
Morde zwischen Rhein und Themse
Krimi-Sammelband
enthält die Bücher
Rita Maria Janaczek: Das Klavier, die Stimme und der Tod
Peter Splitt: Mordinstinkt
Martina Schäfer: Der Wessex-Dolch
Machandel Verlag Charlotte Erpenbeck
Cover: C.Erpenbeck / Coverquelle: shutterstock.com
Haselünne 2018
ISBN 978-3-95959-127-0
Rita Maria Janaczek
Das Klavier, die Stimme und der Tod
Kriminalroman
Ich danke
meiner Familie,
Antje und Agnes
für ihre Unterstützung.
Druck Dezember 2006
Ebook 2011
Machandel Verlag Charlotte Erpenbeck, Haselünne
Cover-Collage: Mira Lindorm, mit Motiven von
Pindyurin Vasily/Peter Kim/ williammpark /www.shutterstock,com
Dienstag, 5. März
Der Londoner Abendhimmel war wolkenschwer. Ein schmaler dunkelblauer Streifen zog sich am entfernten Horizont entlang, zerrissen vom Wind. Er ließ erahnen, dass es auch ohne den verhangenen Himmel schon dämmerte. Die andauernden Regenschauer hatten eine schwere, kalte Feuchtigkeit in der Luft hinterlassen.
Im Londoner Bezirk Kingston, an der Grenze zum Richmond Park, wurde ein kleines Haus von unzähligen Fahrzeugen und Polizeiwagen belagert. An der Vorderfront waren Strahler positioniert. Im Schattenwurf des Hauses bewegten sich die Bäume des dahinterliegendes Parkrandes gespenstisch.
Als Sergeant Beverly Evans aus ihrem Wagen stieg hatte es gerade aufgehört zu regnen. Sie war definitiv zu spät dran. Sie hob das Absperrband, schlüpfte darunter durch. Der Tatort war weiträumig abgesperrt wie damals, vor zwanzig Monaten. Diesmal jedoch gab es keine Heerscharen von Schaulustigen, die sich an die Absperrung drängten. Das Haus lag einsam, und bei diesem Wetter ging niemand ohne zwingenden Grund auf die Straße. Nass, kalt, dunkel, einfach widerlich. Beverly bemerkte ihren Atem, der weiß in der Luft hing, während sie den alten Fall rekapitulierte.
Der erste Mord passierte im August. Beverly erinnerte sich an die quälende Hitze, daran, dass sie und ihre Kollegen die Wohnung nicht ohne Mundschutz hatten betreten können. Sie versuchte nicht an das zu denken, was die Anwältin Laurie Hardin in den letzten Minuten ihres Lebens empfunden haben mochte. Beverly hatte, genau wie ihre Kollegen, bis zum heutigen Abend geglaubt, dass es sich um einen bizarren Einzelfall handelte, dennoch das Werk eines Psychopaten. Der Anruf ihres Vorgesetzten hatte sie eines Besseren belehrt. „Verdammt, der Mord trägt die gleiche Handschrift, wie vor zwanzig Monaten“, hatte Superintendent Whitefield ins Telefo Telefon geraunzt, „ich wette, dass wir es mit dem selben Täter zu tun haben. Kommen Sie sofort, Evans, sofort! Ist das klar?“
Es war also nicht vorbei!
Die Fotografen der Spurensicherung kamen Beverly mit der schweren Ausrüstung entgegen. Sie hatten ihre Arbeit vor Ort erledigt. Sie grüßten erschöpft, als sie an ihr vorbeikamen.
Beverly war kein alter Hase bei Scotland Yard, dazu war sie mit ihren neunundzwanzig Jahren zu jung, doch sie hatte sich bereits einen Namen gemacht. Zugetraut hatte ihr das anfangs niemand. Sie war klein,