PUCKI & POMMERLE: Alle 18 Bücher in einem Band. Magda Trott. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Magda Trott
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Книги для детей: прочее
Год издания: 0
isbn: 9788027221257
Скачать книгу
zu wissen, daß man das nicht machen darf. Aber lieb habe ich euch doch. – Ach, ich möchte zu Weihnachten auch so einen kleinen süßen Hund haben.«

      O du fröhliche ..

       Inhaltsverzeichnis

      Pommerle stand in der Küche neben Anna, dem Hausmädchen, und trat ungeduldig von einem Fuß auf den anderen.

      »Anna, strick' schnell!«

      Die Nadeln klapperten in der Hand des gutmütigen Mädchens, das Pommerles Strumpf vorhatte und eiligst daran arbeitete.

      »Kannst du nicht noch schneller machen? Der Jule wird gleich kommen, dann klingelt's, und wir gehen in die Weihnachtsstube.«

      »Fertig wird der Strumpf doch nicht, Pommerle.«

      »Aber es fehlt wenigstens dann nur ein Stückchen. Wenn du recht, recht schnell strickst, und wenn die Tante noch sehr viele Sachen in der Weihnachtsstube aufbaut, dann kannst du ihn vielleicht doch noch fertigmachen.«

      »Wo denkst du hin, Pommerle! Es fehlt doch noch das ganze Stück für die Zehen. Ich bin noch nicht einmal oben beim Abnehmen.«

      »Vielleicht könntest du ihn ein bißchen kürzer machen, er dehnt sich doch.«

      »Nein, Pommerle, wenn man etwas schenkt, muß es ordentlich sein. Du erzählst dem Onkel von den Hündchen, die den fertigen Strumpf zerrissen haben, dann nimmt er es nicht übel.«

      »Sabine hat auch so fleißig gestrickt. Oh, die Sabine bekommt auch von mir etwas sehr Schönes.«

      »Wer weiß, ob sie sich darüber freuen wird?«

      »Natürlich freut sie sich darüber! Jule würde sich auch über eine Mundharmonika mächtig freuen. In den Ohren hat die Sabine keinen Schaden. Sie hört alles, wenn sie tüchtig bläst. Oh, sie wird sich mächtig freuen!«

      »Ja, ja, es ist ein Glück, daß wir heute Weihnachtsabend haben. Seit du diese entsetzliche Mundharmonika gekauft hast, hat man im Hause keine ruhige Minute mehr.«

      »Ich will sie holen«, lachte das Kind. »Ich blase, und du strickst. Der Jule hat doch gesagt, mit Musik geht alles besser. – Kannst du mir nicht ein bißchen sagen, was die Tante hinter der Tür alles für mich aufbaut?«

      »Eine Rute.«

      »Hahaha«, lachte Pommerle, »eine Rute ist doch nur für ganz kleine Kinder!«

      »Einen großen Zettel in großem Rahmen, so wie ein Bild. Das sollst du dir über dein Bett hängen. Auf diesem Zettel steht: ›Sei ordentlich‹.«

      »O je«, meinte Pommerle kleinlaut, »ich denke, ich bekomme doch noch was anderes. Weißt du, Anna, was ich furchtbar gern haben möchte? Einen Roller.«

      »Was willst du denn damit anfangen? Jetzt liegt doch draußen alles voll Schnee. Da kannst du den Roller gar nicht brauchen.«

      »Ich fahre damit durch die Stuben.«

      »Na freilich, da werde ich dich jagen. Ein Roller ist doch nichts für die Zimmer.«

      »Wenn ich ihn erst habe, werden wir uns schon darüber einigen«, meinte die Kleine. »Anna, bist du nun bald fertig?«

      Die Klingel schlug an.

      »Das ist der Jule!« rief Pommerle erfreut, eilte in den Hausflur hinaus, um zu öffnen.

      Es war wirklich der Jule. Pommerle stemmte die Arme in die Hüften und schaute den Spielgefährten lange an. Jule hatte sich heute sehr fein gemacht. Am heutigen Heiligen Abend war um fünf Uhr Schluß mit der Arbeit gewesen. Zur Bescherung war der Jule zu Benders eingeladen; nun war der junge Lehrling gekommen und glühte vor Erwartung. Daß er von Benders beschenkt werden würde, stand natürlich fest, sonst hätte man ihn doch nicht eingeladen.

      »Oh, bist du fein!« staunte das kleine Mädchen.

      Den dunkelblauen Anzug trug der Jule freilich nicht oft. Das war sein bestes Stück, das mußte geschont werden. Sogar einen Schlips hatte er umgebunden, genau so wie der Onkel.

      »Du gefällst mir«, sagte Pommerle. »Au, Jule, ich habe dir was Feines zu Weihnachten gemacht.«

      »Und ich schenke dir das Allerschönste, was es gibt.«

      »Was denn?«

      »Es sieht grau aus.«

      »Einen Handball?«

      »Nein. – Es hat Beine und einen Schwanz.«

      »Wird wohl eine Maus sein«, meinte Anna. »Der Jule hat doch nichts als Flausen im Kopfe.«

      »Sag' doch, was schenkst du mir?« drängte Pommerle.

      »Ich schenke es nur dir«, meinte Jule. »Ich möchte es eigentlich gern selber behalten, aber es geht nicht. Ich muß es fortgeben. Der Meister hat einen Hund, und der kann das, was ich dir schenke, nicht leiden.«

      »Schenkst du mir – schenkst du mir dein Grauchen?« Pommerle zitterte vor Erregung. Der Jule hatte eine große, graue Katze, oh, eine so wunderschöne Katze. Als seine Mutter noch lebte, hatte er schon immer von dem Grauchen erzählt. »Schenkst du mir das Grauchen?«

      »Ja, nicht gern, aber ich schenke es dir doch, weil du es eben bist. – Schenkst du mir auch was?«

      »Ja, auch was Graues.«

      »Was ist es denn?«

      »Ich verrate gar nichts, es ist doch eine Überraschung. Aber wenn du tüchtig an die Hände frierst, wird es dich wärmen.«

      »Ach so«, meinte Jule gedehnt, »Handschuhe ziehe ich aber nie an, daraus mache ich mir nichts.«

      »Ach was, Handschuhe, es ist was viel Schöneres.«

      »Dann werden es eben Strümpfe sein.«

      »Aber, Jule, die zieht man doch nicht über die Hände. – Anna, strick' schnell, es wird gleich losgehen mit der Bescherung.«

      Jule stellte sich neben Anna, schaute dem fleißig strickenden Mädchen zu.

      »Sie soll es noch fertigmachen«, sagte Pommerle. »Ich möchte so gern, daß es fertig wird, aber es fehlt das untere Ende.«

      »Steck doch einen anderen Strumpf durch«, meinte Jule.

      »Wie denn?«

      »Wenn ich die Strümpfe sehr zerrissen hatte und dann alle Zehen 'rausguckten, habe ich ein anderes Paar daruntergezogen. Da sah man nicht mehr, daß Löcher darin waren.«

      »Anna, wollen wir uns ein Paar Strümpfe holen und sie durchstecken?«

      »Das ist ja alles Unsinn«, meinte Anna. »Wir werden doch den guten Onkel nicht zum Heiligen Abend betrügen.«

      »Geht's denn noch immer nicht los?« fragte der Jule ungeduldig. »Ich denke, ihr wolltet um sechs Uhr bescheren. Nun ist es schon sechs.«

      »Komm, wir wollen mal klopfen gehen.«

      Beide schlichen an die geheimnisvolle Tür. Pommerle klopfte zuerst leise, dann immer lauter an.

      »Nun ist es sechs Uhr, nun muß es losgehen!«

      »Nur Geduld«, klang es von innen heraus. »Ist der Jule schon da?«

      »Ich warte schon so lange!«

      »Nun, dann wartest du eben noch ein Weilchen, Jule. Singt inzwischen noch einige Weihnachtslieder, daß ihr sie nachher auch gut könnt.«

      »Komm nur«, meinte das Kind seufzend. »Es nützt nichts. Wir wollen uns vor die große Uhr in der Wohnstube setzen und auf die Zeiger aufpassen. Dabei wollen wir was singen. – Anna, du strickst doch recht fleißig?«

      Hand in Hand gingen die beiden Kinder ins Wohnzimmer hinüber und stellten sich vor die große